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Baskets übernehmen Gruppenführung in der Champions League

Hapoel Holon – Telekom Baskets Bonn: 65:72

Spielerisch war es nicht immer die ganz hohe Basketballkunst, doch der Einsatz stimmte über die gesamten 40 Minuten: Am Mittwochabend haben die Telekom Baskets Bonn ihr Auswärtsspiel in der Basketball Champions League sowie den direkten Vergleich gegen Hapoel Holon mit 72:65 (20:16; 21:21; 13:18; 18:10) gewonnen und damit die Tabellenführung in der Gruppe F übernommen. Die Baskets trafen zwar nur 35 Prozent ihrer Feldwürfe, gewannen das Spiel aber letztlich über den Kampf und die Verteidigung. Im Schlussviertel ließ die Mannschaft von Headcoach Roel Moors nur zehn Punkte zu und belohnte sich so für ihre aufopferungsvolle Leistung. Savion Flagg erzielte ein Double-Double aus 12 Punkten und 11 Rebounds.

You shall not pass: Savion Flagg versperrt den Weg! (Foto: BCL)

Parallel dazu gewann Bursaspor mit 77:65 gegen Rio Bregoan wodurch die Tabelle in der Gruppe F nun folgendermaßen aussieht:

  1. Telekom Baskets Bonn 3 Siege, 2 Niederlagen
  2. Hapoel Holon 3 Siege, 2 Niederlagen
  3. Rio Breogan 2 Siege, 3 Niederlagen
  4. Bursaspor Info Yatrirm 2 Siege, 3 Niederlagen

 

Spielbericht

Es war fast eine exakte Kopie zum ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften: Die Baskets erwischten wie im Hinspiel den perfekten Start! Dank gut herausgespielten Dreiern und einem fixen Umschaltspiel lag Bonn in der leeren Arena Riga schnell zweistellig in Führung (12:2, 5. Minute). Chris Sengfelder traf anschließend zwei Dreier in Folge und zwang Holon zur ersten Auszeit (18:4, 8.). Thomas Kennedy legte noch einmal in der Zone nach (20:6, 8.), doch dann riss der Bonner Offensiv-Faden. Hapoel Holon verkürzte bis zum Ende des Viertels mit einem 10:0-Lauf auf 20:16 (10.).

Im zweiten Viertel schien die Mannschaft von Trainer Roel Moors das Spiel wieder schnell unter Kontrolle zu bringen und führte durch Punkte von Sengfelder nach 14 Minuten wieder zweistellig (32:22, 14.) Doch Holon zog die Defense an, ließ kaum mehr Punkte am Brett zu. Einen der wenigen dieser leichten Körbe gelang Savion Flagg: Der Flügelspieler fing erst einen Pass ab, rettete den Ball vor dem Aus und bekam ihn dann von Benedikt Turudic im Fastbreak für den Slam-Dunk serviert (36:28, 16.). Auch der anfangs noch stabile Dreipunktewurf fing bis zur Halbzeitpause immer mehr an zu wackeln (35 Prozent Dreierquote sowie 39,5 Prozent Feldwurfquote zur Halbzeit). Bonn musste sich andere Optionen suchen und fand sie bei Thomas Kennedy: In seinem erst zweiten Basketball Champions League-Einsatz ackerte der junge Kanadier mit viel Herz in der Zone und punktete nach Offensivrebounds oder von der Freiwurflinie (41:37, 20.).

Nach dem Seitenwechsel drohte das Spiel zu kippen: Zweieinhalb Minuten lang mussten die Telekom Baskets auf die ersten Punkte warten, die dann von Harald Frey an der Freiwurflinie erzielt wurden (43:41, 23.). Doch der Sand blieb im Getriebe: Holon hatte seine beste Phase im Spiel und übernahm mit einem 11:4-Start ins dritte Viertel erstmals die Führung (45:48, 26.). Coach Moors sah sich zur Auszeit gezwungen, malte den nächsten Spielzug aufs Taktikbrett und durfte anschließend zufrieden zuschauen, wie ihn sein Team perfekt umsetzte: Glynn Watson bediente aus dem Pick-And-Roll den abrollenden Kennedy per Alley-Oop-Pass, den der Center krachend im Korb versenkte! Watson traf anschließend auch einen selten gewordenen Distanzwurf zum 50:48 (27.). Aber Holon war in diesem Abschnitt das bessere Team und übernahm angeführt von Shawn Dawson (15 Punkte, 3/5 Dreier) bis zum Ende des dritten Viertels wieder die Führung (54:55, 30.).

