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Das Auge fürs Detail

Key Facts: Das sagen die Experten über „Baskets vs. Baskets“

Vier Playoff-Serien, acht Mannschaften, unendlich viele Meinungen. Selbst auf die Paarung zwischen den Telekom Baskets und Oldenburg runtergebrochen, lässt sich trefflich und ausufernd darüber diskutieren, was (oder wer?) über den Einzug ins Halbfinale entscheiden wird. Grund genug, sich im erlauchten Kreis der Experten umzuhören und festzuhalten, was für sie der Schlüssel für Erfolg oder Misserfolg darstellt.

Hatte schon als Point Guard eine klare Sicht auf die Dinge: TV-Experte Pascal Roller (Foto: Jörn Wolter)

 Pascal Roller (Experte Magenta Sport)

„Ich würde die persönlich interessanten Matchups wie Mayo vs. Cummings oder Mahalbasic vs. Jackson mal außen vorlassen und sagen, dass der X-Faktor die Bonner Teamdefense ist, beziehungsweise sein wird. Sowohl im 1:1 als auch in der Rotation müssen die Bonner besser funktionieren, als in manch letztem Saisonspiel. Auch können sie nur über die Defensiv-Rebounds ins Laufen kommen und so wiederum Druck auf Oldenburg ausüben.“


Kai Zimmermann (Chefredakteur BIG)

„Mir fallen da zwei Dinge ein. Erstens: Bonn muss es schaffen, Rasid Mahalbasic soweit wie möglich aus dem Spiel zu nehmen. Diese Aufgabe fällt wohl Charles Jackson zu. Dabei wird wichtig sein, das Spiel so physisch wie möglich zu machen, um die Anspiele zu erschweren und Fehler zu produzieren. Oldenburg hat eine extrem gut abgestimmte Offensive, aber unter Härte beginnt sie zu leiden. Zweitens: Bonn muss unbedingt das zweite Spiel, also sein Heimspiel, gewinnen. Dann könnte bei Oldenburg der Denkprozess einsetzen.“


Tanja Schneider (General-Anzeiger Bonn)

"Natürlich kommt es darauf an, dass die Baskets die Kreise von Cummings, Paulding und Mahalbasic einschränken. Und darauf, dass Chris O‘Shea das richtige Gespür dafür hat, wo er  seinen besten Verteidiger wann am wirkungsvollsten einsetzt. Dann wäre entweder Cummings oder Paulding gut aufgehoben. Die anderen Bonner dürfen sich aber auf Yorman Polas Bartolo alleine nicht verlassen und müssen eine Top-Team-Defense spielen. Der größte Fehler wäre, zu glauben, dass es reicht, dieses Trio aus dem Spiel zu nehmen. Dann können auch Massenat oder Boothe eine Partie entschieden. Der offensive Bonner x-Faktor ist der Dreipunktewurf. Und: nicht die Nerven zu verlieren, falls er nicht fällt."


Bert Mark (Bonner Rundschau)

„Für mich wird entscheidend sein, ob die Telekom Baskets das 2,10 m große Problem gelöst bekommen. Oldenburgs Center Rasid Mahalbasic in seiner vielseitigen Wirkung zu limitieren. Seine drei Triple Doubles in dieser Saison haben gezeigt, dass er nicht nur ein starker Scorer und Rebounder ist, sondern auch seine Nebenleute mit genialen Anspielen unterm Korb in Szene setzt. Wo sonst ist der Center gleichzeitig auch bester Passgeber des Teams? Diese Dreifach-Gefahr abzuwenden, wird noch schwerer, als Will Cummings und Rickey Paulding zu bremsen. Hier spekuliere ich darauf, dass Yorman Polas Bartolo ran muss, um Cummings an die Kette zu legen und dann Nate Linhart sich "liebevoll" um Paulding kümmert.“


Manuel Baraniak (Chefredakteur Basketball.de)

„47,9 Punkte pro Partie – kein Trio in der easyCredit BBL legt zusammen mehr Zähler auf als Will Cummings, Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic. Dieses Oldenburger Dreigestirn ist nicht komplett auszuschalten, aber vielleicht sind Teile davon in Schach zu halten. So wird auf Bonner Seite Yorman Polas Bartolo zum X-Faktor: Der „back-to-back“-Verteidiger des Jahres besitzt die seltene Kombination aus Schnelligkeit (wichtig gegen Cummings’ Drives) und Kraft (wichtig gegen Pauldings Post-ups). Bartolo wird in der Verteidigung wechseln, weshalb die Bonner auch Entlastung auf den Flügelpositionen benötigen (Nate Linhart machte als Bayreuther in den Playoffs 2017 einen ordentlichen Job gegen Paulding). Die Bonner Bank könnte zum weiteren X-Faktor gegen eine kleinere Oldenburger Achter-Rotation avancieren.“


Stefan Koch (Kommentator Magenta Sport)

