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FIBA EuroChallenge: Fabian Thülig bringt Sieg auf den Weg

Telekom Baskets Bonn - Türk Telekom Ankara 87:80 (21:17, 20:21, 23:19, 23:23)

Die Telekom Baskets Bonn haben in der FIBA EuroChallenge mit 87:80 (21:17, 20:21, 23:19) gegen Türk Telekom Ankara gewonnen. Das Team von Headcoach Michael Koch belegt damit nach zwei absolvierten Spielen in der Gruppe den dritten Platz. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte konnten sich die Hausherren vor 3.910 Zuschauern im Telekom Dome im dritten Viertel erstmals etwas absetzen. Dann schlug die Stunde des Fabian Thülig, der im letzten Viertel neben zwei Dreiern die entscheidenden Akzente setzte, die Bonn auf die Siegerstraße brachten.

In der zweiten Gruppenpartie gewann BC Minsk 2006 in einer offensivgeprägten Partie mit 105:103 gegen Pinar Karsiyaka. Das Team aus Izmir ist kommende Woche Gastgeber der Telekom Baskets im letzten Spiel der Hinrunde.

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Presse: |

 

Bonn, das ohne den erkrankten Daniel Hain (Virusinfektion) und mit einem angeschlagenen Simonas Serapinas (fiebrige Erkältung) antreten musste, erwischte einen Start nach Maß ins erste Heimspiel der FIBA EuroChallenge. Besonders Tony Gaffney, der vergangene Saison kurz im Kader der Gäste stand, war sichtlich „heiß“ auf das Kräftemessen mit dem türkischen Topclub. Gaffney netzte erst einen Dreier ein, ließ einen Block gegen Kaspars Kambala folgen und drückte im direkten Gegenzug einen Dunk durch die Reuse (5:0, 2. Minute). Wenig später übernahmen die Gäste durch einen 10:0-Lauf - an welchem NBA All Star Mehmet Okur mit sechs in Serie erzielten Punkten maßgeblich beteiligt war - erstmals die Führung (11:12, 7. Minute). Mit sicher ausgeführten Spielzügen und mehreren Treffern aus der Mitteldistanz gewann Bonn erneut die Oberhand, konnte sich jedoch nie klar absetzen (24:23, 14. Minute). Da Bonn in der ersten Hälfte bis auf Gaffney‘s Dreier kein Treffer von jenseits der 6,75 Meter-Linie gelang (1/11), sank die Verteidigung der Gäste immer tiefer ab und machte am Brett so die Räume dicht (41:38, 20. Minute).

 

Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Differenz zu, als Jared Jordan und Fabian Thülig das Heft in die Hand nahmen. Der Amerikaner leitete die Baskets-Offensive mit gewohnter Ruhe und Übersicht, das Bonner Eigengewächs lieferte die Big-Plays sowie kleinen Dinge, die dem Team das Momentum brachten (64:57, 30. Minute). Das Duo netzte in Zusammenarbeit mit Zvonko Buljan zu Beginn des Schlussviertels vier Dreier ein und stellte damit frühzeitig die Weichen für den internationalen Erfolg (77:63, 36. Minute). Auch als die Baskets drei Minuten vor dem Ende auf 82:64 enteilt waren, gab Ankara sich nicht auf. Okur und Co. konnten die psychologisch wichtige Zehn-Punkte-Marke jedoch nicht mehr rechtzeitig knacken, um die Rheinländer vielleicht doch noch einmal unter Druck zu setzen.

 

Effektivster Spieler auf Bonner Seite war Tony Gaffney, der vor den Augen seiner aus den USA angereisten Familie 19 Punkte, acht Rebounds und fünf Blocks gelangen. Baskets Pointguard Jared Jordan glänzte mit zwölf Assists, 18 Punkten und sechs Rebounds.

 

Zum Matchwinner für die Telekom Baskets Bonn avancierte jedoch ohne Zweifel Fabian Thülig. Das Eigengewächs stand für den angeschlagen ins Spiel gegangenen Simonas Serapinas lange Zeit auf dem Feld, brachte in der Verteidigung gewohnt viel Energie und markierte vorne wichtige Punkte. Ende des dritten Viertels traf Thülig aus der Bedrängnis heraus bei fast abgelaufener 24 Sekunden-Uhr einen Mitteldistanzwurf, bei dem er gefoult wurde und anschließend den fällig Bonus versenkte (64:57, 30. Minute). Gleich zu Beginn des vierten Abschnitts sicherte sich der 22-Jährige einen Offensiv-Rebound und fand den an der Dreierlinie freistehenden Jared Jordan für den Assist, was gleichzeitig die erste zweistellige Bonner Führung bedeutete (67:57, 31. Minute). Später ließ der Youngster innerhalb von einer Minute selbst zwei Dreier zur 80:64 Führung (34.) folgen. „Fabian war heute ein großer Faktor für uns“, lobte Baskets-Cheftrainer Michael Koch nach der Partie. „Er hat mit viel Selbstvertrauen gespielt und die Mannschaft in der entscheidenden Phase mitgetragen.“

