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Feature: Die Geburtstunde des Titelhungers

Michael Koch kehrt an ehemalige Spielerstation zurück zwei Pokalsiege und eine Meisterschaft mit Steiner Bayreuth - Freue mich, dass der BBC wieder in der ersten Liga spielt.

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Wie schnell doch 23 Jahre ins Land ziehen können. Wie schnell all die Erinnerungen zurückkommen können. Wenn die Telekom Baskets Bonn am Mittwoch zum Punktspiel bei Aufsteiger Bayreuth antreten, dann ist das weit mehr als ein ganz normales Basketballspiel zumindest für Coach Michael Koch. Der Chefstratege spielte einst selbst bei den Oberfranken. Zwischen 1987 und 1991 streifte sich Koch das Steiner-Trikot über den damals noch jungen Körper und war maßgeblich an zwei Pokalsiegen und einer Meisterschaft beteiligt.

 

Der in Lich geborene Koch heuerte im Sommer 1987 in Bayreuth an und verließ damit erstmals in seiner Basketballkarriere die hessische Heimat. Für mich als 21-Jährigen war das nächste Ziel, in der Bundesliga Fuß zu fassen und Spielzeit zu bekommen, erinnert sich der Baskets-Trainer. Es war für mich in meiner Entwicklung zu diesem Zeitpunkt die beste Wahl. Besonders das familiäre Umfeld bei den Oberfranken gefällt dem Guard. Da hat mich sogar der Manager in meiner Wohnung besucht, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist. Der Standort Bayreuth hat einen tollen Charakter gehabt, an dem ich mich immer sehr wohl gefühlt habe. Neben Koch schlägt mit Les Habegger auch ein neuer Trainer beim Club auf, der acht Jahre zuvor mit den Seattle Supersonics die NBA-Meisterschaft gewonnen hatte. Der Übungsleiter und Koch liegen von Anfang an auf einer Wellenlänge. Coach Habegger war mit der wichtigste Grund, dass Bayreuth den damals aufstrebenden Weg fortsetzen konnte, berichtet Koch beim Blick in den Rückspiegel. Im ersten Jahr habe ich zwar noch viel im Aufbau agieren müssen, was meinem Spiel aber sicher nicht geschadet hat. Nach der Finalpleite um die Meisterschaft gegen Saturn Köln gewinnt Steiner den Pokal Kochs Lust nach mehr ist geweckt.

 

Durch die Verpflichtung von US-Playmaker Alvin Bo Dukes vor der Saison 1988/1989 bekommt Bayreuth einen unfassbar schnellen, cleveren, erfolgsbesessenen Führungsspieler, die Bundesliga eine echte Attraktion und Koch kann endlich seine Qualitäten auf der Zwei einbringen. Mit Bo Dukes hatten wir genau den Spieler, der uns alle besser machte, der unsere Stärken kannte und durch seine Genialität das Team weiterbrachte, so Koch. Mit der Erfahrung des Vorjahres waren wir bereit für den nächsten Schritt. Dieser Schritt war nicht weniger als das so rare Double aus Meisterschaft und Pokal. Koch: Wenn du einmal etwas gewinnst, dann denkst du: Das fühlt sich gut an, davon will ich gern mehr. Und er sollte mehr davon bekommen, wenn auch erst ab 1991 in Leverkusen, das mit personellen Hochkarätern unter Führung von Dirk Bauermann die kurze aber schöne Erfolgsgeschichte Bayreuths abrupt beendete.

 

Wenn Michael Koch am Mittwoch die Oberfrankenhalle betritt, dann werden nicht nur bei ihm, sondern sicher auch bei vielen Fans Erinnerungen an das wach, was vor 23 Jahren in der Wagnerstadt begann. Als die ProA-Meisterschaft im Frühjahr feststand habe ich mich sehr darüber gefreut, dass der BBC wieder in der ersten Liga spielt, weiß der Baskets-Coach noch ganz genau Es macht Spaß, in diese tolle Halle zu kommen und alte Freunde wieder zu sehen Dann wird das Rad der Zeit noch einmal zurückgedreht, werden alte Geschichten ausgekramt und nebenbei findet auch noch ein Basketballspiel statt.

 


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