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Telekom Baskets siegen in Berlin

Bonn schlägt Meister Alba in dessen Halle 73:71 (11:16, 25:12, 18:24, 19:19) und führt in der Halbfinalserie 1:0 - Mittwoch Spiel 2 im Telekom Dome

 

 

 

 

Die Telekom Baskets Bonn setzen ihren BBL-Playoffs-Lauf auch im Halbfinale fort. Im ersten Spiel der Serie Best-of-Five beim amtierenden Deutschen Meister Alba Berlin konnte sich der Vizemeister mit 73:71 durchsetzen. Der vierte Sieg im vierten Playoff-Spiel beschert den Baskets damit eine 1:0-Führung in der Serie. Gleichzeitig wechselt der Heimsvorteil von der Spree an den Rhein. Schon am kommenden Mittwoch (03.06.09, 20.15 Uhr, Telekom Dome) treffen die Finalisten der letztjährigen Saison erneut aufeinander. Gelingt dem Team von Headcoach Mike Koch dort ein weiterer Sieg, stände des Tor zum Finale weit offen. Auf jeden steht jetzt schon fest, dass es - neben dem 2. Halbfinalspiel am Mittwoch - noch mindestens ein weiteres Playoff-Spiel im Telekom Dome geben wird.

 

Nach dem 3:0 im Viertelfinale gegen ratiopharm Ulm zeigten sich die Telekom Baskets in der Berliner O²-World vor rund 10.000 Zuschauern, darunter 100 mitgereiste Fans aus Bonn, in der Anfangsphase des Spiels alles andere als souverän. Die ersten Minuten gehörten eindeutig den Gastgebern, die den Baskets bis zur achten Spielminute einen Neun-Punkte-Rückstand zum 7:16 vorsetzten. Die Bonner Spieler verdauten dies nur schwer, agierten nervös und hatten zunächst besonders in der Offensive wenig zu melden. Gleichzeitig machte sich schon im ersten Viertel ein ganz besonders Problem bemerkbar, das mit zunehmender Spielzeit überdimensionale Züge annahm. Früher als es ihnen lieb war, hatten die Baskets mit Foulproblemen zu kämpfen. Die Center Ken Johnson und John Bowler sollten schon im ersten Viertel mit jeweils zwei Fouls belastet sein.

 

Doch vielleicht brauchte Bonn auch die frühen Pfiffe, um endlich konzentrierter zu agieren. Ein 10:0-Lauf (zweimal EJ Rowland, zwei Dreier von Vincent Yarbrough und Brandon Bowman) ließen das Momentum bis zur 12. Minute erstmals in Bonner Richtung schwenken (17:16). Der Vizemeister war endlich im Spiel angekommen und schickte sich in den nächsten Minuten an, die Hausherren in die Defensive zu drängen. Bis zur Halbzeitpause schraubten die Baskets den Vorsprung nach und nach in die Höhe, zuletzt sorgten sechs Punkte hintereinander von Ken Johnson für die 36:28-Führung nach 20 Minuten.

 

Bis dahin hatte viel im Bonner Spiel gestimmt. So hatten die Bankspieler, wie z.B. die beiden Deutschen JJ Strasser oder Alex King einen gehörigen Anteil an einen guten zweiten Viertel, das mit 25:12 deutlich gewonnen wurde.

 

Nach dem Seitenwechsel sollte es sogar noch besser kommen. Bonn setzte da an, wo es vor der Pause aufgehört hatte und zog weiter davon. Dem Meister fiel in dieser Phase des Spiels nicht viel ein. In vielen Einzelaktionen rannte man sich in der glänzend aufgestellten Baskets-Defense fest und konnte nicht verhindern, dass Winsome Frazier in der 24. Minute den Bonner Vorsprung auf 14 Punkte schraubte (46:32).

 

Doch Alba hatte die richtige Antwort. In weniger als drei Minuten schmolz der komfortable 14-Punkte-Vorsprung der Baskets auf Null. Das beste Angriffsteam der Liga hatte kurzen Prozess gemacht und Bonn auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt (46:46, 27.). Bonn schüttelte die zwischenzeitliche Unsicherheit zum Glück wieder ab. Erneut war es Vincent Yarbrough, der mit einem weiteren Drei-Punkte-Wurf sein Team wieder in Führung schoss (49:46.), doch spätestens jetzt war das Spiel zur reinen Nervensache geworden.

