Zu wenig Kampfgeist in Trier

Telekom Baskets müssen sich in Trier mit 86:97 geschlagen geben Hohe Bonner Foulbelastung war nicht zu kompensieren Nnamaka macht 21 Punkte und holt acht Rebounds Drittes Spiel der Serie am Freitag wieder in Bonn

Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft zwischen den Telekom Baskets Bonn und TBB Trier steht es 1:1. Mit 97:86 gewannen die Moselstädter vor heimischem Publikum das zweite Spiel der Serie Best of Five. Am kommenden Freitag, den 07.05.04 kehrt die Serie zurück auf den Hardtberg (Spielbeginn: 19:30 Uhr).Das Trierer Team hatte aus der deutlichen Niederlage in Spiel eins vor vier Tagen in Bonn gelernt. Entsprechend selbstbewusst ging man in eigener Halle gegen die Baskets zu Werke. Vor allem in der Defense spielte die Truppe von Coach Joe Whelton intensiver, was die Bonner Angreifer schnell zu spüren bekamen. Leichte Punkte waren Mangelware. Das größte Problem für die Baskets war jedoch die schnell bedrohlich wachsende Foulbelastung. Ohne das verletzungsbedingte Fehlen der beiden Brettcenter Miladin Mutavdzic und Peter Huber-Saffer ruhten die Bonner Hoffnungen am Brett vor allem auf Aleksandar Nadjfeji und Djordje Djogo. Doch beide kamen zu schnell in Foulprobleme. Ähnlich erging es auch Rimantas Kaukenas, zusammen mit Nadjfeji vor vier Tagen noch Bonns Topscorer. Die starke Trierer Abwehr hatte sich gut auf die Achillesferse der Gäste eingespielt. Entsprechend clever versuchte man den Baskets Fouls anzuhängen. Mit Erfolg: Alleine sechs Mal pfiffen die Schiedsrichter vor der Pause Offensivfoul gegen einen angreifenden Bonner Spieler. Dabei hatte es im zweiten Viertel durchaus gut für die Baskets ausgesehen. Nach nervösen Start lag das Team von Coach Predrag Krunic zwar in der achten Minute bereits 14:22 zurück, doch ein technisches Foul gegen die Trierer Bank war der Startschuss für den ersten Bonner Zwischenspurt mit acht Punkten in Folge zum 22:22 kurz vor dem Viertelende. Die rund 400 mitgereisten Bonner Fans hatten endlich Grund zum Jubeln. Vor allem, als zu Beginn des zweiten Viertels die beste Phase der Baskets begann. Geführt von einem gut aufgelegten Aleksandar Capin wurde der Druck weiter erhöht und das Spiel schneller gemacht. Nach zwölf Minuten lagen die Bonner mit fünf Zählern in Führung (31:25) und fast schien es so, als ob das Team dort weitermachen wollte, wo es am vergangenen Freitag aufgehört hatte: Schnelles Spiel aus einer guten Verteidigung und vor allem Teamgeist und Kampf. Doch der Lauf der Bonner kam schnell wieder ins Stocken. Fouls wurden das große Problem der Baskets, gleichzeitig drehte jetzt Triers Sandis Valters auf, der mit zwei Dreiern in Folge den Vorsprung der Gäste fast im Alleingang egalisierte. Bei Bonn nahmen vor allem nur zwei Spieler den Kampf richtig an. Aleksandar Capin und Oluoma Nnamaka. Besonders der schwedische Nationalspieler rackerte was das Zeug hielt und trug sich auch als Scorer in die Statistik ein. 21 Punkte und acht Rebounds konnte The Wall am Ende für sich verbuchen. Doch ein Nnamaka und ein Capin in Bestform reichte an diesem Abend nicht. Die beiden wirkungsvollsten Waffen des ersten Spiels, Aleksandar Nadjfeji und Rimantas Kaukenas, blieben stumpf. Die schnelle Foulbelastung und die gute Defense der Trierer forderten ihren Tribut. Krunic brachte sogar denn durch eine Bänderdehnung verletzten Branko Klepac als Entlastung unter den Körben, doch auch der Einsatz des Bonner Kapitäns änderte nur wenig am Spielverlauf. Die Hausherren spielten insgesamt geschlossener, aber vor allem entschlossener. Kurz vor Ende des dritten Viertels hatte Trier den Vorsprung auf 17 Punkte ausbauen können (71:54). Da waren die Baskets eigentlich schon geschlagen. Trotzdem schafften sie es noch einmal, knapp drei Minuten vor dem Ende durch Nnamaka den Rückstand auf nur noch neun Punkte zu verkürzen (78:87). Doch der letzte Kraftakt das Spiel doch noch herum zu reißen, fand nicht mehr statt. Am Ende gewann Trier auf Grund der besseren Mannschaftsleistung verdient mit 97:86 und erzwang damit mindestens ein viertes Spiel in der Viertelfinalserie. Tickets für Bonner Fans für das vierte Spiel in Trier am Sonntag, den 09.05.04 (17:00 Uhr) gibt es ab heute an allen Vorverkaufsstellen des General-Anzeigers.