 

In der zweiten Partie der Gruppe G in der FIBA EuroChallenge besiegte bereits am Dienstagabend BC Minsk 2006 die Mannschaft von Pinar Karsiyaka mit 105:103. Zum besten Werfer des weißrussischen Meisters avancierte Alaksandr Kudrautsau mit 22 Punkten, für Izmir legte der Ex-Berliner Jovo Stanojevic mit 27 Zählern und 13 Rebounds ein Double-Double auf.

 

Damit liest sich die Tabelle der Gruppe G nach zwei von sechs zu absolvierenden Spielen folgendermaßen:

 

1 - BC Minsk 2006 4 (2 Siege/0 Niederlagen)

2 - Pinar Karsiyaka 3 (1/1)

3 - Telekom Baskets Bonn 3 (1/1)

4 - Türk Telekom 2 (0/2)

 

Neben den Telekom Baskets Bonn bestritten drei weitere Mannschaften der Beko Basketball Bundesliga am Dienstagabend wichtige Begegnungen in der FIBA EuroChallenge. Die EWE Baskets Oldenburg setzten sich mit 85:66 gegen Fuenlabrada durch und übernahmen damit die Führung in der Gruppe A. Für die BG Göttingen setzte es bei ZZ Leiden eine 71:80-Niederlage, womit die Niedersachsen in der Gruppe B weiter sieglos sind. Weiterhin ungeschlagen sind die Artland Dragons in der Gruppe H, die Szolnoki Olaj mit 86:78 schlagen konnten.

 

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

 

„Es war ein immens wichtiges Spiel für uns. Natürlich sind 18 Ballverluste zu viel und wir haben besonders in der ersten Hälfte keine gute Wurfauswahl getroffen. In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft den Hunger gezeigt, der nötig ist, um ein solches Spiel am Ende auch zu gewinnen. Nach der mageren Dreier-Ausbeute der ersten Halbzeit haben wir weiter den Mut gehabt, die offenen Würfe zu nehmen, ohne dabei zu zögern.“

 

Timucin Meric (Trainer Türk Telekom Ankara):

 

„Gratulation an Bonn. Die zweite Niederlage in der FIBA EuroChallenge macht uns natürlich nicht glücklich. Wir waren im ersten Viertel zu unkonzentriert und mussten über weite Strecken einem Rückstand hinterherlaufen. Bonn ist nach der Pause durch einfache Fastbreaks zu seinem Rhythmus gekommen, während wir nur selten im Fluss waren. Nun müssen wir die nächsten Spiele gewinnen, um noch eine Chance auf den Einzug in die nächste Runde zu haben.“

 

Jared Jordan (Spieler Telekom Baskets Bonn):

 

„Wir wollten unseren Heimvorteil verteidigen, das ist uns gelungen. Damit sind wir bei ausgeglichener Bilanz wieder im Rennen um einen der ersten beiden Plätze. Wir haben heute zwar nicht unser bestes Spiel gemacht, hatten aber einige gute Phasen die uns letztlich getragen haben.“

 

Ali Karadeniz (Spieler Türk Telekom Ankara):

 

„Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, auch wenn wir da einen kleinen Lauf hatten. So lagen wir meist zurück, konnten aber gefühlt nie ganz aufholen. Im letzten Viertel hatten wir einfach nicht mehr genug im Tank, um vielleicht doch nochmal ran zu kommen. Aber wir haben immer noch Chancen auf die nächste Runde - das müssen wir nutzen.“

 

 

Telekom Baskets Bonn:

 

Serapinas (2), Ensminger (15), Veikalas (17/1 Dreier), Buljan (7/1), Mangold (0), Thülig (9/2), Jordan (18/2, 12 Assists), Hain (dnp), Koch (dnp), Gaffney (19/2), Wohlfarth-Bottermann (dnp)

 

Türk Telekom Ankara:

 

Güler (6), Yücel (0), Karadeniz (22), Washington (20/1), Yarangüme (2), Gökalp (dnp), Karabiyik (dnp), Okur (19/2), Ogut (dnp), Altay (2), Jasaitis (7), Kambala (2)


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