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Bonn verliert Schlacht am Hardtberg in den letzten Sekunden

Telekom Baskets Bonn – Besiktas Istanbul 73:74 (23:30, 18:14, 22:8, 10:22)

Am 6. Spieltag in der Basketball Champions League haben die Telekom Baskets Bonn dem Tabellenführer Besiktas Istanbul über die volle Distanz bravourös die Stirn geboten – und mussten sich erst auf der Zielgeraden mit 73:74 (23:30, 18:14, 22:8, 10:22) geschlagen geben. Am kommenden Sonntag, den 19.11.2017, gastiert medi bayreuth auf dem Hardtberg.

15 Punkte und neun Rebounds von Nemanja Djurisic gegen Besiktas Istanbul. Foto: Wolter


Stimmen

Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Unser erstes Viertel war sicher nicht perfekt, aber was wir danach über weite Strecken an defensiver Intensität aufs Feld gebracht haben, verschaffte uns sogar eine Chance auf den Sieg. Istanbul ist eine offensiv unheimlich talentierte Mannschaft – das war in der Schlussphase deutlich zu sehen. Am Ende habe ein, zwei Kleinigkeiten und abgegebene Rebounds den Unterschied gemacht“

TJ DiLeo (#11 Telekom Baskets Bonn):

„Trotz der Niederlage können wir unheimlich viel aus diesem Spiel mitnehmen. Wir haben über die vollen 40 Minuten gekämpft und Istanbul Paroli geboten, hätten in einigen Situationen jedoch bessere Würfe kreieren können – zu oft mussten wir spät in der Schussuhr abschließen.“

Engin Gencoglu (Co-Trainer Besiktas Istanbul):

„Im Namen von Besiktas Sompo Japan möchte ich mich bei den Fans bedanken, die uns heute fantastisch unterstützt und zum Sieg getragen haben. Bonn musste gewinnen, um weiterhin Chancen auf die Playoffs zu haben, und hat dementsprechend gespielt. Das erste Viertel hatte fast NBA-Flair, danach haben beide Teams deutlich mehr in der Verteidigung investiert.“

Kyle Weems (#34 Besiktas Istanbul):

„Ich möchte mich ganz besonders bei den Telekom Baskets und ihren Fans bedanken, die mich hier herzlich willkommen geheißen haben und immer einen festen Platz in meinem Herzen haben werden. Wenn Bonn weiterhin so spielt wie heute, werden die Baskets noch viele Spiele gewinnen. Die Baskets haben im dritten Viertel unheimlich viel Druck auf den Ball ausgeübt und uns damit etwas auf dem falschen Fuß erwischt.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Curry (3/1 Dreier), Klein (3/1), Djurisic (15/3, 9 Rebounds), Gamble (12, 9 Rebounds), Jasinski (dnp), DiLeo (3, 4 Assists), Breunig (8), Polas Bartolo (9, 5 Rebounds, 2 Blocks), Mayo (14/3, 7 Assists), Hill (6/1), Frankl-Maus (dnp), Möller (dnp)

Besiktas Istanbul:

Boatright (11/3, 8 Rebounds), Güler (0), Clark (6/1), Veyseloglu (0), Sanli (6), Mutaf (0), Strawberry (8/2), Sipahi (4), Lima (14, 8 Rebounds), Diebler (11/2), Weems (14/1), Erden (0)

 

Der Spielverlauf

So einen Aufmarsch an Gästefans hatte der Bonner Telekom Dome in seiner zehnjährigen Geschichte wohl noch nicht gesehen: Knapp 1000 Besiktas-Anhänger, davon rund 700 im lautstarken Gästeblock,  trieben ihr Team von der ersten Minute mit lauten Chören zu Höchstleistungen, schienen somit aber auch die Telekom Baskets Bonn und ihre Fans zu inspirieren und motivieren. Denn angestachelt von der hitzigen Atmosphäre waren es die Baskets, die von der ersten Minute an heiß waren: Insgesamt sechs Mal schlossen Nemanja Djurisic und Co. im ersten Viertel erfolgreich von der Dreierlinie ab, mussten aber feststellen, dass die Gäste vom Bosporus ihnen in dieser Kategorie kaum nachstanden (5/9 Dreier). So lag Bonn bis zur 6. Minute vorn (15:14), ehe Istanbul mit einem 13:3-Lauf die Führung übernahm (18:27, 9. Minute) und mit einem 23:30 ins zweite Viertel ging.

