Zu viele Fouls - zu wenig Team

Telekom Baskets verlieren 3. Play-off-Spiel in Bamberg 59:76. Bonner Basketballer präsentieren sich im 3. Spiel der Play-off-Serie gegen Bamberg wenig ausgeschlafen und können nur ansatzweise an die Leistungen der ersten beiden Viertelfinalspiele anknüpfen - Schwarzer Tag für Jason Gardner - Am Dienstag steht das Team von Coach Mike Koch mit dem Rücken zur Wand

Die Telekom Baskets Bonn liegen in der Viertelfinalserie gegen die Brose Baskets mit 1:2 zurück. Beim dritten Aufeinandertreffen beider Teams innerhalb von sechs Tagen mussten die Rheinländer eine deutliche 59:76-Niederlage hinnehmen. Damit stehen die Jungs von Headcoach Michael Koch beim vierten Spiel der Play-off-Serie am kommenden Dienstag (29.05.07, 19.30 Uhr, Hardtberghalle) unter Zugzwang. Eine weitere Niederlage würde Bamberg das Halbfinale bescheren, den Baskets dagegen das vorzeitige Saisonende. In kaum einer Phase gelang es den Baskets am Pfingstsonntag, an ihre guten Vorstellungen der ersten beiden Spiele anzuknüpfen. Über weite Strecken tat sich Bonn besonders in der Offense schwer. Einen rabenschwarzen Tag erwischte Pointguard Jason Gardner, dem nach seinem Auftaktdreier zur 3:0-Führung im weiteren Verlauf der Begegnung im Angriff nicht mehr viel gelingen sollte. Waren Teamgeist und die starke Verteidigungsleistung in den bisherigen Begegnungen gegen Bamberg stets die Erfolgsgaranten für die Baskets, zeigte sich diesmal bitter was passiert, wenn diese Eigenschaften Mangelware sind. Gegen den vor 6.800 Zuschauern stark aufspielenden Meister des Jahres 2005 zog Bonn besonders beim Rebound zu oft den Kürzeren. Es wurde zu wenig ausgeboxt und im Angriff wollte man mit Einzelaktionen zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Bereits vor der Pause war die Bonner Centerriege nahezu neutralisiert. In rekordverdächtigen 13 Minuten hatte Bernd Kruel vier Fouls auf seinem Konto und dies just in der Phase, als die Baskets begangen, sich nach einem 16:24-Rückstand im 1. Viertel wieder heranzukämpfen. Wenig später musste auch Teamkollege John Bowler zum dritten Mal den Pfiff des Schiedsrichtergespanns gegen sich hören. Wäre nicht der stark aufspielende Gyasi Cline-Heard gewesen, hätte es vor der Pause bereits bitter für die Telekom Baskets ausgesehen. Der Bonner Powerforward wer in den ersten 20 Minuten mit zehn Punkten bei 100% Trefferquote der beste Scorer seines Teams. Doch auch der stets ackernde Cline-Heard konnte den unerfreulichen Pausenstand von 29:40 nicht verhindern. Den knapp 300 mitgereisten Bonner Fans schwante nichts Gutes, als es ins dritte Viertel ging. Bonns Center gegen das beste Reboundteam der Liga stark foulbelastet, dazu zwei schlechte dritte Viertel des eigenen Teams in den letzten beiden Spielen. Doch ausgerechnet der dritte Durchgang sollte Bonns beste Phase werden. Nachdem Bamberg zunächst die Befürchtungen der Fans bestätigte und den Bonner Rückstand schnell auf 16 Punkte vergrößerte (30:46), besannen sich die Baskets endlich auf ihre Stärken in der Verteidigung und brachten so den Titelkandidat aus dem Frankenland kurzfristig aus dem Gleichgewicht. Zunächst ließ es Jason Conley per Dunking mächtig krachen, später folgten zwei Dreier von Jeff Schiffner und John Bowler und plötzlich hatte ein 10:0-Lauf Bonns den Rückstand in drei Minuten auf 40:46 verkürzt. Hoffnung keimte da beim Bonner Anhang auf, die jedoch in der 28. jäh zerstört wurde. Jason Conley, bis dahin bester Bonner Spieler, kassierte nach seinem Dreipunktewurf zum 44:50 das vierte Foul. Michael Koch gingen jetzt endgültig die Optionen aus. Zwar kamen die Baskets wenige Minuten vor Ende des Spiels noch einmal auf neun Punkte heran, Bamberg geriet jedoch nie mehr ernsthaft in Gefahr.