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20 Punkte-Rückstand fast noch aufgeholt

BCL: Bonn unterliegt Oostende 66:74 / Am Freitag (13.10.) kommen die Oettinger Rockets

Die Telekom Baskets Bonn sind mit einer Niederlage in ihre erste Basketball Champions League-Saison gestartet. Trotz eines Fehlstarts und zwischenzeitlichem 20 Punkte-Rückstand kämpften sich Mannen von Trainer Predrag Krunic im Schlussviertel nochmals bis auf fünf Zähler heran. Letztlich reichte die Kraft nicht aus, um die 66:74 (12:20, 13:20, 18:16, 23:18)-Pleite zu verhindern.

An ihm lag's nicht: Malcolm Hill erzielte 28 Punkte. (Foto: Schwarz)

 

Kurz und knapp

Die Telekom Baskets Bonn verschliefen den Start ins Spiel und lagen nach fünf Minuten bereits mit 0:12 zurück. Malcolm Hill machte mit 28 Punkten (4/6 Dreiern) sein bisher bestes Spiel im Trikot der Baskets, während der Rest des Teams mit 16/52 Feldtreffern (30%) einen gebrauchten Tag erwischte. Auch von der Dreipunktelinie traf die Mannschaft von Predrag Krunic nur 6/27 (22%). Die höchste belgische Führung des Spiels betrug 20 Punkte.

Da in der Champions League nur sieben sogenannte „Non-Local-Player“ pro Team eingesetzt werden dürfen, setzte für die Baskets Nemanja Djurisic aus. Der Power Forward hatte einen persönlichen Termin in seiner Heimat Montenegro und kam erst kurz vor Spielbeginn zurück nach Bonn.

 
Stimmen

Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Das war heute ein Spiel, aus dem wir nur lernen können. Vor allem in den ersten Minuten waren wir überhaupt nicht präsent und haben die physische Gangart Oostendes nicht angenommen. Jetzt wird es interessant sein zu sehen, wie wir mit dieser Niederlage bis Freitag umgehen.“

Julian Gamble (#9 Telekom Baskets Bonn):

„Wir sollten es gewohnt sein, dass auf europäischer Ebene physisch gespielt wird. Mir hat gefallen, wie wir nach dem Fehlstart gekämpft und uns nicht aufgegeben haben. Es ist nicht immer kontrollierbar, ob ein Wurf reingeht oder nicht, aber unser Einsatz und die aufs Feld gebrachte Energie muss immer stimmen.“

Dario Gjerga (Trainer Oostende):

„Im Telekom Dome hat niemand eine Chance, wenn er soft spielt. Bonn hat Ulm auseinander genommen und Kataja auswärts dominiert – wir waren also gewarnt. Obwohl bei uns zwei Spieler fehlten, haben wir unseren Gameplan zu großen Teilen durchgezogen.“

Tonye Jekiri (#23 Oostende):

„Wir sind hier als Underdogs hingekommen und hatten nichts zu verlieren – entsprechend konnten wir frei aufspielen. Unser Fokus lag darauf, körperlich zu agieren und darüber den Rebound zu kontrollieren, wobei auch die Guards großartig mitgeholfen haben.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Curry (2), Parks (11, 8 Rebounds), Klein (0), Gamble (10), DiLeo (0), Breunig (4), Polas Bartolo (4, 6 Rebounds), Mayo (7/2 Dreier), Hill (28/4)

Oostende:

Lambrecht (2), Buysse (0), Lasisi (4), Schwartz (2), Mwema (9/2), Salumu (3/1), Myers (4), Djordjevic (17/2, 8 Assists), Kasteloot (13/3), Jekiri (20, 8 Rebounds), Fieler (0, 6 Rebounds)


Gruppe D / 1. Spieltag

Telekom Baskets Bonn – Oostende                66:74
CEZ Nymburk – Nanterre 92                          72:81
Besiktas Istanbul – Sidigas Avellino                80:86
Aris – Stelmet Zielona Gora                            70:64

