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Gruppensieger trotz Overtime-Niederlage

Rio Breogan - Telekom Baskets Bonn 97:92

Die Telekom Baskets Bonn haben sich als Gruppensieger in der Basketball Champions League direkt für die "Round of 16" qualifiziert. Daran konnte auch die 92:97-Niederlage nach Verlängerung im spanischen Lugo gegen Rio Breogan nichts ändern, da parallel zum Spiel Bursaspor Info Yatirim in buchstäblich letzter Sekunde gegen Hapoel Holon gewann. Im dadurch entstandenen Vierervergleich weisen die Baskets das beste Korbverhältnis auf, was am Ende entscheidend für das direkte Weiterkommen war. Zusätzlich zur Niederlage bleibt jedoch ein weiterer Wermutstropfen: Aufbauspieler Harald Frey verletzte sich im dritten Viertel am Fuß und konnte nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen.

Foto: BCL

Bonn trifft nun in der "Round of 16" (sozusagen das Achtelfinale) Gruppe J auf JDA Dijon (Gewinner der Gruppe B) und die Gewinner der Playin-Serien Ludwigsburg vs. Darüssafaka Istanbul und Derthona Tortona vs. Galatasaray Istanbul. Die "Round of 16" beginnt am 23. Januar und wird in einem Rundenturnier mit Heim- und Auswärtsspielen ausgetragen (ähnlich wie in der ersten Gruppenphase). Die genaue Uhrzeit und das Datum der einzelnen Spiele werden festgelegt, sobald das Feld der 16 Mannschaften komplett ist.

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Key facts:

  • Topscorer: Glynn Watson sprang nach der Verletzung von Harald Frey in die Bresche und erzielte 19 Punkte
  • Chance vertan: In einem stets engen Spiel, in dem die Baskets mit 56,7 Prozent eine starke Feldwurfquote aufwiesen, trafen sie jedoch nur 16/21 Freiwürfen (66,7 Prozent), Breogan dagegen 26/33 (78,8 Prozent)
  • Rebounduell verloren: Mit nur sieben Offensivrebounds verloren die Baskets das Rebounduell am Ende mit 29:35
  • 19: Bonn hatte ebensoviele Ballverluste wie Assists 
  • Verletzungsupdate: Sam Griesel musste weiterhin mit einer Gehirnerschütterung pausieren, die er sich im easyCredit BBL-Spiel gegen Braunschweig zuzog

 

Spielbericht

Das erste Viertel gestaltete sich ausgeglichen: Zwar gingen die Baskets dank fünf schnellen Punkten von Till Pape früh mit 10:6 in Führung (5. Minute), fingen sich dann aber einen 8:0-Lauf, den Glynn Watson zum 12:14 stoppen konnte (8.). Diesem Rückstand lief Bonn bis zum Ende des ersten Viertels hinterher (19:21). Breogan profitierte im ersten Viertel von der einseitigen Linie der Schiedsrichter: Während dem Gastgeber 12 Freiwürfe zugesprochen wurden, standen die Baskets innerhalb der ersten zehn Minuten nicht ein einziges Mal an der Freiwurflinie.

Im zweiten Viertel drohte Breogan damit, sich abzusetzen (23:28, 14.), doch erneut war Till Pape mit fünf Punkten in Folge zur Stelle, erzielte den Ausgleich und zwang die Gastgeber zur Auszeit (28:28, 14.). Wenig später erzielte Pape mit seinem bereits 13. Punkt den Führungswechsel (33:30, 16.). Nun waren es plötzlich die Baskets, die regelmäßig an die Freiwurflinie gelangten, dort jedoch bereits in der ersten Halbzeit zu oft Punkte liegenließen. Bonn behielt aber zur Halbzeit die Nase vorn, nachdem Thomas Kennedy den 39:36-Pausenstand per Alley-Oop-Dunk herstellte.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Baskets die Chance, sich erstmals etwas abzusetzen: Beim Stand vom 44:39 (24.) vergab jedoch Kirkwood weitere zwei Freiwürfe. Anschließend wurde es hektisch: Harald Frey verletzte sich beim Zug zum Korb, anschließend beging Benedikt Turudic ein unsportliches Foul. Zwar konnte im entstandenen Durcheinander Till Pape noch einen aus einem technischen Foul entstandenen Freiwurf versenken (45:39), dann kam erneut ein Bruch ins Bonner Spiel. Breogan übernahm mit einem 10:0-Lauf die Führung (45:49, 26.). Thomas Kennedy schloss noch einmal auf 47:49 auf, dann riss Glynn Watson die Partie an sich. Ohne Guard-Kollege Frey lud sich der US-Amerikaner die volle Verantwortung auf seine schmalen Schultern und erzielte die letzten neun Bonner Punkte im dritten Viertel im Alleingang (56:57, 30.).

