Team 1999/2000

Vordere Reihe (v.l.) Götz Rohdewald, Benedikt Läufer, Rodrigo PastoreMittlere Reihe (v.l.) Assistant Coach Predrag Krunic, Derrick Phelps, Drazan Tomic, Hurl Beechum, Branko Klepac, Teambetreuer Sebastian AndreHintere Reihe (v.l.) Sportmanager Arvid Kramer, Ivo Josipovic, Detlef Musch, Gunther Behnke, Oliver Braun, Headcoach Bruno Socé

Saison 1999/2000

Europarekord in der „Mutter aller Spiele“

Ob internationale Hochkaräter auf dem Hardtberg oder die „Mutter aller Spiele“ in der Kölnarena. Während der Saison 1999/2000 wurde es für die Telekom Baskets Bonn und ihre Anhänger nie langweilig. Wie auch? Immerhin hatten die ersten Jahre in der Basketball-Bundesliga den Durst nach mehr nur gefördert…

In ihrer zweiten Spielzeit im Saporta Cup meisterte die Mannschaft von Trainer Bruno Socé erfolgreich die Vorrunde. Mit dem vierten Platz in der anschließenden Gruppenphase sicherten sich die Baskets in der Folge den vielumjubelten Einzug in die Playoffs, was als Grundstein für den guten Ruf Bonns in Europa angesehen werden durfte. Nach zwei Spielen gegen das italienische Powerhouse Kinder Virtus Bologna war zwar Endstation, konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die internationale Konkurrenz – und auch ihre Spieler – auf die Rheinländer aufmerkam wurde.

Die Bundesliga-Saison 1999/2000 schloss Bonn punktgleich mit Bayer Leverkusen und den Frankfurt Skyliners ab. Aufgrund des direkten Vergleichs landeten die Telekom Baskets mit 36:16 Punkten jedoch hinter den beiden genannten Teams auf dem vierten Platz. Gehörigen Verdienst am hervorragenden Abschneiden nach der Hauptrunde hatte Ex-NCAA-Champ Derrick Phelps – der Amerikaner gewann anno 1993 mit North Carolina die College-Meisterschaft – der mit 15,5 PpS zu einem der gefährlichsten Scorer des Oberhauses zählte.

Am 7. April 2000 schrieben die Telekom Baskets Geschichte. Zum ersten und bis heute letzten Mal fand ein Heimspiel Bonns in der Kölnarena statt. 18.506 Zuschauer fanden den Weg in die riesige Arena, um der „Mutter aller Spiele“ gegen ALBA Berlin beizuwohnen – zum damaligen Zeitpunkt ein Zuschauerrekord für Europa. Im Vorfeld versprach Hans-Günter Roesberg, 1. Vorsitzender der Telekom Baskets Bonn: "Die Zuschauer werden etwas erleben, was im deutschen Basketball bisher einmalig ist". Damit sollte er Recht behalten. Einmalig für die Fans aber auch einmalig in Bezug auf Organisationsaufwand, Personaleinsatz und finanzielle Anstrengungen. Über 400 Beteiligte ermöglichten ein gigantisches Basketballfest. Allein das Drehbuch für den Multimedia-Würfel war 20 Seiten lang. Bonn unterlag Berlin zwar auf dem Parkett mit 64:72, doch auf und hinter den Rängen waren die Baskets klare Gewinner. Roesberg bemerkte nach dem Spiel in einem Interview augenzwinkernd: „Ob man nun für 800 Leute im Pennenfeld oder für 18 500 in der Kölnarena ein Spiel vorbereitet ist abgesehen vom erhöhten Aufwand eigentlich dasselbe.“

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Im darauffolgenden Playoff-Viertelfinale rief Trier zum sportlichen Kräftemessen. Die 75:82-Auftaktniederlage ließ zunächst die Hoffnungen auf das Halbfinale schwinden, doch ein zuvor schwacher Drazan Tomic (16 Punkte) führte seine Farben in Spiel zwei souverän zum 1:1-Ausgleich der Serie. In Spiel drei hielt die Bonner Verteidigung die Trierer Wurfquote unter 34% und verschaffte dem Team eine optimale Ausgangslage vor Spiel vier. Dort begleiteten 300 Fans die Mannschaft an die Mosel, um ihre Baskets ins Halbfinale um die Deutsche Basketballmeisterschaft zu begleiten. Trier gab sich aber nicht vorzeitig geschlagen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Gerangel zwischen Oliver Herkelmann und Gunther Behnke sorgte für erhitzte Gemüter auf dem Spielfeld und auf den Rängen. Die bis dahin faire Partie wurde zunehmend ruppiger, was in einem Ellbogen-Check gegen Derrick Phelps gipfelte. Der laut Triers Coach Don Beck wichtigste Baskets-Akteur war damit ausgeschaltet und musste mit einer Kopfverletzung vom Feld. Ein Umstand, von dem sich die Bonner bis zum Ende nicht mehr erholten sollten und in der Folge unterlagen (64:80). Im alles entscheidenden fünften Spiel war es an Ivo Josipovic (28 Punkte, 9 Rebounds), der die Rheinländer fast im Alleingang ins Halbfinale beförderte (84:82).