„Rasid Mahalbasic sollten die Telekom Baskets jeden Touch im Low Post verwehren, sprich ihn konsequent von vorne verteidigen. Defensiv muss der beste Center der Liga seine Fouls managen, da zu erwarten ist, dass Bonn ihn mit Charles Jackson und Martin Breunig attackieren wird. Ansonsten muss es für die Donnervögel heißen, Josh Mayo keinen Zentimeter Freiraum zu gönnen. Dies dürfte wohl Karsten Tadda übernehmen.“


Torben Rosenbohm (Redakteur Hunte Report & Oldenburger Sonntagszeitung)

„Dieses Playoff-Duell wird dort entschieden, wo die Strippen gezogen werden: im Spielaufbau. Will Cummings und Josh Mayo sind beide in der Lage, den Gegner mit Punkten zu überschwemmen. Daher wird beiderseits gelten, die Kreise des jeweils anderen einzuengen. Ganz ausschalten wird man beide nicht können. Die Mannschaft, der es am besten gelingt, den Spielaufbau durch Hartnäckigkeit, Aggressivität und eventuell auch die eine oder andere kleine Gemeinheit aus dem Rhythmus zu bringen, wird sich durchsetzen. Übrigens: Wenn diese Serie über die volle Distanz geht, wäre das aus meiner Sicht keine Überraschung. Und seien wir mal ehrlich: Was wäre schon ein Playoff-Duell zwischen Oldenburg und Bonn ohne entscheidendes fünftes Spiel?“


Holger Sauer (Kommentator Magenta Sport)

„Mein X-Faktor ist Nate Linhart. Er ist ein sehr erfahrener Spieler, bei dem als Linkshänder und guter Allrounder jetzt der Knoten platzen könnte. Bislang ist er weit unter seinen Möglichkeiten geblieben – jetzt gilt‘s für ihn.“


Sebastian Derix (Radio Bonn/Rhein-Sieg)

„Die Baskets müssen als Einheit auftreten. Vor allem defensiv wird es viele Aufgaben geben. Will Cummings, Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic können zum Beispiel ein Spiel im Zweifel alleine entscheiden. Das muss Bonn gemeinsam verhindern.“


Moritz Rohlinger (Bonner Rundschau)

„Es gibt in dieser Serie nicht einen X-Faktor. Es gibt drei, und die heißen Will Cummings, Rasid Mahalbasic und Rickey Paulding. Nur wenn Chris O‘Shea und sein Team einen Weg finden, die Dunstkreise von zwei dieser drei Oldenburger Erfolgsgaranten über mehrere Spiele einzuschränken, haben sie eine Chance auf das Halbfinale. Der MVP wird am schwersten zu stoppen sein, also muss der Fokus auf dem Duell der Big Men und dem Stoppen von Veteran Paulding liegen, der mit seinen 32 Punkten in Bonn im Dezember nur zwei Punkte von seinem Karrierebestwert entfernt war.“


Stephan Unkelbach (Radio Bonn/Rhein-Sieg)

„Ein entscheidendes Duell wird für mich das unter dem Korb werden. Der Oldenburger ALLSTAR-Center Rasid Mahalbasic ist das Maß aller Dinge in der Basketball Bundesliga. Nicht nur wegen seiner 28 Punkte gegen die Baskets. Er sorgt im Schnitt für 14 Punkte und fast noch wichtiger: Neun Rebounds. Was aber noch mehr über ihn aussagt sind seine fünf Assists pro Spiel. Das zeigt zusätzlich zu seiner enormen Effektivität wie umsichtig und mannschaftsdienlich er spielt. Für mich ist er damit der beste Center der Liga. ABER: Die Baskets haben mit Charles Jackson und Martin Breunig ebenfalls zwei richtig gute Center im Team. Ihre Aufgabe wird es sein, Mahalbasic auf beiden Seiten des Feldes zu beackern, ihn müde zu machen und ihm Fouls anzuhängen. Wenn es den Baskets gelingt Mahalbasic weitgehend aus dem Spiel zu nehmen (völlig aus dem Spiel bekommst du ihn nie), dann nehmen die Baskets Oldenburg ihre wichtigste Option, vor allem wenn es bei Oldenburg von draußen mal nicht so läuft.“


Chris Schmidt (Kommentator Magenta Sport)

„X-Faktor Bonn: DEFENSE. Oldenburg war das offensivstärkste Team der Hauptrunde, vor allem MVP Cummings muss gestoppt werden. Eine Spezialaufgabe für Kettenhund Bartolo? Offensiv können Breunig und Jackson Mahalbasic attackieren und ihn gegebenenfalls in Foultrouble bringen. In der Defense muss der Österreicher aus der Zone gehalten werden. Bonn sollte lieber „High-Low“-Anspiele riskieren, als ihn im Lowpost kreieren zu lassen. Die Baskets haben eine Chance, wenn die Festung #HEARTBERG auch zum Defensivbollwerk wird und die 3er-Quote passt.“


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