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Einladungen zum 'Schmutzige Wäsche waschen' landen bei uns im Mülleimer

Fünf Fragen an Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich zu Kölns Hass-Attacken

Im Express schießt Michael Mronz wieder gegen die Baskets und wärmt vor dem Rheinduell Bonn-Köln das Wildcard-Theater auf. Will er von eigenen Problemen ablenken?Wiedlich: Das müssen Sie ihn fragen. Ich habe es schon 1000 Mal gesagt und sage es gerne zum 1001. Male: Wir haben damals nicht gegen Köln gestimmt, sondern gegen die Ersetzung des sportlichen Aufstiegs durch eine Wildcard. Jeder Kölner Reporter oder Kölner Cluboffizielle, der sich daraus ein Köln-Bonner Feindbild stricken möchte, weil ihn das stimuliert, kann das tun, verfälscht aber unseren Standpunkt.

 

Im Kölner Stadt-Anzeiger ist Kölns Trainer Stephan Baeck am vergangenen Mittwoch zitiert: Leute und Städte brauchen Rivalität. Möglicherweise muss man Mronz'' Express-Sätze in diesem Zusammenhang sehen?

 

Wiedlich: Möglich. Strategisch betrachtet, muss Mronz die Rivalität anstacheln, es gilt schließlich möglichst viele Kölner gegen Bonn zu emotionalisieren, um zu Hause die Kölnarena gegen Bonn zu füllen. Bei 97 Prozent Hallenauslastung in Bonn bringt uns das nichts. Aber mir über die Motive von irgendwem, der in einem Boulevardblatt absurdes Zeug über uns faselt, den Kopf zu zerbrechen, habe ich weder Lust noch Zeit.

 

Fällt Ihnen nicht auf, dass erst Hansjörg Tamoj, Vorsitzender in Rhöndorf, Leverkusen und die Baskets wegen Kirchturmdenkens verspottet und wenige Tage später sein Kölner Kooperationspartner Mronz nachschießt?

 

Wiedlich (lacht): Naja, wir machen offenbar einen guten Job, sonst würden solche Äußerungen aus der Nachbarschaft, vor allem ungefragt, nicht fallen. Wir pflegen hier seit Jahren unseren eigenen Stil: leise vor den Kulissen, Ärmel hochkrempeln dahinter. Das haben wir selbst zu heißesten Bonn-Rhöndorfer Zeiten durchgehalten. Da machen wir für Köln keine Ausnahme. Einladungen zum Schmutzige Wäsche waschen landen bei uns im Mülleimer.

 

Können Sie nachvollziehen, dass dem Bonner Fan das zu viel vornehme Zurückhaltung ist? Wenn die Vorwürfe von Mronz unwidersprochen bleiben, könnte der Eindruck entstehen, dass die Baskets tatsächlich nichts für den deutschen Basketball getan haben bzw. tun?

 

Wiedlich: Mag sein, dass einige unserer Fans etwas anderes wünschen, aber sie sind alle klug genug, um zwischen gekauften und selbst entwickelten Nationalspielern unterscheiden zu können. Kurz und knapp und richtig hat der Express selbst mal einiges zu Köln/Bonn gedichtet, allerdings war er am 7.Oktober 2000 noch nicht Medienpartner von Rheinenergie Köln: Bonn küßt Basketball in Köln wach lautete damals die Headline, als die Baskets und ihre Fans und auch ein paar Kölner die Kölnarena ohne Freikarten zum Match Bonn-Berlin bis auf den letzten Platz voll machten. Mit frechen Sprüchen füllt man keine Kölnarena, damit schafft man auch keine Identifikation, sondern nur durch harte Arbeit. Die Baskets wünschen Herrn Mronz, dass er die Kölnarena endlich auch Mal als ausverkauft melden kann.

 

Mronz sagt, er mache sich keine Sorgen, dass Köln am Freitag noch Mal in Bonn verliert . .

 

Wiedlich: Das sieht Mronz völlig richtig. Mit seinen gekauften Nationalspielern ist Köln kraft Routine und Ausgefuchstheit hoher Favorit und zudem eingespielt. Wir sind jedoch immer für eine Überraschung gut. Aber am 3. Spieltag gegen Köln zu verlieren, würde mich nicht in tiefe Depression stürzen.

 


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