In einer Neuauflage des Vorjahresfinales ging es gegen den amtierenden Meister von ALBA Berlin. Die Hauptstädter taten sich über drei Spiele lang extrem schwer gegen eine an Intensität kaum zu toppende Bonner Verteidigung, entwickelten jedoch gerade genug Momentum, um drei Siege in Serie einzufahren. So sehr das nach außen glatte 0:3 auch wehtat, sollte daraus eine Menge Motivation für die Saison 2000/2001 gezogen werden…

Der Kader der Telekom Baskets Bonn

Nr. Name Position Größe Gewicht Geb. Nat.
- Bruno Socé Headcoach - - 1946 CRO
4 Ivo Josipovic F/C 204 - 06.02.1975 CRO
5 Derrick Phelps G 192 - 31.07.1972 USA
6 Hurl Beechum F 195 - 02.05.1973 GER
8 Rodrigo Pastore G 189 - 16.09.1972 ARG/ITA
9 Götz Rohdewald F 195 - 01.07.1975 GER
10 Drazan Tomic F/G 197 - 27.10.1974 GER
12 Detlef Musch C 212 - 28.03.1970 GER
13 Gunther Behnke C 221 - 19.01.1977 GER
14 Branko Klepac F/C 206 97 14.09.1979 GER
15 Oliver Braun C 208 - 19.03.1973 GER

Abschlusstabelle Hauptrunde

Platz Team G S N PKT Diff. Körbe
1 ALBA Berlin 26 24 2 2338:1848 490 48:4
2. Bayer Leverkusen 26 18 8 2196:2063 133 36:16
3. Frankfurt Skyliners 26 18 8 1990:1868 122 36:16
4. Telekom Baskets Bonn 26 18 8 2041:1887 154 36:16
5. HerzogTel Trier 26 16 10 2294:2208 86 32:20
6. SSV hagebau Weißenfels 26 15 11 2051:2021 30 30:22
7. MTV Gießen 26 15 11 2026:2014 12 30:22
8. SG Braunschweig 26 10 16 2254:2296 -42 20:32
9. Brandt Hagen 26 10 16 2065:2161 -96 20:32
10. TSK Bamberg 26 9 17 1902:2058 -156 18:34
11. BCJ Hamburg 26 9 17 2172:2270 -98 18:34
12. DJK Würzburg 26 8 18 2229:2258 -29 16:36
13. SSV ratiopharm Ulm 26 8 18 1855:2157 -302 16:36
14. TV Lich 26 4 22 1913:2217 -304 8:44

Spielplan

Datum Spiel Ergebnis
18.09.1999 TBB-Trier 81:85
25.09.1999 BS-TBB 68:74
03.10.1999 TBB-Weiß 75:65
09.10.1999 Hamb-TBB 74:77
16.10.1999 TBB-Bamb 73:63
23.10.1999 Lev-TBB 74:79
30.10.1999 TBB-Lich 68:59
07.11.1999 TBB-Würz 92:89 n.V.
13.11.1999 Ulm-TBB 67:78
04.12.1999 TBB-Frank 71:73 n.V.
11.12.1999 ALBA-TBB 70:72
27.12.1999 Trier-TBB 78:74
30.12.1999 TBB-BS 93:74
08.01.2000 Weiß-TBB 67:66
15.01.2000 TBB-Hamb 100:62
23.01.2000 Bamb-TBB 70:77
29.01.2000 Gieß-TBB 80:78 n.V.
06.02.2000 TBB-Lev 75:84
12.02.2000 Lich-TBB 75:92
16.02.2000 TBB-Hag 89:67
27.02.2000 Würz-TBB 86:90
04.03.2000 TBB-Ulm 88:64
12.03.2000 Hag-TBB 74:92
18.03.2000 TBB-Gieß 70:65
26.03.2000 Frank-TBB 82:53
07.04.2000 TBB-ALBA 64:72
22.04.2000 TBB-Trier 75:82
25.04.2000 Trier-TBB 60:69
28.04.2000 TBB-Trier 67:56
30.04.2000 Trier-TBB 80:64
03.05.2000 TBB-Trier 84:82
07.05.2000 ALBA-TBB 66:60
10.05.2000 TBB-ALBA 45:65
12.05.2000 ALBA-TBB 75:67