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Baskets verlieren Herzschlagfinale gegen München mit 81:82

Erneut ausverkaufter Telekom Dome

Die Telekom Baskets Bonn haben das zweite Halbfinalspiel gegen den FC Bayern München hauchdünn mit 81:82 (25:21, 19:28, 20:15, 17:18) verloren. In einem erneut intensiven Schlagabtausch hatten die Baskets vor einem abermals ausverkauften Telekom Dome mit dem letzten Wurf noch die Chance, das Spiel zu gewinnen. Der weite Dreier von Javontae Hawkins verfehlte aber sein Ziel. Das dritte Spiel der Halbfinalserie findet am kommenden Samstag in München statt.

Javontae Hawkins' schwieriger letzter Dreierversuch verfehlte sein Ziel. (Foto: Jörn Wolter)

Key Facts

  • Kaderupdate: Skyler Bowlin und Justin Gorham setzten aus, Oleksandr Lypovyy rutschte dafür in die Aufstellung
  • Prominente Unterstützung: NBA-Star Rudy Gobert kam in den Telekom Dome, um seinen Freund Michael Kessens im Halbfinale anzufeuern
  • Saisonbestleistung: Karsten Tadda erzielte mit 16 Zählern so viele Punkte wie noch nie zuvor im Baskets-Trikot
  • Ausverkauft: Der Telekom Dome verwandelte sich mit seinen 6.000 Zuschauern in ein Tollhaus
  • Foulprobleme: Fünf Bonner Spieler kassierten während der Partie vier Fouls, Parker Jackson-Cartwright kam aufgrund seiner Foulbelastung nur auf gute 16 Minuten Einsatzzeit
  • Knappe Kiste: Die Führung wechselte im Spiel neun Mal. Genauso oft stand es in der Partie Unentschieden

 

Spielbericht

Für den aussetzenden Skyler Bowlin rückte Jeremy Morgan in die Anfangsformation der Baskets. Ihm zur Seite standen Parker Jackson-Cartwright, Karsten Tadda, Javontae Hawkins und Michael Kessens. Bonn erwischte einen guten Start in die Partie und traf durch Morgan und Tadda früh zwei Distanzwürfe (10:4, 4. Minute). Nachdem Jackson-Cartwright bereits früh sein zweites Foul kassierte, kamen die Bayern Stück für Stück näher an die Baskets ran, doch die Hausherren hielten mit starken Wurfquoten aus dem Feld im ersten Viertel dagegen. 67 Prozent Dreier (4/6) und 57 Prozent Zweier (4/7) bescherten den Gastgebern eine Vier-Punkte-Führung zur ersten Viertelpause (25:21, 10.).

Auch in den zweiten Spielabschnitt starteten die Baskets gut und konnten den Vorsprung zunächst verteidigen (33:28, 13.). Der einzige Wehrmutstropfen war das frühe dritte Foul von „PJC“. Mit einem 13:4-Lauf drehten die Gäste das Spiel mit teilweise wilden aber auch frei herausgespielten Würfen. Bonn ließ derweil aussichtsreiche Chancen liegen (35:38, 16.). Bis zur Halbzeit blieb München in Front, die Hausherren ließen aber nicht abreißen (44:49, 20.).

Die Bayern starteten mit einem wilden Dreier von Nick Weiler-Babb in die zweite Halbzeit, doch die Baskets ließen sich davon nicht beeindrucken. Angepeitscht von 6.000 schreienden Fans und Kapitän Karsten Tadda, der sieben Punkte in Folge erzielte, eroberten die Hausherren mit einem 15:4-Lauf wieder die Führung (59:56, 28.). Für München spielte in dieser Phase Nick Weiler-Babb groß auf, sodass es mit einem Unentschieden ins letzte Viertel ging (64:64, 30.).

