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Im Schlussviertel fehlt die Energie

Baskets unterliegen mit 66:80 in Chemnitz

Nach zuletzt fünf Siegen in Folge haben die Telekom Baskets Bonn wieder eine Niederlage einstecken müssen: Zu Gast bei den NINERS Chemnitz unterlag die Mannschaft von Headcoach Roel Moors am Samstagabend mit 66:80 (15:16, 18:21, 18:20, 15:23). Über drei Viertel konnte Bonn den Ausfall von Starting-Point-Guard Harald Frey kompensieren, blieb auch trotz schneller Foulbelastung 30 Minuten lang im Spiel, ehe sich der Tabellenzweite der easyCredit BBL im Schlussviertel gewinnbringend absetzen konnte. Brian Fobbs avancierte mit 21 Punkten zum Baskets-Topscorer, Noah Kirkwood folgte mit 13 Punkten.

Foto: Jan Stimpel

Key facts

  • Zu viele Fehler: Bonn verursachte 16 Ballverluste, fünf davon im Schlussviertel
  • Kampf am Brett: Das Rebound-Duell ging mit 46:33 klar an Chemnitz. Zudem ließen die Baskets 17 Offensiv-Rebounds zu
  • Lars Thiemann kam in seinem zweiten easyCredit BBL-Einsatz auf fünf Rebounds in rund neun Minuten Einsatzzeit

 

Spielbericht

Für den angeschlagenen Harald Frey (Muskelverletzung im Bein) rückte Glynn Watson in die Startformation. Beide Teams hatten sich im Vorfeld auf ein physisches Spiel eingestellt und gingen besonders in der Defense zur Sache. Einfache Punkte waren auf beiden Seiten Mangelware oder wurden durch taktische Fouls frühzeitig unterbunden, sodass zu Beginn des Spiels kaum ein Spielfluss aufkam. Bis zur sechsten Minute verlief die Partie ausgeglichen (6:6), dann musste Baskets-Headcoach Roel Moors nach einem Chemnitzer 5:0-Lauf zur Auszeit rufen (6:11, 6.). Der hohe Druck der Chemnitzer Defense zwang die Baskets bereits im ersten Viertel zu vielen schweren Würfen (nur 6/22 FG im ersten Viertel, 27 Prozent). Bonn bliebt fast fünf Minuten ohne Feldkorberfolg, ehe Brian Fobbs beherzt zum Korb zog und die von Coach Moors geforderte Marschroute erfolgreich umsetzen konnte (9:15, 8.). Davon inspiriert punkteten im Anschluss auch Sam Griesel und Til Pape in der Chemnitzer Zone, ehe Griesel das Viertel per Dunking abschloss und sein Team wieder auf Tuchfühlung bringen konnte (15:16, 10.).

Da Thomas Kennedy früh mit zwei Fouls geschont werden musste, kam auch Baskets-Neuzugang Lars Thiemann zu seinem erst zweiten Bundesliga-Einsatz und hing sich gegen eines der physischsten Teams der Liga gleich voll rein. Doch die Telekom Baskets Bonn hielten weiter mit, blieben dank Savion Flagg im Spiel, der den ersten Baskets-Dreier im achten Versuch versenken konnte (20:23, 13.). Was Roel Moors wenig später jedoch zur zweiten Auszeit veranlasste, waren die Ballverluste: Passte Bonn im ersten Viertel noch exzellent auf den Ball auf (nur ein Ballverlust), kamen im zweiten Spielabschnitt sechs Turnovers hinzu. Dadurch gingen die Gastgeber mit einem 12:2-Lauf erstmals zweistellig in Führung (22:35, 17.). Doch wie bereits im ersten Spielabschnitt gehörten die Schlussminuten des zweiten Viertels wieder den Baskets:  Fobbs stoppte den Chemnitzer Lauf mit vier Punkten in Folge, anschließend ließ Noah Kirkwood sieben Zähler in Serie folgen und beendete die Halbzeit per Dreier zum 33:37 (20.).

