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„Ich wusste was auf mich zukommt“

Würzburg-Swingman Kameron Taylor im Interview

Mit 23 Jahren ist die Welt noch in Ordnung. Vor allem, wenn sie der eingeschlagene Weg aufgeht. Kameron Taylor schoß erst die Dragons Rhöndorf auf den dritten Tabellenplatz der ProB, um wenig später seinen ersten BBL-Korb per Dunk zu erzielen. Für Würzburg legte der variable Flügel in vier Spielen bislang durchschnittlich 9,0 Punkte, 3,8 Rebounds und 2,8 Assists auf – bei einem Plus/Minus-Wert von +11,8. Am Sonntag empfängt er um 20:15 Uhr (LIVE auf SPORT1) mit den Telekom Baskets Bonn ein Team, das er bestens kennt.

Schnuppert mit den Franken noch an den Playoffs: Kameron Taylor (Foto: BBL)

Kameron, du hast innerhalb von zwei sowohl in der ProB, der ProA und auch der BBL gespielt. Was war die größte Lehre aus deiner bisherigen Zeit in Deutschland?

Kameron Taylor: (lacht) „Vor allem, wie ich alleine abseits des Feldes klar komme. Ganz ehrlich: In jeder Liga kannst du etwas lernen und für sich mitnehmen, wenn du aufmerksam bist. Schon während meiner Saison für Ehingen in der ProA (2016/2017, Anm. der Red.) habe ich festgestellt, dass die BBL für mich gar nicht so furchtbar weit weg ist. Aber das erste Jahr in Deutschland war sehr wichtig, um sich als Rookie an die europäische Spielweise, die leicht anderen Regeln, die Lebensweise und auch das Training zu gewöhnen.“

Was ist aus deiner Sicht der größte Unterschied zwischen den unterschiedlichen Ligen?

„In der BBL geht es sehr viel physischer zur Sache als noch in der 2. Liga. Das kam für mich jedoch nicht allzu überraschend, da ich parallel zu meiner Zeit in Rhöndorf ja auch regelmäßig in Bonn mittrainiert habe und so wusste was auf mich zukommt. Als die Baskets in der Vorbereitung nach Slowenien ins Trainingslager gefahren sind, war ich die komplette Zeit dabei – das war ein sehr wertvoller Test für mich.“

Bei den Dragons warst du mit durchschnittlich 23,4 Punkten, 7,9 Rebounds und 5,6 Assists der bestimmende Akteur. In Würzburg hast du den Ball nun weniger oft in Händen.

„Korrekt, und auch das ist eine wichtige Erfahrung. Für mich kommt es jetzt darauf an, mit weniger Aktionen deutlich effektiver zu agieren. Kluge – und vor allem richtige – Entscheidungen zu treffen ist ein Aspekt, der auf BBL-Level schnell über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.“

Wie sehr kommt es dir entgegen, beispielsweise mit Cliff Hammonds einen erfahrenen Veteranen im Backcourt zu haben?

„Grundsätzlich glaube ich, dass ich als junger Spieler immer noch viel zu lernen habe. Dass ich jemanden wie Cliff im Team habe, kurbelt den Prozess, der in Bonn und Rhöndorf begonnen hat, zusätzlich an. Er ist kein lauter Redner, sondern zeigt dir tagein und tagaus im Training, dass du auf einem konstant hohen Niveau agieren musst. Cliff lebt genau das vor, und als BBL-Rookie orientierst du dich automatisch an dieser Intensität und versuchst immer dein Bestes zu geben.“

Würzburg hatte im Saisonverlauf viele Verletzungsprobleme auf den großen Positionen. Wie kommt es, dass mit dir ein Flügel verpflichtet wurde?

„Coach Dirk Bauermann hat mich kontaktiert und zu Tryouts eingeladen. Er war sehr interessiert an mir, hat aber auch keinen Hehl daraus gemacht, dass eine Nachverpflichtung im Frontcourt klare Priorität hat. Da auf dem Markt jedoch kein passender Spieler gefunden werden konnte, wurde mein Engagement doch konkret.“

Wenn Bonn morgen nach Würzburg kommt: Welchen Geheimtipp gibst du dem Coaching Staff für die Vorbereitung?

(lacht) „Wahrscheinlich gar keinen, da unsere Coaches den jeweils nächsten Gegner immer sehr genau unter die Lupe nehmen. Coach Bauermann ist ein Trainer, der dich mit vielen Details versorgt und dich allein dadurch schon besser macht. Er verkörpert eine absolute Gewinnermentalität und verlangt von seinen Spielern, dass sie an den bevorstehenden Aufgaben wachsen wollen.“

 


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