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Fehlstart ins Jahr 2006

Telekom Baskets verlieren gegen EnBW Ludwigsburg mit 76:79 Im dritten Viertel noch mit 16 Punkten in Führung Bonner Team erlaubt dem Gegner 47 Punkte in den letzten 15 Minuten

 

 

 

 

 

 

Für heute gibt es keine Entschuldigung, so deutlich wie korrekt kommentierte Baskets-Headcoach Michael Koch die überflüssige Neujahrspleite seines Teams. Mit 76:79 (13:17, 24:12, 20:18, 19:32) mussten sich die Telekom Baskets vor rund 3.300 Zuschauern am ersten Tag des Jahres EnBW Ludwigsburg geschlagen geben. Und das, obwohl die Bonner über weite Strecken das Spiel bestimmten und im dritten Viertel fast schon wie die sicheren Sieger aussahen.

 

Mit 16 Punkten lagen die Baskets in der 24. Minute in Führung (48:32). Bis dahin hatte das Team die Marschrichtung des Coaches ausgezeichnet umgesetzt. Der Ball lief schnell durch die Bonner Reihen und wurde erfolgreich unter den Korb des Gegners gebracht. Probleme gab es bis dahin nur im ersten Viertel, das mit 17:13 an die Schwaben ging und in dem die Baskets zunächst einige Probleme hatten, um ins Spiel zu gelangen.

 

Spätestens im zweiten Viertel änderte sich das Blatt. Bonn erhöhte das Tempo und wurde auch an den Brettern Spiel bestimmend. Besonders hervor taten sich dabei die beiden Langen Milos Paravinja, dem bis zur Pause zwölf Punkte gelangen, und Martin Mihajlovic, der, wie schon im Spiel gegen Gießen, wichtige Rebounds holte.

 

Alles sprach für die Baskets, die eine Minute vor der Halbzeitpause einen 15:2-Lauf starteten, der in der 25. Minute mit Standing Ovations auf den Rängen und einer komfortablen 48:32-Führung endete. Bonn war drauf und dran, den Gegner an die Wand zu spielen und sogar den direkten Vergleich, trotz der hohen 77:101-Niederlage aus dem Hinspiel, für sich zu entscheiden.

 

Doch aus der Neujahrsparty auf dem Hardtberg wurde nichts. Ludwigsburgs Coach Silvano Porovat griff zu den letzten Mitteln, um den Verfall seines Teams noch zu stoppen. Er beorderte den Kern seiner Starting Five, darunter Justin Love, auf die Bank und ließ ab sofort eine Zonenverteidigung spielen. Gegen ein Team wie die Baskets, dem zweitbesten Dreierteam der Liga, eigentlich eine riskante Maßnahme, doch die Bonner taten Porovat den Gefallen und vergaßen ihre Stärke aus der Distanz.

 

Zunächst wurde gegen die Zone der Gäste weiter versucht, den Ball ans Brett zu bekommen. Mit mehr als mäßigem Erfolg, denn allzu oft rannten sich die Bonner an der jetzt gut stehenden Ludwigsburger Defense mit wenig Köpfen aber viel Kopf durch die Wand fest. Anstatt die eigenen Distanzschützen frei zu spielen, wurde das Spiel der Baskets zunehmend statisch. Zu statisch, um z.B. Hrvoje Perencic, Michael Meeks oder Andrew Wisniewski gute Wurfpositionen zu verschaffen. Gleichzeitig lief auf Seiten der Schwaben Jerry Green heiß, der nach der Pause 18 seiner insgesamt 27 Punkte erzielen sollte.

 

Der Verunsicherung in der Offense folgten prompt Schwächen in der Verteidigung. Standen in den drei Vierteln die Bonner Verteidiger den Distanzschützen der Gäste förmlich auf den Füßen, ergaben sich nun große Lücken, die besonders von Ludwigsburgs Gordon Scott mit drei Dreiern im letzten Viertel eiskalt genutzt wurden.

 

So zerfiel das Bonner Spiel Minute um Minute, während die Gäste das Spiel tatsächlich noch zu ihren Gunsten drehten in nur 15 Minuten 47 Punkte erzielten. Die Baskets hatten gegen Ende dem Lauf der Ludwigsburger nichts mehr entgegen zu setzen. Das Feuer der ersten 30 Minuten war verbrannt, stattdessen herrschte Katerstimmung auf dem Feld und auf den Rängen.

 

Baskets-Coach Michael Koch: "Für heute gibt es keine Entschuldigung, aber 44 Gegenpunkte in den letzten 14 Minuten waren zuviel. Ludwigsburg hat viel mehr Herz und Leidenschaft gezeigt. Ich erwarte auch von meinen Spielern, dass sie sich selber gegen eine solche Niederlage stemmen. Zumal Ludwigsburg die meiste Zeit mit nur zwei Spielern aus der ersten Fünf gespielt hat."

 

EnBW-Coach Silvano Poropat: "Wir waren im ersten Viertel besser, dann in den nächsten Vierteln schlechter. Dafür waren wir im letzten Viertel deutlich besser, denn da haben wir mit Herz gespielt und gekämpft. Das war sehr wichtig für uns. Ich habe mit den Auswechslungen versucht, das Team noch einmal zu puschen. Die Umstellung auf die Zonenverteidigung war da unwesentlich. Ich hoffe, dass beide Teams die Playoffs schaffen"

 


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