SucheSuche

Nanterres Präzision (und Dreiern) unterlegen

Klare 62:84-Pleite im Telekom Dome / BBL: Sonntag kommt Würzburg

In der Basketball Champions League haben die Telekom Baskets Bonn eine klare 62:84 (17:20, 14:24, 19:19, 12:21)-Niederlage kassiert. Die Gäste von Naterre 92 trafen 14 von 31 Dreierversuchen, bei den Rheinländern fanden lediglich sieben von 28 Versuchen aus der Distanz ihr Ziel.

Die Begegnung mit den Franzosen stellte das nunmehr insgesamt fünfte Aufeinandertreffen im dritten europäischen Wettbewerb dar. Während der Saison 2015/2016 mussten sich die Baskets im Eurocup zweimal geschlagen geben (78:101 / 86:95). In der abgelaufenen Spielzeit 2016/2017 trafen sich die Clubs im Halbfinale des FIBA Europe Cup. Dabei wusste Bonn „on the road“ einen knappen Sieg (77:76) davon zu tragen, unterlag jedoch im Telekom Dome undankbar mit 81:86.

Wie schon gegen Nymburk, Tübingen, Saloniki und Jena musste Coach Krunic zum fünften Mal in Folge auf Jordan Parks verzichten. Der Power Forward saß aufgrund einer Reizung im Knie in zivil auf der Bank.


Kurz und knapp

Die Baskets konnten nicht an die starke Leistung vor einer Woche bei Aris Saloniki anknüpfen. Das Spiel war nur ein Viertel lang spannend, dann erstickten die Franzosen die Offensiv-Bemühungen der Baskets im Keim. Im Auftaktviertel hielten die Baskets noch gut mit, attackierten erfolgreich das Brett und standen auch defensiv solide - auch wenn Nanterre dort schon Selbstvertrauen an der Dreierlinie sammelte. Im weiteren Spielverlauf zeigte sich jedoch der Unterschied beider Mannschaften: Während Nanterre 92 seine insgesamt 32 Korberfolge mit 26 Assists vorbereitete, musste Bonn für jeden Punkt kämpfen und verfing sich in der Folge zu oft in Einzelaktionen, was auch die bloß zwölf Baskets-Vorlagen wiederspiegeln. Auch traf Nanterre 92 starke 45,2 Prozent von der Dreierlinie (14/31) während die Telekom Baskets Bonn bloß 25 Prozent ihrer Dreipunktewürfe verwandelten. Die höchste Führung der Gäste betrug im Schlussviertel 23 Punkte (38. Minute).

Stimmen

Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Bis auf das dritte Viertel haben wir nicht die Intensität aufs Feld gebracht, die es gegen Nanterre braucht. Wir hatten einige Chancen den Rückstand zwingend zu verkürzen, doch wir haben uns diese durch fahrlässige Abschlüsse oder kassierte Dreier zu Nichte machen lassen.“

Ron Curry (#4 Telekom Baskets Bonn):

„Es ist uns nicht gelungen, unsere offenen Würfe zu verwandeln. Am offensiven Ende müssen wir weitaus konzentrierter spielen und uns für das eigentlich ordentliche Zusammenspiel selber nicht belohnen. Daraus müssen wir lernen und uns schon am Wochenende gegen Würzburg zurück in die Spur kämpfen.“

Pascal Donnadieu (Trainer Nanterre 92):

„Es ist uns gelungen, über die Verteidigung den Ton zu bestimmen. Wir müssen derzeit mit nur einem Point Guard auskommen, und Heiko Schaffartzik hat uns heute einmal mehr getragen – das war exzellent. Mit Jamar Wilson können wir heute einen Neuzugang verkünden, der die Rotation unseres Teams schon bald verstärken wird.“

Heiko Schaffartzik (#8 Nanterre 92):

„Wir haben heute ein unheimlich gutes Spiel gemacht, das vielleicht bislang beste der Saison. Unser Team-Spirit hat uns durch die Begegnung getragen, die von der Bank kommenden Spieler haben direkt produziert. In Bonn ist es nicht einfach zu gewinnen, das wussten wir noch aus der Vergangenheit – umso glücklicher sind wir über diesen klaren Erfolg.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Curry (6), Klein (11/2 Dreier), Djurisic (12/2, 8 Rebounds), Gamble (13), Jasinski (0), DiLeo (0), Breunig (2), Polas Bartolo (2), Mayo (4), Hill (12/1)

Nanterre 92:

Petteway (13/3), Racine (0), Aminu (14), Konate (0), Shuler (10/2, 11 Assists), Schaffartzik (6/2), Invernizzi (17/3), Tchouaffe (8/2), Murphy (8/2), Passave-Ducteil (8)



