McLean‘s Double-Double bezwingt „Wölfe“

Guter Start für die Telekom Baskets Bonn ins Jahr 2014. Am 16. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga gelang dem Team von Coach Mathias Fischer ein hart erkämpfter 69:66-Auswärtssieg beim Mitteldeutschen BC. Bonns Trainer Mathias Fischer schickte als Startformation eine Fünf um Jared Jordan, Benas Veikalas, Andrej Mangold, Steve Wachalski und Jamel McLean aufs Feld. Letzterer sorgte mit einem Dreipunktspiel gleich für die ersten Zähler auf der Anzeigetafel und deutete damit frühzeitig an, wohin offensiv die Bonner Reise gehen würde. Außer entlastenden Dreiern durch Jordan und Mangold war es der bullige Innenspieler, der in der Anfangsphase für den meisten Wirbel in Reihen des MBC sorgte (3:13, 5. Minute).

Fischer reagierte auf das hohe Tempo der Begegnung und die insgesamt kräftezehrende Gangart auf beiden Seiten, indem er schon im ersten Viertel ordentlich durchrotierte. In seiner ersten Partie nach dem im Heimspiel gegen Bayreuth erlittenen zweifachen Bänderriss brauchte Tony Gaffney nur wenige Sekunden, um seinen ersten Korb zu erzielen. Der Schlüssel für den Erfolg jedoch war die Verteidigung, in welcher die Telekom Baskets sich hellwach und laufbereit präsentierten (12:20, 10. Minute).

Im zweiten Abschnitt wechselten die Hausherren immer wieder auf eine Ball-Raum-Verteidigung, um den Rhythmus der Rheinländer zu stören. Wie wirkungsvoll diese taktische Maßnahme zunächst anschlug, ließ sich daran ablesen, dass Bonn fast fünf Minuten brauchte, um den nächsten Treffer zu verzeichnen. Steve Wachalski netzte an alter Wirkungsstätte einen Leger ein (18:22, 15. Minute) und verhinderte damit dem drohenden Ausgleich. Die Telekom Baskets behielten zwar auch weiterhin die Oberhand, mussten sich einem immer stärker werdenden MBC jedoch mit allen Mittel erwehren (29:33, 20. Minute).

Deutlich konzentrierter als in den zehn Minuten vor der Pause startete Bonn ins dritte Viertel. Nach fünf schnellen Zählern zu Beginn des Abschnitts kratzten die Baskets nur wenig später abermals an der zweistelligen Führung (33:42, 25. Minute). Die „Wölfe“ reagierten abgeklärt, legten einen 7:0-Lauf hin und hatten daraufhin gar den langersehnten Ausgleich vor Augen (44:45, 29. Minute). Als Retter in der Not sprang McLean ein, der trotz seiner drei Fouls auf dem Konto in Korbnähe fast nicht zu halten war und sich auch defensiv klug positionierte (48:50, 30. Minute).

Es war der Abend des Jamel McLean, und so überraschte es in der Weißenfelser Stadthalle niemanden, dass der Power Forward im Schlussakt zur bestimmenden Figur wurde. Tankte er sich in einer Szene erfolgreich zum Korb durch, glänzte er in der nächsten als Assistgeber auf den einfliegenden Tony Gaffney (50:57, 35. Minute). Bonn war drauf und dran, die Partie endgültig unter Kontrolle zu bekommen, doch die Gastgeber lechzten nach dem fünften Sieg in Serie und setzten zum Comeback an - welches in unmittelbare Reichweite gelangte, nachdem Marcus Hatten gut eine Minute vor Spielende mit einem Sprungwurf die erste MBC-Führung überhaupt sorgte (64:63, 40. Minute).

Die Baskets mussten nachlegen, gingen über McLean und erarbeiteten sich so zwei Freiwürfe (64:65). Einen erfolglosen Weißenfelser Angriff später war die Differenz zwischen verbleibender Restspielzeit und Angriffsuhr zu gering, als das MBC-Coach Silvano Poropat den Gästen einen vollen Ballbesitz zugesprochen hätte und ließ taktisch foulen. Doch auch Jared Jordan zeigte sich an der Linie nervenstark und verwandelte beide anfallenden Boni (64:67). Die „Wölfe“ mussten auf einen Dreier gehen, um den Ausgleich und damit die Verlängerung zu erzwingen. Mathias Fischer nutzte ebenfalls das Foul als Mittel, um Josh Parker die maximale Ausbeute von zwei Zählern an der Linie zu gestatten - diese Chance nutzte der Amerikaner bei 12,5 Sekunden auf der Uhr (66:67). Um einen finalen Ballbesitz zu generieren blieb dem MBC lediglich ein weiteres Foul, welches an Benas Veikalas verübt wurde. Der Litauer bestätigte die gute Mannschaftsleistung in der Crunchtime und machte mit zwei eiskalt verwandelten Freiwürfen den siebten Sieg im achten Auswärtsspiel der Saison schlussendlich dingfest.


Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

"Das war ein sehr schwieriges Spiel und wir wussten, dass wir nur über die Defense gewinnen können. Wir haben den MBC auf 66 Punkten gehalten und darauf bin ich stolz. Trotz mehrerer kritischer Situationen, als wir eine hohe Führung hatten, kam der MBC. Das zeigt, wie gut gecoacht und heiß das Team ist, mit vier zuletzt vier Siegen in Folge. Für uns ging es heute darum, die zwei Punkte im Bezug auf den Pokalwettbewerb zu holen. Wir haben jedenfalls ein sehr hartes Spiel in einem Hexenkessel gewonnen."

Silvano Poropat (Trainer MBC):

"Bonn hat sehr gut gespielt, sehr physisch und war von Anfang an da, hat wichtige Würfe getroffen und vor allem die Freiwürfe am Ende reingemacht. Bonn hat verdient gewonnen und viel investiert um zu gewinnen. Wir waren ebenbürtig mit diesem starken Gegner, wir hätten aber einiges im Spiel beeinflussen müssen, Dreier oder Freiwürfe treffen, um erfolgreich zu sein. Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen, wir haben uns sehr kämpferisch gezeigt, sind zurück gekommen, haben das Spiel fast gedreht und Herz gezeigt."

Telekom Baskets Bonn:

McCray (2), Looby (6), Veikalas (10/1 Dreier), Brooks (4), Mangold (6/2), Jordan (8/2), Wolf (dnp), Koch (dnp), Gaffney (7), Wachalski (4), McLean (22, 11 Rebounds)

Mitteldeutscher BC:

Schwarz (5/1), Walter (dnp), Hatten (4), Kovacevic (10/1), Pantelic (0), Leutloff (1), Hain (3/1), Parker (17/2), Caloiaro (17/1, 8 Rebounds, 5 Assists), Meiers (9)


Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

So., 12. Januar 2014 - 17:00 Uhr - Beko BBL
Telekom Baskets Bonn - Artland Dragons (Beko BBL)

So., 2. Februar 2014 - 17:00 Uhr - Beko BBL
Telekom Baskets Bonn - ratiopharm ulm (Beko BBL)

So., 9. Februar 2014 - 17:00 Uhr - Beko BBL
Telekom Baskets Bonn - MHP RIESEN Ludwigsburg (Beko BBL)