SucheSuche

Knappe Niederlage in Rostock

Rostock Seawolves – Telekom Baskets Bonn: 98:92

Ohne ihre verletzten Spieler Benedikt Turudic und Harald Frey haben die Telekom Baskets Bonn am zweiten Weihnachtsfeiertag mit 92:98 (24:30, 27:21, 22:19, 19:28) gegen die Rostock Seawolves verloren. Insbesondere im Schlussviertel war die Bonner Verteidigung zu oft zu nachlässig, um heimstarke Rostocker in einem offensivgeprägten Spiel besiegen zu können. Sam Griesel erzielte mit 17 Punkten eine neue persönliche Bestleistung in der easyCredit BBL.

In der Abwesenheit des verletzten Harald Freys avancierte Glynn Watson mit 22 Punkten erneut zum Bonner Topscorer. Foto: Philipp Enric Lange

Nach ihrer Rückkehr nach Bonn haben die Baskets nur knapp anderthalb Tage Zeit, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Am Freitag, dem 29.12.2023 empfangen sie die Bamberg Baskets um 20 Uhr im Telekom Dome. Es sind nur noch wenige Tickets verfügbar >>>


Key facts

  • Kaum zu bremsen: Die Seawolves trafen 71 Prozent ihrer Zweier- (22/31) und 57,1 Prozent ihrer Dreipunktewürfe (12/21)
  • Kampf um die Ballbesitze: Durch 13 Offensiv-Rebounds und 15 forcierte Ballverluste hatten die Baskets 12 Wurfversuche mehr als Rostock. Die hohe Effizienz Rostocks egalisierte diesen Vorteil jedoch am Ende
  • Enges Spiel: 17 Mal wechselte die Führung, zehn Mal war das Spiel ausgeglichen
  • Zu wenig Gegenwehr in der Zone: Rostock erzielte 42 Punkte in der Zone, Bonn nur 30 Punkte

 

Spielbericht

Ohne die Verletzten Frey und Turudic startete Bonn mit Glynn Watson, Noah Kirkwood, Savion Flagg, Christian Sengfelder und Till Pape in die Partie. Die ungewöhnliche Starting-Five fand dennoch gut ins Spiel, führte nach drei Minuten dank einer konzentrierten Leistung mit 9:6 (3. Minute). Der Ball lief gut, vorne wurden die besten Optionen sondiert und gefunden. In der Verteidigung agierten die Baskets jedoch mit zu wenig Intensität, wodurch die heimstarken Rostocker schnell ihren offensiven Rhythmus fanden. Mit einem 7:0-Lauf übernahmen die Gastgeber die Führung (9:13, 5.) und gaben sie bis zum Ende des ersten Viertels nicht mehr ab (24:30, 10. Minute). Auch wenn die Baskets im ersten Viertel starke 72,7 Prozent ihrer Würfe trafen (8/11, 3/6 Dreier), legte Rostock mit aberwitzigen 83,8 Prozent noch einen drauf: Nur zwei Feldwürfe setzten die Gastgeber im ersten Quartal auf den Ring (10/12, 5/6 Dreier).

Im zweiten Viertel verloren die Baskets beinahe den Anschluss, als sie mit 28:39 (13.) ins Hintertreffen gerieten. Nach einer Auszeit, in der Baskets-Trainer Roel Moors energisch mehr Energie in der Verteidigung forderte, wurde es besser: Drei Stopps in der Defense legten den Grundstein für einen Bonner 6:0-Lauf, den der stark aufspielende Sam Griesel per Dreier abschloss (34:39, 14.). Der Deutsch-Amerikaner markierte zehn Punkte im zweiten Viertel und bildete zusammen mit Watson die Speerspitze des Baskets-Angriffs. Bonn packte nun auch beim Rebound besser zu und sammelte vor der Halbzeitpause bereits sechs Offensivrebounds ein. Rostock setzte sich kurzzeitig wieder auf 40:46 ab (17.), doch ein weiterer 8:0-Lauf brachte den Baskets die erste Führung seit dem ersten Viertel ein (48:46, 19.). Mit einem 51:51-Unentschieden ging es anschließend in die Halbzeitpause (20.).