Im Schlussviertel war beiden Teams anzumerken, wie viel an diesem Abend auf dem Spiel stand: Zittrige Hände und nervöse Abschlüsse sorgten gut zwei Minuten lang für eine beidseitige Punkteflaute, ehe Kapitän Sengfelder nach tollem Zuspiel von Till Pape den Bann für sein Team brechen sollte (56:55, 32.). Auch wenn im Angriff nicht alles gelang, gingen die Baskets im Angriff und in der Defense dahin, wo’s weh tut. Pape traf trotz harter Verteidigung vom Zonenrand, Kirkwood und Frey netzten zusammen fünf Freiwürfe in Folge ein, Holon blieb weiter punktlos im vierten Viertel (63:55, 35.). Auch wenn Hapoel anschließend noch einmal auf 66:61 (37.) aufschließen konnte, war für die Baskets Savion Flagg zur Stelle: In der Defense angelte sich der US-Amerikaner wichtige Defensiv- und Offensivrebounds und erzielte sieben seiner insgesamt 12 Punkte im Schlussviertel. Für die Vorentscheidung sorgte dann aber der bis dahin glücklose Brian Fobbs, der von außen zum 71:61 (39.) seinen zweiten Dreier im siebten Versuch traf. Fobbs riss die Arme dankend gen Himmel, wohlwissend, das Spiel in trockene Tücher gebracht zu haben. Bonn gewann am Ende verdient mit 72:65 und übernahm somit die Tabellenführung in der Gruppe F.

 

Stimmen zum Spiel

Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

"Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Ich bin der Meinung, dass es gegen einen derartigen Gegner auch keine leichten Spiele gibt. Sie spielen sehr strukturierten Basketball mit einer guten Verteidigung. Wir haben im Angriff gut auf den Ball aufgepasst und es geschafft, in einem Spiel mit wenigen Punkten 18 Assists zu erzielen. Aber es ist klar, dass wir das Spiel heute in der Defense gewonnen haben. Wenn man seinen Gegner bei 65 Punkten hält, macht das einen Trainer sehr glücklich. Wir hatten nie viel Rhythmus, aber haben mit unserer Verteidigung dennoch einen Weg gefunden, um das Spiel zu gewinnen."  

Amit Sherf (Headcoach Hapoel Holon)

"Wir sind schlecht ins Spiel gestartet und früh mit 4:18 in Rückstand geraten. Von da an haben wir deutlich aggressiver gespielt, haben gekämpft, uns die Rebounds gesichert und eins gegen eins gespielt. Dann hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Leider war unsere Offensive in der zweiten Halbzeit und besonders im Schlussviertel furchtbar, als wir fünf Minuten lang keine Punkte erzielt haben. Das hat uns das Spiel gekostet. Hut ab vor ihrer Defense. Sie sind ein starkes Team und gehören sowohl in der BCL als auch in Deutschland zu den Top-Teams. Wir müssen daraus lernen und und die Schlüsse fürs nächste Spiel ziehen. Wenn wir auf dem höchsten Niveau spielen wollen, ist das das Level, auf dem Mannschaften verteidigen. Wir müssen im Angriff auch unseren Spielfluss finden können, wenn unsere Dreier nicht fallen."

 

Pressekonferenz

 

Punkteverteilung 

Telekom Baskets Bonn:

Flagg (12 Punkte/1 Dreier), Griesel (3/1), Watson (3/1), Frey (9), Fobbs (8/2), Pape (5/1), Kirkwood (12/2), Sengfelder (12/2), Turudic (0), Kennedy (8), Bulic (dnp), Blunt (dnp)

Hapoel Holon

Smith (6), Dawson (15), Vanwijn (5), Harris (10), Johnson (7), Hanochi (7), Artzi (0), Crawford (11), Misgav (4), Amir (dnp), Solomon (dnp)

Boxscore >>>

 


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