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Baskets-Forward Martin Breunig im Portrait

Er war die erste Neuverpflichtung des Sommers 2017 mit Blick auf die nun laufende Saison. Schon Ende Mai, und damit kurz nach einem großartigen Playoff-Fight gegen den späteren Meister Bamberg, gaben die Telekom Baskets bekannt, dass Martin Breunig in Bonn einen Vertrag für ein Jahr unterschrieben hat. Der Forward war ein in der Bundesliga bis dahin eher unbekannter Name – was nur teilweise verständlich ist.

Ist variabel auf beiden großen Positionen einsetzbar: Martin Breunig. (Foto: Jörn Wolter)

Es gibt Klischees, die schreien geradezu danach, bestätigt zu werden. Im Falle der Ballsportler des TSV Bayer 04 Leverkusen ist es die Nähe zur vereinseigenen Leichtathletik-Abteilung, welche nicht von der Hand zu weisen ist und viele Vorteile mit sich bringt – vor allem wenn es daran geht, auf den hervorragenden, zur Verfügung stehenden Außenanlagen die Motorik junger Spieler zu fördern und fordern. Im Falle von Martin Breunig kamen amtliche Gene hinzu, die es dem schon früh in die Höhe geschossenen Jungspund erlaubten, unter Gleichaltrigen zu dominieren. Es war einerseits die Fähigkeit, das Feld im Eiltempo rauf und runter zu gehen, aber auch in unmittelbarer Brettnähe beidseits des Feldes wichtige Akzente zu setzen. All dies blieb jedoch weitestgehend unbemerkt, da Breunig von anderer Stelle aus das (verdiente) Rampenlicht gestohlen wurde.


Och Mensch,
warum denn nicht?


Die Leverkusener Generation des Jahrgangs 1992 gehörte zu NBBL-Zeiten zu dem besten, was die U19-Bundesliga zu bieten hatte. Aufbau Till-Joscha Jönke bestach durch seine Vielseitigkeit, Center Lennard Jördell stellte ob seiner Physis einen schwer vom Fleck zu bewegenden Fels in der Brandung dar, Flügel Mathis Mönninghoff muss wegen der Kombination aus starkem Wurf und Drive permanent respektiert werden. Mittendrin: Martin Breunig, der für die Farbenstädter 2009/2010 mit 14,5 Punkten und 9,3 Rebounds am saisonalen „Double-Double“ kratzte und teamintern in beiden Kategorien den Ton angab.

Pünktlich zum Beginn der Playoffs haben die Bayer-Boys das Momentum auf ihrer Seite, reiten als einer der heißesten Anwärter auf die TOP4-Teilnahme in die Postseason. In der ersten Runde geht es gegen Braunschweig, das mit Dennis Schröder und Daniel Theis zwei zukünftige NBA-Profis in seinen Reihen hat. Tatsächlich klauen die Niedersachsen mit 77:67 gleich das erste Spiel der „Best-of-Three“-Serie, ehe Breunig und Co. die Zügel anziehen (73:70, 79:63) und doch noch den Viertelfinal-Einzug dingfest machen. Dort wartet mit ALBA Berlin der amtierende NBBL-Champion, welcher dem Herausforderer schonungslos aufzeigt, dass die Hauptstädter nach wie vor das „team to beat“ sind. Nur 80 Nettominuten und insgesamt 50 Ballverluste später verabschieden sich die Rheinländer in den Sommerurlaub. Trotz verständlicher Unzufriedenheit über den Ausgang der Saison steht bei Leverkusen dennoch scheinbar fest: Im kommenden Jahr wird mit dieser wertvollen Erfahrung nochmals angegriffen. Dann entscheiden sich plötzlich Breunig sowie Mönninghoff in die Vereinigten Staaten zu gehen…


Doch was du brauchst,
das ist Vertrauen und Phantasie


Die St. John‘s Northwestern Military Academy ist 2010/2011 für Breunig der Auftakt zu einer spannenden Reise, die sechs Jahre andauern soll. Über die University of Washington geht es im Sommer 2013 nach Montana, wo der Deutsche endlich aufblühen und reichlich Spielzeit sehen soll. Die erste Saison bei den „Grizzlies“ verbringt Breunig zunächst aufgrund der Redshirt-Regelung auf der Bank, explodiert dann jedoch vom Fleck weg, als er im Folgejahr endlich von der Kette gelassen wird (2014/2015: 16,7 PpS; 7,3 RpS, 30:08 Minuten). In der eher behäbig daherkommenden NCAA, in welcher die Shot Clock zur Saison 2015/2016 von luxuriösen 35 auf immer noch entspannte 30 Sekunden umgestellt wird, ist der Montana-Forward besonders in Transition ein Erfolgsgarant, da sich die gegnerische Verteidigung meist erst spät sortiert. Das Ergebnis: Durchschnittlich 18,9 Zähler sowie 9,0 Rebounds als Bundesliga-Bewerbungsschreiben.

Mit seinem Repertoire an Fähigkeiten sieht Breunig wie der perfekte Big Man für das System von Ludwigsburgs Trainer John Patrick aus. Die an beiden Enden des Feldes aggressiv aufs Gaspedal drückenden Barockstädter brauchen bewegliche Innenspieler, die schnell zwischen Angriff und Verteidigung umschalten können. Die dennoch körperlich robust genug sind, um in Zonennähe die Position zu halten. Attribute, die bei den RIESEN zu Breunigs Ungunsten auch Johannes Thiemann und Jack Cooley aufs Parkett bringen. So bleiben für den BBL-Rookie am Ende des Tages nur 8:17 Minuten pro Begegnung übrig, in denen der 2,03 Meter-Mann sich nur geringfügig entfalten kann.

Das sieht bei den Telekom Baskets dieser Tage komplett anders aus. Bonns Trainer Predrag Krunic entwickelte schon früh eine klare Vorstellung davon, wie er Breunig einsetzen würde. In der immer schneller – und damit auch kleiner – werdenden Bundesliga sollte der Neuzugang von seiner angestammten Position des Power Forward abrücken und als nomineller Center auflaufen. Die Rechnung ist knapp zwei Monate nach Saisonstart mehr als aufgegangen. Als Backup von Julian Gamble ist Breunig immer in Bereitschaft, für den ALLSTAR-Anwärter einzuspringen und Energie aufs Feld zu bringen. Seit der Verletzung von Jordan Parks nutzt Coach Krunic seine  Variabilität, um mit Breunig als Power Forward die Rotation auf den großen Positionen möglichst ausgeglichen zu gestalten. Das in ihn gesetzte Vertrauen schlägt sich in den Ergebnissen nieder: Steht #12 länger als 14 Minuten auf dem Parkett, weisen die Baskets in der Beletage eine Bilanz von vier Siegen und zwei Niederlagen vor – bei weniger Einsatzzeit fällt die Erfolgsquote weniger ansehnlich aus (2-3).









Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

So. 10. Dezember 2017 – 17:30 Uhr - easyCredit BBL 

Telekom Baskets Bonn vs. EWE Baskets Oldenburg

Di. 19. Dezember 2017 – 20:00 Uhr - Basketball Champions League

Telekom Baskets Bonn vs. Stelmet Zielone Gora

Fr. 29. Dezember 2017 – 20:30 Uhr - easyCredit BBL 

Telekom Baskets Bonn vs. Giessen 46ers

 

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·         Baskets Sportfabrik (direkt im Telekom Dome) 
·         An der Tageskasse im Telekom Dome bei Heimspielen der Telekom Baskets Bonn


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