1. Regio: Teuer verkauft gegen Spitzenreiter Münster

Telekom Baskets Bonn 2 - WWU Baskets Münster: 62:82

Brachte offensiv und defensiv viel Energie ins Spiel: Karl Dia (Foto: Jörg Mäß)

Am 12. Spieltag der 1. Regionalliga West musste sich die 2. Herrenmannschaft der Telekom Baskets Bonn gegen den aktuellen Tabellenführer WWU Baskets Münster mit 62:82 geschlagen geben, verkauften sich jedoch trotz ihrer kurzen Bank (insgesamt standen nur neun Spieler zu Verfügung) teuer. Zum besten Bonner avancierte Karl Dia mit 12 Punkten, 8 Rebounds und 3 Steals.

Die Rollenverteilung war klar: Münster als Aufstiegsfavorit und Tabellenführer der 1. Regionalliga war zu Gast bei den Telekom Baskets Bonn, die sich aktuell im Abstiegskampf befinden. Doch nach dem Sprungball war nichts mehr vom Underdog-Status der Baskets zu sehen. Coach Savo Milovic vertraute einer Starting-5 aus David Falkenstein, Karl Dia, Paul Hörschler, Igor Uzelac und KJ Sherrill, die mit hohem Tempo viel Druck auf die Münsteraner Verteidigung ausübte. Dabei wurde bei fast jeder Gelegenheit der Korb der Gäste attackiert, die in der Defense ein ums andere Mal einen Schritt zu langsam war. Auch aus der Distanz hatten die Gastgeber viele gute Chancen, die jedoch zu Beginn nicht verwertet wurden. Erst in der 7. Minute war es David Falkenstein, der den ersten Dreipunktewurf zur 10:7-Führung einnetzte (6. Minute). Währenddessen verhinderte Bonn in der Defense die einfachen Punkte und zwang Münster oft zu weiten Mitteldistanzwürfen, die der Tabellenführer jedoch zu treffen vermochte (15:10, 8. Minute). Als Paul Hörschler von außen traf und es Jonas Spychalski kurze Zeit später gleichtat , hatte die 2. Herren in der 10. Minute eine 9-Punkte-Führung herausgespielt (24:15), ehe die WWU Baskets mit Ablauf der Uhr den 24:17-Viertelendstand herstellten. Im zweiten Spielabschnitt schickten die Gäste eine große Lineup aufs Feld, die in der Defense deutlich energischer zur Werke ging, mit einem 7:0-Lauf das Spiel erst ausglich (24:24, 13. Minute) und in der 15. Minute sogar die Führung übernahm (28:31). Ein Freiwurf von Sherrill verkürzte in der 19. Minute noch einmal auf 32:39, ehe ein Dreier von Stefan Weß Münster zur Halbzeitpause erstmals zweistellig in Front brachte (32:42, 20. Minute). Kurz nach dem Seitenwechsel mussten sich die Telekom Baskets Bonn 2 dann auf eine ihnen noch unbekannte Situation einstellen. Die Unparteiischen sprachen Baskets-Coach Milovic zwei Technische Fouls in Folge aus und verwiesen ihn der Halle, woraufhin Co-Trainer Julius Thomas übernahm. Dieser musste auch sogleich handeln, da Münster nach einer 11-Punkte-Führung drohte davonzuziehen, und nahm die Auszeit. In der Folge schaffte es sein Team immer wieder an die Freiwurflinie, vergab von dort jedoch viele wichtigen Punkte (insgesamt nur 13/25 Freiwürfe, 52 Prozent), sodass die Gastgeber mit einem 45:58-Rückstand ins Schlussviertel starteten. Dort sorgte Jonas Spychalski mit schnellen fünf Punkten in Serie dafür, dass der Rückstand wieder in den einstelligen Bereich gedrückt wurde (50:58, 32. Minute). Doch Münster bewies seine spielerische Klasse und baute in der 35. Minute durch einen Dreipunktewurf die Führung wieder auf 52:67 aus. In der Folge versuchten die Baskets noch einmal alles, um das Ruder herumzureißen und warfen eine besonders kleine Aufstellung aufs Feld. Durch das nun deutlich höhere Tempo ging jedoch auch viel Kontrolle verloren, was das Spiel auf beiden Seiten wild werden ließ. Davon profitierte letzten Endes auch Münster, da so die Bonner Defense ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischt wurde und auch im Rebound wichtige Zentimeter fehlten. So baute der Aufstiegsaspirant die Führung bis zur Schlusssirene auf 62:82 aus, auch weil die Bonner Beine ob der kurzen Bank immer schwerer wurden.  >> Fotos zum Spiel Stimmen zum Spiel Savo Milovic (Trainer Telekom Baskets Bonn 2): "Wir wollten von Beginn an den ersten Schritt machen, attackieren und Münster nicht erst einmal auf uns zukommen lassen. Das hat im ersten Viertel sehr gut funktioniert. Danach haben wir aufgehört, das zu tun, was uns den frühen Erfolg beschert hat: den Ball zu bewegen und als Team zu agieren. Die schwache Freiwurfquote hat uns heute erneut Probleme bereitet, das ist besonders bitter, da wir keinen Spieler in unseren Reihen habe, der 20 Punkte pro Spiel erzielt und so auf jeden Punkt angewiesen sind."  Punkteverteilung >> ausführliches Scouting