"Brandt"-neues Team in Hagen

Mit großen Namen und großen Zielen waren die Westfalen im vergangenen Jahr in der s.Oliver BBL an den Start gegangen. Doch statt um die Meisterschaft mitzuspielen, über die Experten hinter vorgehaltener Hand munkelten, oder wenigstens die Playoffs zu erreichen, fand man sich relativ schnell im Keller der Tabelle wieder. Eine Erklärung dafür hatte niemand parat. Plötzlich war man kein Mitfavorit mehr, sondern ein bstiegskandidat . Auch die Trainerentlassung von Dirk Bauermann und die anschließende Neuverpflichtung von Brad Dean konnten den Erdrutsch an der Ischelandhalle nur bedingt aufhalten. Erst in der so genannten Abstiegsrunde sicherte man sich den Klassenerhalt.

Nach dieser enttäuschenden letzten Saison blickt man bei Brandt Hagen nun wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Einen radikalen Schnitt hat man auf Seiten des Teams vollzogen, und Brad Dean bei den Neuverpflichtungen freie Hand gelassen. Aus der alten Mannschaft sind nur Publikumsliebling Mattias Grothe und Center Bernd Kruel geblieben. Mit schnellem, schnörkellosen und flexiblen Basketball soll sich das Team etablieren und die Playoffs ansteuern. Manager Dr. Martin Schimke: "Unser sportliches Ziel ist es, mit der neuen Mannschaft um unseren Headcoach Brad Dean die Playoffs zu erreichen". Diesmal hat man dafür keine großen Namen verpflichtet, sondern junge, engagierte College-Boys. Schimke: "Eine junge, hungrige Truppe, die gut miteinander harmoniert".

Allerdings hat man das Korsett auch insgesamt enger geschnallt, nur neun Spieler umfasste der Kader vor dem ersten Spieltag. Inzwischen ist noch Basketball-Urgestein Hansi Gnad dazu gestoßen. Er soll helfen, die fehlenden Zentimeter unter den Brettern auszugleichen, denn die neuen Hagener sind im Schnitt "nur" 1,95 m groß. Sie werden viel über ihre schnellen und sprunggewaltigen "kleinen" Spieler agieren müssen. Das sind unter anderem die beiden schwedischen Nationalspieler Hakan Larson - Wunschkandidat Nummer eins von Trainer Dean - und Mats Levin. Larson soll das Spiel organisieren, er zeichnet sich vor allem durch ein gutes Auge für seine Mitspieler aus. Levin soll ihm die nötigen Ruhepausen verschaffen, außerdem ist er ein solider Schütze mit guter Dreierquote. Die US-Amerikaner Mike Doyle (franz. Pass) und Ryan Fletcher ergänzen das Team im Sinne von Deans Konzept. Doyle kommt vom belgischen Meister und Pokalsieger Oostende, er ist ein kraftvoller Spieler mit viel Drang zum Korb. Der 33-jährige soll mit seiner Erfahrung und Routine die jungen "Wilden" unterstützen. Fletcher gilt als starker, kräftiger Center (2,03 m), der über große Beweglichkeit und einen guten Schuss aus der Halbdistanz verfügt. Bei seinem Team auf den Philippinen machte er zuletzt 20 Punkte und holte 10 Rebounds pro Partie. Außerdem wird mit Edis Subasic ein bissiger und aggressiver Verteidiger in Reihen der Westfalen stehen, der im Angriff durch

gute Pässe und klug ausgewählte Würfe gefällt.

Alles in allem sind die neuen Zwiebäcke schwer einzuschätzen. Was sie wirklich zu leisten im Stande sind, wird sich erst im weiteren Verlauf der Saison zeigen. Bisher kann man jedoch mit Platz sechs der Tabelle zufrieden sein. Hadern wird Brad Dean sicher noch aufgrund der knappen Einpunktniederlage (90:89) bei den Opel Skyliners am vergangenen Spieltag. Die Partie Telekom Baskets Bonn gegen Brandt Hagen beginnt um 19.30 Uhr in der Ischelandhalle. Das Baskets NetRadio überträgt ab 19.15 Uhr live.