Zu Beginn des vierten Viertels legte Watson erneut von außen nach und hielt seine Mannschaft im Spiel (59:60, 31.). 58 Sekunden vor dem vermeintlichen Schluss leitete Kirkwood mit einem Steal den Führungswechsel ein, den Brian Fobbs bei noch 42 Sekunden Restspielzeit zum 77:76 verwerten konnte. Kurz darauf war es erneut Fobbs, der von der Freiwurflinie die Führung ausbaute (79:76, 40.). Bei noch 13 Sekunden zu spielen vergab anschließend Sengfelder einen von zwei Freiwürfen (80:79), was sich als kostspielig herausstellen sollte. Breogans Justin Anderson glich die Partie drei Sekunden vor dem Schluss aus, Fobbs vertendelte anschließend den Ball – Verlängerung.

Waren die Baskets durch die Ausfälle von Sam Griesel und Harald Frey eh schon angeschlagen, machte ihnen in der Verlängerung die Foulbelastung zu schaffen. Sowohl Kennedy, Turudic und Watson hatten vier Fouls, zu Beginn der Overtime kassierte Kirkwood sein fünftes. Breogan nutzte die angespannte Personalsituation aus, spielte im Angriff fast nur noch über Martynas Sajus, der zu keinem Zeitpunkt zu stoppen war. Der litauische Center erzielte zehn seiner insgesamt 24 Punkte in der fünfminütigen Verlängerung und entschied das Spiel im Alleingang für sich. Durch die 92:97-Niederlage der Baskets qualifizierte sich Breogan doch noch für die Playins.  

 

Stimmen zum Spiel

Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

"Glückwunsch an Breogan zum Sieg. Es war ein sehr wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Beide Teams brauchten einen Sieg. Ich denke, dass man in solch einem Wettbewerb am Ende das bekommt, was man verdient. Also vielleicht haben wir den Gruppensieg verdient. Heute haben wir uns nichts verdient. Wir haben nicht den richtigen Charakter gezeigt. Breogan hat uns mit der Physis und beim Rebounding übertrumpft. 50:50-Bälle gingen auch meist an Breogan und das ist ein Problem. In einem Must-Win-Game musst du einfach mehr zeigen und das haben wir nicht getan. Daher ist es eine Enttäuschung für mich."

 

Veljko Mrsic (Headcoach Rio Breogan):

"Es war ein hartes und wichtiges Spiel für uns, da wir in die nächste Runde einziehen wollten. Ich möchte meinen Spielern gratulieren. Trotz schwieriger Umstände mit Verletzungen und dem Fakt, dass wir erstmals in diesem Wettbewerb spielen, haben sie es geschafft, sich in einer schwierigen Gruppe, in der alle Teams mit drei Siegen abgeschlossen haben, für die nächste Runde zu qualifizieren. Wir werden weiter mit Freude in der Champions League spielen. Das heutige Spiel war sehr hart, da wir gegen einen guten Gegner gespielt haben, der auch viele schwierige Würfe getroffen hat, besonders in der ersten Halbzeit. Wir waren aber immer dran. Dieses Mal haben wir das erste Mal ein Spiel gewonnen, welches in die Verlängerung ging. Zuvor hatten wir zweimal nach Verlängerung verloren. Das ist wichtig für das Selbstvertrauen der Spieler. Wir hatten viele Assists, haben unsere Dreierquote deutlich verbessert und weniger Ballverluste produziert. Heute freuen wir uns über den Sieg und ab morgen beginnen wir, das nächste Spiel vorzubereiten.“

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Flagg (2 Punkte), Watson (19/2 Dreier, 5 Assists), Frey (3/1), Fobbs (15), Pape (14/3), Kirkwood (10/2), Sengfelder (16/2), Turudic (9), Kennedy (4), Blunt (dnp), Bulic (dnp)

Rio Breogan:

Anderson (18), Polite (2), Rudan (13), Jogela (12), Ventura (2), Sajus (24), E. Quintela (4), Frankamp (5), S. Quintela (5) 


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