Der Spielverlauf

So kann man nicht in die Basketball Champions League starten. Die 3.820 Zuschauer im Telekom Dome mussten ganze sechs Minuten warten, ehe sie die ersten Bonner Punkte in der Basketball Champions League bejubeln durften. Erfolglose Einzelaktionen, Bälle die vom Ring rollten und unnötige Ballverluste waren genau das Gegenteil von dem, was die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic zuletzt noch gegen ratiopharm Ulm zeigte. Zuvor hatte sich BC Oostende bereits mit 12:0 in Führung gesetzt und nutzte die vielen Lücken, die ihnen die Baskets großzügig anboten (2:12, 5. Minute). Besonders in der Transition, dem Umschalten von Angriff zu Verteidigung, reagierten die Gastgeber zu träge. Erst die Einwechslung von Rookie Malcolm Hill beim Stand von 4:18 (7. Minute) hauchte dem Baskets-Spiel etwas Selbstbewusstsein ein. Bis zum Ende des ersten Viertels erzielte Hill acht Punkte in Serie (bei tadelloser Wurfquote) und sorgte im Alleingang, dass seine Mannschaft nur mit einem 12:20-Rückstand ins zweite Viertel startete.

Diesen Run setzte der 21-Jährige eigenhändig im zweiten Spielabschnitt fort: Als Alleinunterhalter erzielte Hill auch die nächsten sieben Zähler für seine Farben und hatte somit viertelübergreifend 15 Punkte in Folge erzielt (19:25, 14. Minute). Als Josh Mayo wenig später einen Dreipunktewurf zum 22:27 (15. Minute) traf, waren es die ersten Bonner Punkte seit sieben Minuten, die nicht auf das Konto Malcolm Hills gingen. Die Telekom Baskets waren in Schlagdistanz, doch Oostende reagiert im Stile eines belgischen Meisters und setzte sich mit einem 13:3-Lauf bis zur Halbzeit auf 25:40 ab.  

Wer nach der Pause eine bissigeres Auftreten der Magentafarbenen erwartete, wurde enttäuscht. Zwar erzielten Ron Curry und der emsige Jordan Parks die ersten vier Punkte (29:40, 21. Minute), doch erneut reagierten die Belgier abgeklärt und bauten die Führung mit einem 14:5-Lauf auf 34:54 (28. Minute) aus. Bis zum Ende des dritten Spielabschnitts war es dann wieder Parks und Hill zu verdanken, dass der 43:56-Zwischenstand nicht zu dramatisch aussah.

Die positive Körpersprache, die bis auf wenige Ausnahmen über weite Strecken des Spiels fehlte, war im finalen Spielabschnitt plötzlich da. Konstantin Klein, Parks, Martin Breunig und Yorman Polas Bartolo agierten nun mit der so oft von Coach Krunic geforderten Intensität und verteidigten bis an die Grenze des Erlaubten. Dies zeigte Wirkung: Mit einem 9:0-Lauf kämpften sich die Baskets zurück, was die Fans im Telekom Dome lautstark honorierten (52:56, 34. Minute). Die Partie wurde ruppiger, niemand wollte nachgeben, die Zuschauer standen und trieben ihr Team nach vorne, doch näher als diese vier Punkte schafften es die Gastgeber nicht mehr, heranzukommen. Stattdessen fing sich Oostende nach den Bonner Wirkungstreffern wieder und erspielte sich erneut eine zweistellige Führung (59:69, 38. Minute), welche die Baskets bis zum 66:74-Endergebnis nicht mehr aufzuholen vermochten.



Der Blick in die Zukunft

Die Partie gegen Oostende war der Auftakt zu zwei Heimspielen binnen vier Tagen. Strotzen die Belgier nur so vor Erfahrung, reist BBL-Aufsteiger Gotha mit vielen deutschen Talenten auf den Hardtberg. Dennoch, oder gerade deshalb ist Vorsicht geboten: Die Rockets errangen am vergangenen Wochenende in Gießen einen 96:71-Sieg, bei dem der zuvor am Knöchel angeschlagene Andreas Obst (Jahrgang 1996) mit 13 Zählern sein Comeback gab.

Freitag, 13.10.2017, 20:30 Uhr: Telekom Baskets Bonn – Oettinger Rockets (easyCredit BBL)

Karten für das Heimspiel sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen (>> KLICK) sowie im Online-Shop (>> KLICK) erhältlich.

 


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