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Preseason Chronicles: „Is this serious?“

Telekom Baskets Bonn starten in die Vorbereitung

Die medizinischen Untersuchungen sind abgeschlossen. Bevor Headcoach Silvano Poropat am Mittwoch, den 10.8.2016, zum offiziellen Trainingsauftakt ruft, trifft sich der neuformierte Kader der Telekom Baskets Bonn dennoch in der Halle. Open Gym. Beine ausschütteln. Das neue Wohnzimmer kennenlernen. Den Jetlag aus den Knochen werfen. Also Schuhe an, Ballwagen in den Mittelkreis … und sehen, was passiert.

Der Termin ist nicht verpflichtend. Aber natürlich sind alle da. Josh Mayo kommt zuerst ins Office. Kurze Führung durch die Katakomben. In der Umkleide wird kein Fuß aufs Baskets-Logo gesetzt. Das kostet. Cash und Liegestützen. Nicken. Dann Papierkram und Fahrzeugübergabe.

Auf dem Feld herzliche Begrüßungen unter Basketballern. Viele kennen sich. Haben zusammen, gegeneinander gespielt. Voneinander gehört. Alle Gespräche laufen mit einem Ball in der Hand ab. Langsam füllt sich Parkett. Alle da. Auch die Jungs von der zweiten Herren. Boys amongst men. Werfen. Rebounden. Dann wird gewechselt.

Im Mundloch steht Coach Poropat. Die Arme vor der Brust verschränkt. Daneben Chris O’Shea, die Händen in den Hosentaschen. Prüfende Blicke. Keine Worte. Details werden erfasst.

Stimmengewirr unter den Spielern. Wortfetzen fliegen durch die Halle. Julian Gamble hat seine Schuhe wieder. Die waren auf dem Weg von den Staaten gen good ol‘ Germany verloren gegangen. Gefangen in einer der insgesamt acht Koffer. Willkommen im Reisefieber einer dreiköpfigen Familie. Kurzfristig alles weg. Wechselsachen für den drei Monate alten Sohnemann waren zum Glück noch in Handgepäck. Mit zwei Tagen Verspätung waren dann auch der Rest endlich auf dem Hardtberg.

Es dauert 28 Minuten, ehe der Mittelkreis bevölkert wird. Basketballer. Nur werfen ist langweilig. Fünf gegen Fünf? Ganzes Feld? Hell gegen dunkel? Bis sieben? Barovic: „Is this serious?“ Natürlich ist es das. Wettkampfathleten. Die ersten Punkte der Partie gehen aufs Konto von Florian Koch. Per Dreier. Willkommen in Bonn, Männer.

Defense sagt Fouls an. Keine Systeme. Einfach zocken. Trotzdem ist viel Struktur dabei. Mismatches erkennen und ausnutzen. Polas Bartolo geht gern in den Lowpost. Mayo ist verbal präsent. Richter kann auch Dreier. Barovic stellt Blöcke. Und vor dem ballführenden Spieler teilt sich das Meer.

Poropat nickt. O’Shea kommentiert, ohne die Augen vom Geschehen zu nehmen.

Kochs Team gewinnt. Wasserpause. Revanche? Aber sicher. Teambuilding. Bragging rights. Thompson lässt mit einem harten Dribbling vom Flügel aus alles und jeden stehen. Keine Geschenke für niemanden. Aber alles fair. Low dap. High five. Zu Anerkennung verzogene Mundwinkel.

Zum Abschluss noch Money in the Bank. Oder Freiwürfe am anderen Korb.

Cooldown. Duschen. Anziehen. Nicht aufs Baskets-Logo in der Kabine treten. Das ist heilig.

Mittwochmorgen geht es richtig los. Dann wohlerholt und ausgeruht. Alle sind bereit.


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