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Bonn verkauft sich teuer

71:84-Niederlage bei Testspiel gegen türkischen Meister Efes Pilsen Istanbul - Telekom Baskets lagen zu Beginn des Schlussviertels noch mit einen Punkt in Führung - Brown überzeugt mit 22 Punkten und vier Assists

 

 

Drei Viertel lang hielten sie mit, dann setzte sich doch noch das Überteam aus der Türkei durch. In einem Testspiel vor 1.500 Fans in der Bonner Hardtberghalle unterlagen die Telekom Baskets am Freitagabend dem Europaligisten Efes Pilsen Istanbul mit 71:84. Doch die letztendlich deutliche Führung für die Gäste kam erst in den letzten Minuten zustande. Zuvor sahen die Zuschauer eine starke Vorstellung der Baskets, die über weite Strecken dem Meister aus der Türkei ebenbürtig schienen.

 

Dass die Sensation am Ende nicht gelang, lag besonders am lettischen Nationalspieler Kaspars Kambala in Reihen der Türken, der mit 25 Punkten Topscorer des Spiels wurde, dem acht Rebounds gelangen und der von Bonns Center Aleksandar Radojevic kaum zu halten war. Aber auch seine Mitspieler machten den Baskets das Leben schwer. Kaum ein leichter Wurf für Brad Traina & Co. Eine bonner Wurfquote von 37% nach dem Schlusspfiff unterstrich die gute Verteidigung der Gäste, denen selber eine erstklassige Quote von 60% gelang.

 

Trotzdem überzeugte die junge Truppe von Baskets-Coach auf ganzer Linie. Die Abstimmungsprobleme der ersten Vorbereitungsspiele scheinen behoben zu sein, das Team spielte aus einem Guß. Da war auch die Niederlage gegen eines der Topteams Europas kein Beinbruch.

 

Zwei Baskets setzten an diesem Abend Ausrufezeichen. Brian Brown spielte sein bisher bestes Spiel im Bonner Trikot und zeigte zusammen mit Terrence Rencher seine Klasse in Spielaufbau, aber auch als Scorer (22 Punkte, vier Assists), Branko Klepac konnte nach monatelanger Verletzungspause endlich wieder aktiv ins Geschehen eingreifen. Vor dem Spiel als neuer Kapitän der Telekom Baskets von den Fans gefeiert, konnte sich der 23jährige Nationalspieler gleich in seinem ersten Spiel mehrmals gut in Szene setzen.

 

Highlight des gesamten Spiels waren aber die letzten 60 Sekunden des dritten Viertels. Nachdem Istanbul bereits mit 58:51 führte und mit den Gedanken vielleicht schon in der Viertelpause war, konnten die Baskets mit einem wieselflinken Brian Brown das Spiel auf den Kopf stellen. Acht Punkte von Brown, dazu drei Steals ließen die Abwehr der Türken alt aussehen und rissen die Fans von den Sitzen. Spätestens da war ein neuer Publikumsliebling auf dem Hardtberg geboren.

 

Dass es am Ende noch ein deutlicher Sieg für Efes Pilsen wurde, lag vor allem an der schlechten Wurfausbeute der Baskets zu Beginn des letzten Viertels. Vier Minuten lang sollte kein einziger Korberfolg gelingen. Gegen ein Spitzenteam wie Istanbul zu lange, das in dieser Zeit zwölf Punkte in Folge machte und damit die Weichen auf den Sieg stellte. Trotzdem war Baskets-Headcoach nach dem Spiel voll des Lobes für sein Team. "Wir haben gut gekämpft und die Konzentration lange halten können", so der Bonner Trainer.

 

 

 

 

 

 

 


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