Zweiter Platz beim RheinMain-Cup

Telekom Baskets verlieren Finale gegen SIG Straßburg 64:80 - In den letzten fünf Minuten den Faden verloren

In den letzten Spielminuten verspielten die Telekom Baskets die Chance, nach 2006 auch in diesem Jahr den RheinMain-Cup nach Bonn zu holen. Im Finale gegen den französischen Erstligisten SIG Straßburg musste sich das Koch-Team am Ende doch noch deutlich mit 64:80 (11:16, 27:24, 18:20, 8:20) geschlagen geben. Die Niederlage fiel vielleicht ein wenig zu hoch aus, denn noch in der 35. Minute lagen die Baskets nur drei Punkte zurück (64:67). In der Schlussphase verlor Bonn jedoch die Linie und kam so zu keinen weiteren Punkten. Dabei hatten die Baskets das Spiel lange Zeit offen gehalten und zeitweise sogar gegen den ULEB-Cup-Teilnehmer geführt. Es dauerte allerdings, bis die Bonner die ersten Punkte erzielten: In der 4. Minute ist es John Bowler, der nach einem schönen Anspiel vom startenden Diagne zwei Punkte am Brett markiert. Kurz darauf kommt auch Ronnie Burrell zu seinen ersten Zählern, als er per Dreier zum 5:5 ausgleicht. Doch die Franzosen kontern ihrerseits mit zwei Dreiern vom treffsicheren Afik Nissim, der mit 21 Punkten Topscorer der Partie wurde, und kommen schnell zu einem guten Vorsprung (7. Minute, 5:16). Mit der Einwechslung von Jason Conley starten die Baskets dann aber einen Run. Zuerst verwertet Conley eine Vorlage von Bernd Kruel und lässt dann drei weitere Punkte von der Freiwurflinie folgen. Auch Kruel selbst punktet noch einmal von der Linie und stellt so den 11:16-Viertelendstand her. In den zweiten Abschnitt starten die Bonner deutlich konzentrierter und schalten vor allem in der Defensive einen Gang höher. Der eingewechselte Artur Kolodziejski sticht in dieser Phase besonders hervor. Hinten rackert er zusammen mit Johannes Strasser unermüdlich in der Verteidigung und vorne findet er mit einem Pass Bernd Kruel, der per Korbleger punktet. Kruel bedankt sich in seiner eigenen Art, indem er direkt im nächsten Angriff den Ball sofort an Artur weitergibt und einen Wurfblock stellt, den Kolodziejski zum 16:16-Ausgleichstreffer von Draußen nutzen kann. Kurz darauf lässt er sogar die Fans von ihren Sitzen aufspringen, als er nach Pass vom umsichtigen Strasser einen spektakulären Dunking im Straßburger Korb versenkt. Als Conley dann nach einem weiteren Ballgewinn sogar auf 20:16 erhöht, nimmt SIG-Coach Girard ein Timeout, um den 15:0-Lauf zu stoppen. Doch die Jungs machen da weiter, wo sie aufgehört haben und gehen weiterhin energisch zu Werke. JJ Strasser trifft erst selbst für Drei und kann dann nach einem Ballgewinn auch Jason Conley für einen Dreier in Szene setzen. Doch Eddie Shannon, mit 20Punkten (5/8 Dreier) zweitbester Scorer der Franzosen an diesem Nachmittag, will nicht tatenlos zusehen und reiht sich in das Schützenfest ein. Zum Ende des zweiten Viertels ist es dann Winsome Frazier, der vier schnelle Punkte in Folge erzielt, aber auch er kann nicht verhindern, dass Straßburg mit einem knappen Vorsprung in die Pause geht (38:40). Was sich vor der Pause schon angedeutet hatte, sollte sich zu Beginn des 3. Viertels fortsetzen: Das Spiel entwickelte sich zu einem wahren Shoot-Out, bei dem die Franzosen fast nach Belieben treffen und ihre ersten vier Angriffe alle erfolgreich von Draußen abschließen. Schnell liegen wieder fast zehn Punkte zwischen den Teams. Es ist wieder Frazier, der sich aufbäumt und ebenfalls für Drei einstreut und nach einem Offensivrebound zwei weitere Zähler folgen lässt. Ende des 3. Viertels besinnen sich die Baskets aber noch einmal auf ihre Tugenden und sorgen mit einer starken Defense und u.a. einem schönen Floater von Strasser dafür, dass es nach 30 Minuten nur 56:60 steht. Der letzte Abschnitt startet mit einem technischen Foul gegen den französischen Coach, nachdem dieser sich zu Recht bei den Schiedsrichtern über eine Fehlentscheidung beschwert. Doch aus den daraus folgenden Freiwürfen plus Ballbesitz können die Bonner kein Kapital schlagen. Im Gegenzug ist es wieder Shannon, der bei zwei Restsekunden auf der Schussuhr die Nerven behält und erneut trifft. Doch weil Frazier und Kolodziejski anschließend ebenfalls ihre Qualitäten von Downtown beweisen, bleibt es weiter eng (64:67). Zwar lässt sich Eddie Shannon beim folgenden Angriff von den Bonner Anhängern irritieren und zu einem Notwurf verleiten, als diese bei ausreichend Shotclock von Fünf auf Null herunter zählen, doch auch das kann den nun kommenden Lauf der Straßburger nicht verhindern, die in den letzten Minuten noch einmal hochkonzentriert aufspielen und ebenso prozentig treffen. Bei den Baskets geht hingegen nicht mehr viel und bedingt durch technische Fouls von Koch und Bowler und den daraus resultierenden Punkten kommt es zum - im Endeffekt wohl etwas zu hohen - Endstand von 64:80. Trotz dieser Niederlage kann das Trainergespann mit den deutlich sichtbaren Fortschritten zufrieden sein, zumal das Spiel bei einer etwas besseren Freiwurfquote (56%) auch eine andere Wendung hätte nehmen können. Vier Spieler punkteten zweistellig und außer dem noch etwas nervös wirkenden Diagne konnten sich alle eingesetzten Spieler in die Scorerliste eintragen. Die Rebounds konnte man ebenso kontrollieren wie die Kategorie Steals, bei denen besonders der agile Frazier immer eine Hand im Spiel hatte. Wer in Rhöndorf noch keine Gelegenheit hatte, die neuen und alten Spieler willkommen zu heißen, der bekommt bei der offiziellen Teampräsentation am kommenden Donnerstag (20.9.) um 17 Uhr in der Telekom-Zentrale die beste Gelegenheit dazu.