War die erste Halbzeit von vielen Foulpfiffen und Freiwürfen geprägt, startete die zweite mit deutlich mehr Rhythmus: Fobbs traf den nächsten Bonner Dreier, plötzlich lagen die Baskets nur noch mit einem Punkte zurück (36:37, 21.). Der US-Amerikaner musste zudem mit Sam Griesel den Spielaufbau übernehmen, da Glynn Watson mit bereits drei persönlichen Fouls erst einmal die Bank hüten musste. In einem nun vor allem offensiv attraktiverem Spiel blieben die Baskets bis zur 30. Minute auf Augenhöhe mit den Sachsen (51:54), ehe Chemnitz‘ Wesley van Beck per Dreier den Viertelendstand herstellen konnte (51:57, 30.).

Den Start ins Schlussviertel verpassten die Baskets dann jedoch und ließen die Hausherren so erneut zweistellig davonziehen (51:63, 32.). Glynn Watson schaffte es zwar noch einmal, sein Team per Dreier wieder auf acht Punkte heranzuführen (55:63, 32.). Doch weitere fünf Baskets-Ballverluste im Schlussviertel verhinderten ein mögliches Comeback gegen eine Chemnitzer Mannschaft, der es über 40 Minuten schlicht besser gelang, im Angriff und in der Verteidigung sowohl die Energie als auch Intensität hochzuhalten. Bonn verlor am Ende mit 66:80 und verpatzte somit die Generalprobe für das zweite BCL-Viertelfinalspiel am kommenden Mittwoch, dem 10.04.2024, gegen Peristeri bwin.

 

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Flagg (3 Punkte/1 Dreier), Griesel (4, 7 Rebounds), Watson (7/1), Fobbs (21/3), Koch (0), Pape (6), Thiemann (0, 5 Rebounds), Kirkwood (13/2), Sengfelder (2), Kennedy (10, 7 Rebounds)

NINERS Chemnitz:

Uguak (11), Garrett (9), van Beck (10), Richter (16), Lansdowne (5), Kajami-Keane (14), Ongwae (5), Lockhart (0), Yebo (9)

 

Stimmen zum Spiel

Roel Moors (Headcoch Telekom Baskets Bonn):

“Ich gratuliere Chemnitz und Coach Rodrigo Pastore zum klar verdienten Sieg. Es war eine gute Leistung von Chemnitz und eine inakzeptable Leistung von uns. Eigentlich müssen wir nicht viel reden: Der größte Unterschied zwischen beiden Mannschaften war das Energielevel. Die Intensität war auf beiden Seiten sehr, sehr unterschiedlich. Daher braucht man eigentlich nicht über Basketball reden. Wenn man einem guten Team, das dann auch noch mit einer unglaublichen Intensität spielt, so wenig entgegenstellt, dann hat man keine Chance, das Spiel zu gewinnen.“

Rodrigo Pastore (Headcoach NINERS Chemnitz):

„Ich habe heute das von meinem Team gesehen, was ich schon am Mittwoch sehen wollte. Ich bin froh, dass unsere Fans heute unser wahres Gesicht sehen konnten, da ich etwas enttäuscht von unserer Leistung am Mittwoch war. Mein Team hat heute gegen ein sehr gutes Team die Reaktion gezeigt, die ich sehen wollte. Ich möchte Bonn und Coach Roel Moors zu ihrer bisherigen Saison gratulieren, insbesondere in der Basketball Champions League. Bonn ist ein Sieg davon entfernt, das zweite Mal hintereinander das Final Four zu erreichen, was sehr gut ist - auch für den deutschen Basketball. Insbesondere möchte ich Coach Moors und seinem Trainerstab gratulieren. Er hatte in dieser Saison wahrscheinlich den härtesten Job in Europa, als er den wahrscheinlich besten Trainer Europas ersetzen musste. Bonn hat unglaubliche Arbeit geleistet und ist über die Saison hinweg immer besser geworden. Wir wünschen Bonn viel Erfolg für das nächste Spiel [gegen Peristeri].“

 

Pressekonferenz

 

Highlights


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