Die Partie blieb weiter auf einem hohem Niveau, auch wenn nicht mehr gefühlt jeder Distanzwurf sein Ziel fand. Besiktas Istanbul attackierte nun vermehrt den Korb. Auch auf Bonner Seite war es die lange Garde um Martin Breunig und Djurisic, die nun erfolgreich in der Zone abschlossen (32:39, 16. Minute). Auch wenn Bonn im zweiten Viertel konstant einem Rückstand hinterher lief, ließ sich die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic nicht unterkriegen und agierte weiterhin mit hoher Intensität. Mit den lautstarken Bonner Fans im Rücken holten die Baskets Punkt für Punkt auf und schlossen bis zur Halbzeitpause durch Freiwürfe von Breunig auf 41:44 auf.

Nach der Pause folgte mit die beste Leistung, welche die Telekom Baskets in dieser Saison bisher gezeigt hatten. Klug wurde im Angriff zwischen Distanzwurf und Nahdistanz gewechselt und auch in der Defense ließ man den Türken kaum Raum zur Entfaltung. Besonders die Baskets-Veteranen übernahmen in dieser Phase Verantwortung. Erst erzielte Julian Gamble vier Punkte in Serie zur 47:44-Führung (24. Minute), dann waren es Djurisic und Kapitän Josh Mayo die von jenseits der 6,75 Meter ihre Dreipunktewürfe trafen. Bonn hatte das Spiel gedreht und zwang die "Adler von Europa" zur Auszeit.

Doch auch die taktischen Instruktionen des türkischen Nationaltrainers Ufuk Sarica verpufften. Die Hausherren marschierten unbeirrt weiter und erzielten durch einen Mitteldistanzwurf des Rookies Malcolm Hill die höchste Führung des Spiels (60:46, 30. Minute), ehe Ex-Bonner Kyle Weems das Viertel in der letzten Sekunden mit einem Korbleger und anschließendem Bonus-Freiwurf zum 63:52 beendete – es war der erst dritte Besiktas-Feldkorb im dritten Spielabschnitt, den die Baskets mit 22:8 für sich entschieden.

Im finalen Viertel erhöhten die Gäste den Druck in der Verteidigung und drückten ihren Rückstand mit einem 9:3-Lauf schnell in den einstelligen Bereich (66:61, 33. Minute). Doch noch behielt Bonn die Nase vorn und baute in der 36. Minute die Führung durch Julian Gamble auf 73:65 aus. Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand der 4.750 Zuschauer im Telekom Dome, dass es die letzten Bonner Punkte in diesem Spiel gewesen sein sollten.

Durch einen 7:0-Lauf kämpfte sich Besiktas Sompo Japan auf 73:72 (39. Minute) heran und drohte, das Spiel zu kippen. Nach mehreren vergebenen Chancen auf beiden Seiten, die Führung entweder auszubauen oder respektive zu übernehmen, hatte Istanbul durch Kyle Weems die Führung auf der Hand, der jedoch aus der Distanz verfehlte. Der Offensiv-Rebound sprang Aufbauspieler Ryan Boatright direkt in die Hände, der 3,8 Sekunden vor Spielende aus halblinker Position einnetzte (73:74). Aufschrei auf der einen – tosender Jubel auf der anderen Seite. Auszeit Bonn. Für den finalen Angriff vertraute Coach Krunic seinem Point Guard Mayo, der sich flink zum Korb durchtankte, dann jedoch aus aussichtsreicher Position den Siegtreffer vergab und so zum tragischen Helden des Spiels wurde.

 

Der Blick in die Zukunft


Nach der Partie gegen Istanbul steht für die Telekom Baskets Bonn ein weiterer schwerer Auftritt vor heimischem Publikum an. Im letzten Spiel vor der Länderspielpause gibt es ein Wiedersehen mit Publikumsliebling und Dreierspezialist Steve Wachalski.

Sonntag, 19.11.2017, 15:00 Uhr: Telekom Baskets Bonn – medi bayreuth

Karten für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen (KLICK >>) sowie im Online-Shop (KLICK >>) erhältlich.

 

 


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