Zu wenig dagegen gehalten

Telekom Baskets verlieren nach schwacher Vorstellung gegen TBB Trier 72:87 (15:22, 22:17, 18:21, 17:27)

Am 31. Spieltag der Basketball-Bundesliga mussten die Telekom Baskets gegen TBB Trier eine herbe Schlappe hinnehmen. Mit 73:87 verloren die Bonner am Ende doch noch deutlich gegen starke Moselstädter, die ihre 66:84-Niederlage aus dem Hinspiel damit fast wett machen konnten. Für die Baskets war es die erste Heimniederlage in 2009 und erst die zweite in der gesamten Spielzeit. Doch auch die insgesamt ausgezeichnete Heimbilanz war an diesem Abend für die meisten der 4.650 Zuschauer auf dem Hardtberg ein schwacher Trost. Die Telekom Baskets spielten über weite Strecken der Begegnung nicht den Basketball, mit dem sie bislang aus 14 Spielen 13 Siege im Telekom Dome einfahren konnten, die erfolgreichste Heimserie seit zehn Jahren. Dass an diesem Freitagabend der Wurm im Bonner Spiel war, machte sich bereits im ersten Viertel bemerkbar. Nach einer schnellen 5:0-Führung durch EJ Rowland und einem Dreier von Winsome Frazier in weniger als einer Minute, schlich sich schnell der Schlendrian ein. Dieser trieb zunächst besonders in der Bonner Verteidigung sein Unwesen. Es dauerte keine weitere Minute, da hatten die Gäste mit zwei Distanzschüssen die Baskets-Defense düpiert (5:6). Weitere 90 Sekunden später stand es bereits 5:12 (4.). Nur mühsam konnten sich die Jungs von Headcoach Michael Koch von der anfänglichen Lethargie befreien. Im zweiten Viertel waren es besonders die Bankspieler, die jetzt die Akzente setzten und so das Heft langsam wieder in die Hand der Baskets legten. Patrick Flomo sorgte zusammen mit John Bowler für die notwendige Aggressivität unter dem Korb, zwei Korbleger von Alex King und danach zwei Dreier von Artur Kolodziejski für die erneute Bonner Führung nach 14 Minuten (27:26). Doch so richtig rund lief das Basketsspiel an diesem Abend nie. TBB Trier ging mit zunehmender Spieldauer besonders in der Verteidigung immer intensiver zur Sache und machte so der zu statisch agierenden Bonner Offense das Leben schwer. So war es nicht verwunderlich, dass die Baskets mit einem 37:39-Rückstand in die Halbzeitpause gehen mussten. Die nötigen Weckrufe in der Pause durch das Bonner Trainergespann Michael Koch und Karsten Schul an ihr Team wurden jedoch nicht gehört. Auch nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der deutsche Vizemeister wenig ausgeschlafen. Trier bekam das Spiel immer besser in den Griff und zwang die Baskets nach und nach in die Defense. Dort hatte die Kochtruppe jedoch einen ganz schwarzen Tag erwischt und war viel zu selten auf der Höhe des Geschehens. Oft hatten die Telekom Baskets in der aktuellen Saison den Sieg erst in der zweiten Spielhälfte perfekt gemacht, doch diesmal blieb der Endspurt aus. Der Baskets-Express bestand diesmal nur aus Schlafwagen. Bonn hatte dem intensiven Spiel der Gäste im letzten Viertel nicht mehr viel entgegenzusetzen. Das Team zeigte seine schlechteste Leistung im Telekom Dome und verlor am Ende auch in dieser Höhe völlig verdient mit 73:87. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): Glückwunsch an Trier und Coach Defraigne. Trier hat auch in dieser Höhe völlig verdient gewonnen. Wir müssen uns fragen: Waren wir müde oder wollten wir heute nicht laufen? Trier hat uns regelrecht überrannt. Da kann es auch keine Ausrede sein, dass wir in dieser Woche einige Trainingsausfälle hatten. Noch mal: Wir werden morgen in Gesprächen klären, ob es an der Physis hakte oder sonst irgendwas war. Trier hat heute sehr gut und vor allem physisch stark verteidigt. Unsere 18 Ballverluste sprechen da eine deutliche Sprache. Ives Defraigne (Trainer TBB Trier): Bonn hat ein sehr starkes Team. Das haben wir im Hinspiel gemerkt, wo wir große Probleme mit den Baskets hatten. Heute haben wir versucht, ebenfalls physisch zu spielen und vor allem die Schwachstellen in der Bonner Abwehr auszunutzen. Es ist uns fast die gesamte Zeit über gelungen, die Spielkontrolle inne zu haben. Wir schauen jetzt auf das Spiel gegen Ulm und werden dann sehen, was in Richtung der Play-offs in dieser Saison noch möglich ist.