 

Eine Sache, die die Baskets zu Beginn des letzten Spielabschnitts besser machten, denn der 14-0-Run Albas war schnell vergessen. Stattdessen legte Bonn durch fünf Punkte von JJ Strasser, einen Dreier von Brandon Bowman und Korbleger Winsome Frazier nach und erneut konnte in der 33. Minute mit dem 64:55 eine ansehnliche Führung präsentiert werden.

 

Eine Führung, die umso bemerkenswerter war, wenn man die Foulbelastung beider Teams zu Rate zog. Während Berlin da gerade einmal zwölf Fouls einstecken musste, leuchteten die Lampen auf der Bonner Seite der Anzeigentafeln wie ein Weihnachtsbaum an Heiligabend. Am Ende lautete die Bilanz 25:16 zu Ungunsten der Baskets. Die Freiwurfstatistik war noch deutlicher: Während die Baskets neun Freiwürfe erhielten, von den sie sieben verwandeln konnten, standen die Albatrosse 36-mal an der Linie. Mit 25 Treffern machten sie so mehr als ein Drittel aller Punkte per Freiwurf.

 

Ausgerechnet der Ex-Baskets Aleksandar Nadjfeji schickte sich in den letzten Minuten des Spiels an, den Bonner Traum vom Sieg in Berlin doch noch platzen zu lassen. Sieben seiner insgesamt neun Punkte machte Sasa im letzten Viertel, so auch den Korbleger zum 68:71 in der 37. Minute. Zuvor hatte Teamkollege Julius Jenkins per Dreier die erste Berliner Führung seit der 13. Minute erzielt (68:69).

 

Das Spiel schien auf der Schlussgeraden doch noch in Richtung Albatrosse zu kippen. Doch die Baskets taten jetzt das, was bereits in der Serie gegen Ulm ihr entscheidender Trumpf war. Sie verteidigten exzellent. So war der Korbleger von Nadjfeji Albas letzter. Doch Bonn hatte noch einen Drei-Punkte-Rückstand aufzuholen. Zunächst zeigte EJ Rowland an der Freiwurflinie keine Neven und verwandelte seltene Bonuswürfe zum 70:71. 43 Sekunden vor dem Ende krönte dann Vincent Yarbrough sein bisher bestes Spiel im Dress der Telekom Baskets mit dem Siegesdreier seinem vierten bei sechs Versuchen zum 73:71.

 

Erstmals in einer Playoff-Serie gelang es den Telekom Baskets Bonn, den Albatrossen den Heimvorteil zu stehlen. Neben der hervorragenden Verteidigung, immerhin wurde das beste Offense-Team der Liga in eigener Halle bei 71 Punkten gehalten, zeigten die Baskets von der Dreierlinie mit 50% (acht von 16) eine erstklassige Leistung. Berlin als eigentlich bestes Team der Liga aus der Distanz, kam nur auf 28,6% (vier von 14).

 

Schon am kommenden Mittwoch steht Spiel zwei der Serie auf dem Programm. Um 20.15 Uhr treffen die Telekom Baskets Bonn dann endlich vor den eigenen Fans auf den Meister aus Berlin. Sportdigital.tv (über Kabel, Satellit und Internet) sowie Radio Bonn/Rhein-Sieg übertragen live aus dem Bonner Telekom Dome. Tickets für dieses Spiel gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket und im Internet unter www.baskets.de.

 

Baskets-Coach Mike Koch: "Wir haben heute beim amtierenden deutschen Meister, Pokalsieger und Euroleague-TOP16-Teilnehmer gespielt. Wir hatten Phasen, wo wir nicht gut gespielt haben und Runs von ALBA kassiert haben, aber die Mannschaft hat nie aufgesteckt und weiter gekämpft. Am Ende haben wir etwas glücklich gewonnen, denn es gehört Glück dazu, so ein enges Spiel am Ende zu gewinnen."

 

ALBA-Coach Luka Pavicevic: "Glückwunsch an Bonn für diesen wichtigen Sieg. Sie haben uns heute den Heimvorteil geklaut. Wir hatten eigentlich den richtigen Ansatz in diesem Spiel. Es ist schlecht für uns gelaufen, wir haben zu viele Freiwürfe verworfen und Bonn wieder ins Spiel kommen lassen. Bonn hat dann stark gespielt und nach vielen guten Verteidigungssequenzen von uns doch den Korb erzielt. Wir haben viel Energie darauf verwendet, auszugleichen. Am Schluss wurde es dann in wenigen Ballbesitzen entschieden. Wir hatten unsere Chance, haben sie aber nicht genutzt."

 

Im zweiten Halbfinalspiel des Tages gewannen die EWE Baskets Oldenburg gegen die Brose Baskets 82:74 (Serienstand: 1:0).

 


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