Der Spielverlauf

Die Baskets starteten konzentriert ins Spiel und suchten vornehmlich ihre großen Spieler Julian Gamble und Nemanja Djurisic am Brett. Mit Erfolg: Zusammen waren die Beiden für zehn der ersten 12 Bonner Punkte verantwortlich (12:15, 7. Minute). Obwohl Bonn in der Mann-Mann-Verteidigung solide stand und so einfache Punkte in der Zone verhinderte, zeigte sich jedoch wieder die alte Schwäche der Baskets-Defense an der Dreierlinie. Gleich vier Mal traf Nanterre 92 im ersten Viertel vom Perimeter und zwang so Baskets-Trainer Predrag Krunic zu einer Auszeit (14:20, 8. Minute). Krunic nahm bis auf Djurisic seine Stammkräfte vom Feld und brachte unter anderem Konstantin Klein, der mit einem beherzten Korbleger und einem anschließenden Bonus-Freiwurf den Viertelendstand von 17:20 herstellt.

Hatten die Gastgeber in den ersten zehn Minuten bei fünf Versuchen noch keinen Dreipunktewurf versenkt, schickte Ron Curry gleich im ersten Angriff den ersten Distanzwurf durch die Reuse. Wenige Sekunden später übernahmen die Baskets kurzzeitig die Führung, als es ihm Aufbauspieler Klein gleich tat (23:20, 12. Minute). Die „zweite Fünf“ der Baskets brachte zusätzliche Energie aufs Feld, ließ jedoch die Feinabstimmung vermissen und verpasste so gute Wurfchancen oder beging teils haarsträubende Ballverluste. Die Franzosen blieben weiterhin sicher aus der Distanz, erzielten 12 ihrer ersten zwanzig Punkte im zweiten Viertel von jenseits der 6,75 Meter und gingen in der 19. Minute erstmals zweistellig in Führung (29:40). Mit einem 13-Punkte-Rückstand ging es in Halbzeit (31:44).

Nach dem Seitenwechsel fanden die Baskets erneut durch Julian Gamble Erfolg am Brett, der die ersten fünf Bonner Zähler im dritten Viertel erzielte (36:48, 24. Minute). Leider vermochten es die Hausherren indes nicht, in der Verteidigung die Kreise der französischen Offensive einzuengen und liefen erneut einem zweistelligen Rückstand hinterher. Erst die Einwechslung Malcolm Hills, der für den nach einem Foul kurzzeitig angeschlagenen Nemanja Djurisic ins Spiel kam, brachte Bonn wieder auf Tuchfühlung. Der Rookie, der die Telekom Baskets Bonn in der Basketball Champions League mit knapp 21 Punkten pro Spiel als Topscorer anführt, erzielte die nächsten zehn Bonner Punkte in Serie und stellte dabei erneut seine Vielseitigkeit unter Beweis (46:55, 27. Minute). Doch anstatt weiter am Rückstand zu kratzen, reagierten die Gäste aus dem Pariser Vorort souverän. Innerhalb von zwei Minuten legte Nanterre einen 8:0-Lauf aufs Parkett und lag plötzlich mit 17 Punkten in Front (46:63, 29. Minute). Mit 50:63 ging es ins Schlussviertel.

Die 3.200 Zuschauer im Telekom Dome konnten die Verunsicherung ihrer Mannschaft jetzt spüren und sehen: Martin Breunig tankte sich erfolgreich zum Korb durch, nur um dann den freien Layup daneben zu legen. Defensiv offenbarte die Baskets-Defense weiterhin große Löcher, da nutzte es auch nichts, dass Nemanja Djurisic zweimal von außen traf (56:72, 34. Minute). Die Bewegung in der Offensive stagnierte, Bonn versuchte es fast ausschließlich - und vergeblich - aus der Distanz. Nanterre hatte nun leichtes Spiel, fand stets den offenen Mitspieler und stellte Bonn durch gutes Passspiel vor schier unlösbare Aufgaben. In der 38. Minute gingen die Gäste sogar mit 23 Punkten in Führung, da war das Spiel jedoch längst entschieden.


Der Blick in die Zukunft

Die Partie gegen Nanterre 92 stellte den Auftakt zu insgesamt vier Heimspielen in Serie dar. An Spannung und Vorfreude fehlt es dabei nicht: Mit Andrej Mangold (Würzburg), Kyle Weems (Istanbul) sowie Steve Wachalski (Bayreuth) kehren gleich drei Ex-Baskets zurück auf den Hardtberg.

Sonntag, 12.11.2017, 17:30 Uhr: Telekom Baskets Bonn – s.Oliver Würzburg
Mittwoch, 15.11.2017, 20:00 Uhr: Telekom Baskets Bonn – Besiktas Istanbul
Sonntag, 19.11, 2017, 15:00 Uhr: Telekom Baskets Bonn – medi bayreuth

Karten für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen (KLICK >>) und im Online-Shop (KLICK >>) erhältlich.

 


Druckansicht zum Seitenanfang