Im Schlussabschnitt gab es für die Fans kein Halten mehr. Im Basketball-Tollhaus Telekom Dome kämpften Zuschauer und Spieler gleichermaßen gegen die favorisierte Euroleague-Mannschaft aus München und hielten die Partie permanent offen (72:70, 35.). Gleich mehrmals hatten die Baskets sogar die Chance, die Führung auszubauen, doch es fehlte auch ein wenig das zusätzliche Glück, um die Möglichkeiten zu nutzen. Trotz eines scheinbar vorentscheidenden 9:2-Laufs der Gäste gaben sich die Hausherren nicht auf (74:79, 39.). 24,7 Sekunden vor Schluss glich Hawkins für Bonn zum 81:81 aus und der Telekom Dome explodierte. Im letzten Angriff der Bayern wurde Othello Hunter gefoult und 3,1 Sekunden vor Ende der Partie an die Linie geschickt. Die 6.000 Fans irritierten Hunter mit ohrenbetäubendem Lärm so sehr, dass der Gäste-Center nur einen seiner beiden Freiwürfe traf (81:82, 40.). Mit dem letzten Wurf hatten die Baskets also tatsächlich noch die Chance, den großen Favoriten zu stürzen, doch der weite Hawkins-Dreier verfehlte sein Ziel.

Durch die knappe Niederlage liegen die Baskets in der Halbfinalserie gegen die Bayern nun mit 0:2 zurück, das dritte Spiel findet am kommenden Samstag in München statt.

 

Statements zum Spiel

Tuomas Iisalo (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

„Ich gratuliere Bayern und Coach Trinchieri zum Sieg. Es ist natürlich eine sehr bittere Niederlage für uns. Wir haben über 40 Minuten sehr gut und zusammen mit unseren Fans gekämpft: Wir haben hier etwas Unglaubliches heute erlebt. Aber leider fehlt uns am Ende der Preis, um uns zu belohnen. Das ist sehr, sehr bitter. Wir haben das ganze Jahr, seit August, sehr hart für diese Momente und Situationen gearbeitet. Wir hatten eine kleine Chance und haben sie in diesem Spiel verpasst. Jetzt sind wir natürlich in einer sehr schwierigen Situation. Wir fokussieren uns jetzt auf das nächste Spiel am Samstag, alles andere ist nebensächlich.“

 

Andrea Trinchieri (Headcoach FC Bayern München Basketball):

„Es war das Spiel, das wir erwartet haben. Bonn hat mit großem Einsatz ein starkes, körperbetontes Spiel gespielt. Das Wichtigste ist, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben zwar keine gute Leistung gezeigt, aber wir haben die Dinge gemacht, die nötig waren, um den Sieg in einem schweren Auswärtsspiel zu holen, inklusive unserer letzten Defense. Das Team war in den letzten Sekunden sehr fokussiert in der Defensive und haben den letzten Einwurf kontrolliert verteidigt. Es war ein kompliziertes Spiel für uns, da wir unsere offenen Dreier nicht getroffen haben. Wir haben 82 Punkte erzielt, obwohl wir 22 Prozent unserer Dreier getroffen haben. Wir haben das Spiel auf andere Weise gewonnen; wir haben gut gereboundet. Jetzt müssen wir uns erholen und uns auf einen weiteren Kampf einstellen, da ich sicher bin, dass Bonn in München ein starkes Spiel zeigen wird.“

 

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn: Ward (0 Punkte), Kessens (6, 11 Rebounds), Tadda (16/3 Dreier), Kulvietis (15/3), Lypovyy (0, 7 Rebounds), Hawkins (16), Morgan (17/1), Kratzer (0), Jackson-Cartwright (11/1), Mboya Kotieno (DNP)

 

FC Bayern München: Weiler-Babb (18), Thomas (16), Hunter (7), Jaramaz (7), Lucic (4), George (2), Obst (17), Djedovic (5), Rubit (4), Radosevic (2), Obiesie (DNP), Zipser (DNP)


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