Zu Beginn des dritten Viertels hielten die Baskets die Intensität in der Defense aufrecht und erzielten ihre höchste Führung des Spiels: Kirkwood traf von außen, dann glänzten Sengfelder und Pape im Zusammenspiel am Zonenrand (56:51, 21.). Die Seawolves ließen sich jedoch nicht lange an die Kette legen: Derrick Alston Jr., mit 22 Punkten (5/6 Dreier) erneut bester Rostocker, war für die Bonner Verteidigung einfach zu variabel und nicht zu stoppen (63:61, 26.). Dank Brian Fobbs, der acht der letzten zehn Bonner Punkte im dritten Viertel erzielte, behielten die Baskets jedoch nach 30 offensivgeprägten Minuten die Nase vorn (73:70, 30.).

Im Schlussviertel machte sich dann jedoch die hohe Belastung der vergangenen Wochen und die verletzungsbedingte kurze Rotation deutlich bemerkbar. Erst brachte jedoch das Rostocker Kampfgericht die Baskets aus dem Rhythmus. Zum Start des vierten Viertels liefen weder Spiel- noch Wurfuhr, mehrfach ertönte während des laufenden Bonner Angriffsspiels die Sirene, ehe das Spiel durch die Schiedsrichter nach einem Korbversuch von Flagg gestoppt wurde. Kurioserweise entschieden die Unparteiischen dann auf Sprungballsituation. Der ballbesitzanzeigende Pfeil zeigte auf Rostock, Bonn verlor den Ball. Till Pape erzielte zwar noch das 75:70 (31.), anschließend übernahm Rostock mit einem 8:0-Lauf wieder die Führung (75:78, 34.). Zu oft wurden die Baskets in dieser Phase im Eins-Gegen-Eins geschlagen und rotierten dann in der Defense zu langsam. Brian Fobbs riss die Führung durch ein Vierpunktspiel noch einmal an sich (79:78, 34.), die jedoch nicht lange anhalten sollte (79:80, 35.). Die Entscheidung fiel dann in der 40. Minute: Bei noch 50 Sekunden zu spielen traf Chris Sengfelder nur einen von zwei Freiwürfen zum 92:95.

Im Anschluss zwangen die Baskets Rostock zur 24-Sekunden-Überschreitung – eigentlich. Zwar zeigte Crew-Chief Robert Lottermoser deutlich an, dass die 24 Sekunden Uhr abgelaufen war, wurde jedoch von seinem Kollegen Arik Tamer überstimmt, der gleichzeitig auf Foul entschied. In der anschließenden Videoüberprüfung taten sich die beiden Unparteiischen schwer, das Foul überhaupt zu erkennen, um dadurch die etwaige Shot-Clock-Violation zu ermitteln. Doch die Foulentscheidung konnte durch das Instant-Review-System nicht widerrufen werden, die Entscheidung für Rostocker Freiwürfe blieb bei 0,4 Sekunden Restangriffszeit bestehen, sodass Center Chevez Goodwin bei noch 24 Sekunden Spielzeit zur 92:97-Vorentscheidung traf.

 

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Flagg (2), Griesel (17/3 Dreier), Watson (22/3, 6 Assists), Fobbs (16/3), Pape (11/1), Kirkwood (11/3, 6 Assists), Sengfelder (8), Kennedy (5), Blunt (dnp), Bulic (dnp)

Rostock Seawolves:

Carter (4), Aidenojie (0), Clark (13), Goodwin (17), Locket (8), Amaize (10), Kolo (0), Gloger (8), Theis (6), Bradley (10), Alston (22)

 

Stimmen zum Spiel

Christian Held (Headcoach Rostock Seawolves):

„Es war heute ein hart umkämpftes Spiel, in dem jeder Ballbesitz gezählt hat – gerade am Ende. Bonn ist eine extrem gute und sehr physische Mannschaft. Uns war klar, dass wir das heute matchen und dagegen halten müssen. Ich finde, das ist uns über Strecken sehr gut gelungen. Vor allem haben wir es im vierten Viertel, als es um den Sieg ging, sehr gut gemacht und aus meiner Sicht das Spiel am Ende auch kontrolliert.”

Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

„Glückwunsch an Rostock. Ich denke, es war ein schlechtes Spiel von uns. Wir haben uns defensiv zu viele Fehler erlaubt. Wenn man dann einem Team mit so viel Talent wie Rostock die Möglichkeit zum Laufen gibt, dann bereitet uns das Probleme. Wir sind dank unserem offensiven Talent lange im Spiel geblieben, aber am Ende hatten wir das Nachsehen.“


Druckansicht zum Seitenanfang