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Gekämpft geführt gezittert gewonnen!

Telekom Baskets festigen Platz zwei 91:90-Erfolg in Bremerhaven Jared Jordan mit 19 Punkten und 13 Assists bester Mann

 

Tabellenführer, wenn auch nur für 24 Stunden: Der Bonner Lohn für einen vor allem kämpferisch überzeugenden 91:90 (18:29, 22:19, 34:17, 17:25)-Sieg bei Playoff-Anwärter Eisbären Bremerhaven, der 2870 Zuschauer in der Stadthalle nach und nach verstummen ließ. Sie hatten die Telekom Baskets anders in Erinnerung gehabt.

 

Doch die hatten sich nach den vergangenen beiden Auswärtspleiten dem 68:91 im Pokalspiel in Bremerhaven vor zwei Wochen folgte bekanntlich die 48:83-Niederlage bei Tabellenführer Berlin erneut viel vorgenommen, liefen jedoch von Anbeginn an wieder einem Rückstand hinterher: 10:3 führte Bremerhaven nach nur fünf Minuten, ehe Ensminger und Ohlbrecht für Bonn aufdrehten:

 

14:12 lautete der knappe Rückstand aus Bonner Sicht, die Baskets waren wieder im Spiel. Doch genauso schnell war die Herrlichkeit wieder vorbei: Zwei Dreier von den Norddeutschen, eine Unbeherrschtheit von Dupree, und der Top-4-Teilnehmer lag mit elf Punkten in Front. Mit 29:18 ging es in die erste Viertelpause.

 

Schock für die Baskets zu Beginn der zweiten zehn Minuten: Bryce Taylor, der bis dato noch punktelose Bonner Shooting Guard, musste verletzt das Spielfeld räumen. Es geschah im Angriff und es war das Knie, eine genaue Diagnose wollte zu diesem Zeitpunkt noch keiner wagen.

 

Auf der anderen Seite war es Louis Campbell, der das Spiel der Bremerhavener im ersten Abschnitt mit zehn Punkten anführte, und als der zu Beginn des zweiten Viertels gleich dreimal hintereinander von Strasser und Kolodziejski gefoult wurde, reichte es Koch: Auszeit Baskets, mit Bowler und Flomo betraten nun die beiden Langen der Bonner Bank erstmals das Parkett.

 

Und der Vizemeister fand wieder Anschluss: Nur noch vier betrug der Rückstand, als Bremerhaven seinerseits die Auszeit beantragte (40:36, 17. Minute). Wehmutstropfen Bonn: Strasser ging mit drei Fouls zurück auf die Bank. King brachte Bonn auf Schlagdistanz, doch die letzten fünf Punkte vor der Pause gehörten wieder den Hausherren: Die Eisbären brachten ein 48:40 in die Pause.

 

Doch die Baskets gaben nicht auf, und in Minute 25 war es Jared Jordan, dessen Dreier die erstmalige Führung seit Spielbeginn bedeutete: 54:56 führten die Baskets, Dupree erhöhte, ebenfalls von außen, auf 59:62. Wieder Jordan, wieder Dreier: Bonn führte mit 59:65.

 

Sein vierter Dreier machte Jordan endgültig zum Helden dieses Viertels, und auch Kolodziejski traf noch von außen: 10-Punkte-Führung der Baskets nach 29 Minuten, mit 34:17 gewann die Truppe von Mike Koch nach Abschnitt zwei auch das dritte Viertel, es stand 65:74. Jordan bereits mit 17 Punkten und elf (!) Assists.

 

Jetzt galt es, die Nerven zu bewahren: King, der eine bärenstarke Defense spielte, erhöhte auf elf, Gibbs konterte per Dreier. Beim Stande von 70:80 für Bonn nahm Bremerhaven eine Auszeit, Strasser kam für Jordan: Kräftesparen für die Schußphase, dachte sich Koch. Es lief wieder schlechter, die Eisbären kamen auf sieben ran, als Jordan zurückkam (79:86).

 

Sein direkter Einstand: Ein Zweier! Und doch: 84:88 nach 38 Minuten, als Drevo für die Gastgeber den Dreier versenkt. Siebzig Sekunden vor Schluß vergibt Ensminger zwei Freiwürfe, Brandon Brooks hingegen trifft für zwei, 86:88, noch eine Minute. Der offensiv so starke Ohlbrecht für drei - der letzte von insgesamt 13 Bonner Dreiern - Brooks für zwei plus eins, 89:91, Strasser mit fünf Fouls raus, noch dreißig lange Sekunden.

 

Unglaublich, ausgerechnet der starke Jordan verliert den Ball, elf Sekunden vor dem Ende sortieren sich die Eisbären in der Auszeit. Zwei Sekunden vor Schluß foult Ensminger Lucas, und als der nur einen trifft und der finale Notwurf sein Ziel verfehlt, ist das Spiel vorbei. Riesenjubel im Bonner Lager, ein Meilenstein hin zu den Playoffs und zu einer guten Platzierung nach der Hauptrunde ist genommen. Jetzt kann am nächsten Samstag auch die so starke BG Göttingen in den Telekom Dome (19.55 Uhr) kommen!

 

Stimmen zum Spiel:

 

Eisbären-Coach Douglas Spradley:

"Glückwunsch an die Baskets zum verdienten Sieg. Bonn hat das Spiel in der zweiten Halbzeit gedreht, weil sie mit der nötigen Intensität gespielt haben. Mehr gibt es zu diesem Spiel nicht zu sagen."

 

Baskets-Coach Mike Koch:

"Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenlob aussprechen. Das war ein immens wichtiger Sieg für uns im Hinblick auf die Playoffs. Am Anfang musste man befürchten, dass die Partie ähnlich läuft wie vor drei Wochen im Pokal. Aber die Jungs haben sich vom frühen Rückstand nicht beeindrucken lassen. Entscheidend war, dass wir im dritten Viertel deutlich besser verteidigt und uns eine komfortable Führung herausgespielt haben. Am Ende hatten wir natürlich auch etwas Glück, dass der Korbleger von Torrell Martin sein Ziel verfehlt hat. Aber so ist der Sport."

 

Bremerhaven: Campbell (18 Pkt./ 3-3er), Martin (15/3), Brooks (14/1), Gibbs (13/1), Lucas (10/1), Schwethelm (9/1), Drevo (7/2), Lyde (2/0), Lipke (2/0), Richardson (0/0), Moore (0/0), Canty (0/0)

 

Bonn: Jordan (19 Pkt./ 5-3er), Ohlbrecht (19/3), Dupree (14/2), Ensminger (12/0), Kolodziejski (9/3), King (8/0), Flomo (8/0), Bowler (2/0), Strasser (0/0), Taylor (0/0)


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