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Knappe Niederlage gegen Würzburg

Telekom Baskets Bonn - s.Oliver Baskets 65:69 (17:23, 19:18, 19:13, 10:15)

Die Telekom Baskets Bonn haben am 25. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga eine schmerzhafte Heimniederlage hinnehmen müssen. Vor 5.590 Zuschauern im gut gefüllten Telekom Dome hatten die Hausherren gegen die s.Oliver Baskets aus Würzburg mit 65:69 (17:23, 19:18, 19:13, 10:15) das Nachsehen.

 

 

Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Michael Koch die Chance, sich nach diversen Patzern der direkten Konkurrenz im Kampf um die Playoff-Plätze tabellarisch zu verbessern. Stattdessen konnten die Franken den nunmehr vierten Auswärtssieg in Serie einfahren und bleiben damit 2012 „on the road“ weiterhin ungeschlagen.

 

Den ersten Schlag setzten die Gäste, welchen Bonn zunächst hinnahm, um seinerseits - vornehmlich am Brett - für Zählbares zu sorgen und damit den Ausgleich herzustellen (8:8, 4. Minute). Chris Ensminger kassierte früh zwei Fouls, was Coach Koch dazu zwang mit einer kleineren Formation zu agieren. Der Mangel an Optionen am Zonenrand führte unweigerlich dazu, dass sich das Tempo der Partie erhöhte - was den Franken in die Karten spielte (13:21, 8. Minute). Gleich reihenweise kam Würzburg zu Fastbreaks und Punkten in der Transition, wodurch sich Bonn zu Beginn des zweiten Abschnitts mit einem zweistelligen Rückstand konfrontiert sah (21:32, 13. Minute). Hatten die Rheinländer bis dahin acht Fehlversuche aus der Distanz in Serie verbucht, gab ein erfolgreicher Dreier von Simonas Serapinas des Startschuss zur Aufholjagd (28:38, 16. Minute). Bonn legte vor der Pause einen 11:3-Lauf aufs Parkett, der den Baskets nicht nur das Momentum zurück brachte, sondern auch das Publikum aufweckte (36:41, 20 Minute).

 

Dennoch erwischte Würzburg nach dem Seitenwechsel erneut den besseren Start und zog abermals davon (36:45, 22. Minute). Ausgerechnet ein Technisches Foul von Benas Veikalas, schien bei den Telekom Baskets für Aufwind zu sorgen. Nach dem „Aufreger“ bei Team und Fans – Veikalas hatte sich lautstark über ein ihm gepfiffenes Offensivfoul beschwert – drehten die Baskets plötzlich auf besonders Talor Battle war nun an fast jeder gelungenen Aktion beteiligt. So stand es unter dem Jubel der Zuschauer zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels nur noch 50:54. Wenig später gelang sogar die erste Führung der gesamten Partie (55:54, 30. Minute). Spätestens ab da glich der Telekom Dome einem fanatischen Tollhaus, in dem jeder Treffer und jeder Fehlwurf mit einer lautstarken Reaktion der Zuschauer quittiert wurde.

 

Über weite Strecken des letzten Viertels war es dennoch den Franken vorbehalten, meist einen kleinen Vorsprung in Händen zu halten (59:64, 37. Minute). Benas Veikalas versenkte einen vielumjubelten Dreier zum 62:64 und läutete damit spannende Endphase endgültig ein. Tony Gaffney verkürzte von der Linie, ehe Ensminger mit einem Leger die knappe Führung herstellte (65:64, 39. Minute).

 

In der finalen Minute nahmen die Emotionen in der Halle Überhand: Der unermüdlich arbeitende Gaffney spielte jedoch einen bereits sicheren Defensivrebound direkt zum Gegner, setzte danach zwei Freiwürfe auf den Ring, anstatt den Vorsprung auf 67:64 auszubauen. Im Gegenzug traf Ben Jacobson aus der Mitteldistanz (65:66, 40. Minute). Bonn blieben noch 15,1 Sekunden, um mit dem letzten Angriff den Sieg dingfest zu machen - Talor Battle verlor auf dem Weg ans Brett jedoch den Ball, was Bonn zu einem taktischen Foul zwang. So war es Chris Kramer vorbehalten, die fälligen Boni sicher zu verwandeln (65:68). Coach Koch nutzte eine Auszeit, um seine Mannen darauf einzustellen, bei 9,7 Sekunden auf der Uhr doch noch den Sieg oder zumindest die Verlängerung zu realisieren. Abermals vertändelten die Baskets den Ball, so dass Kramer ein weiteres Mal an die Linie geschickt wurde, wo der Amerikaner den Endstand perfekt machte.

 

Zur tragischen Figur des Abends mutierte Tony Gaffney. Der US-Forward musste aufgrund der frühen Foulbelastung von Chris Ensminger viele Minuten auf dem Parkett stehen und kam dabei mit elf Punkten und 14 Rebounds auf ein „Double-Double“. Ausgerechnet in den letzten Sekunden unterliefen ihm jedoch zwei kritische Ballverluste - seine einzigen des ganzen Spiels - und drei Fehlwürfe von der Freiwurflinie (bei vier Versuchen).

 

Michael Koch (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

 

„Glückwunsch an Würzburg und Coach Patrick zu diesem mehr als verdienten Sieg. Am Ende hatten wir große Probleme unsere Punkte zu machen, während Würzburg trotz leichter vergebener Chancen die Ruhe bewahrt hat. Defensiv haben wir heute ganz gut gespielt, im Angriff waren wir heute leider nicht immer auf der Höhe. Ich bin trotzdem zufrieden mit meiner Mannschaft, denn sie hat bis zum Ende gekämpft. Vielleicht hat es etwas Gutes, dass wir jetzt die Belastung durch die EuroChallenge-Spiele nicht mehr haben. Tony Gaffney kann ich keinen Vorwurf machen, denn er hat bis zum Umfallen gekämpft.“

 

John Patrick (Headcoach s.Oliver Baskets):

 

“Das war bis zur letzten Sekunde ein absolut offenes Spiel. Beide Mannschaften haben alles gegeben. Das sieht man an den vielen Führungswechseln. Ich bin zufrieden, dass wir das Reboundduell gewonnen haben. Gerade weil Bonn sehr viel Qualität unter dem Korb hat. Wir haben die ganze Zeit sehr diszipliniert gespielt. Darauf und auf die Kampfleistung meines Teams bin ich sehr stolz. Vielleicht war Bonn heute etwas müde, sie kamen ja erst am Mittwoch aus Ungarn zurück. Das war ein tolles Spiel für die Zuschauer, am Ende waren wir vielleicht der etwas glücklichere Sieger“.

 

Telekom Baskets Bonn:

 

Serapinas (7/1 Dreier), Ensminger (10), Veikalas (9/1), Buljan (7/1), Mangold (-), Thülig (dnp), Jordan (7/1), Hain (dnp), Gaffney (11, 14 Rebounds), Battle (14/1), Wohlfarth-Bottermann (dnp)

 

s.Oliver Baskets:

 

Harris (10/2), King (8/1), Little (4), Jacobson (9/1), Kleber (dnp), Frazier (0), Boone (12), Kramer (11), Tomaszek (4), Elliott (11/3)


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