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Tauziehen um Nadfeji ist beendet

Der 2,02 m große Power Forward wechselt von KK Radnicki Belgrad zu den Telekom Baskets Bonn und gilt als Sprungwunder - "Riese" Marc Suhr vom BCJ Hamburg spielt den "Reserve-Brettcenter"

Der zweite Aleksandar bei den Baskets: Nach Zecevic nun Nadfeji (gesprochen: Nadfei). Der 2,02 m große und 104 Kilogramm schwere Power Forward spielt(e) seit seinem ersten Dribbling bei KK Radnicki Belgrad, wo er in den letzten Jahren die Kapitänsbinde trug. Unglaublich athletisch, unglaubliche Sprungkraft, der beste `Slam dunker in Yugoslavia`, engagierter Verteidiger so steht es auf der Internet-Seite der 1. Division Jugoslawiens (YUBA). In der letzten Saison stand er im YUBA-Allstar-Team. Beschreibungen, die überhaupt nicht passen wollen auf einen bescheidenen 25-jährigen.

 

Er wird unsere Fans begeistern, ist sich der neue Baskets-Headcoach Predrag Krunic sicher. Nadfeji ist verheiratet und kommt mit zwei Kindern an den Rhein. Nach einem längeren Tauziehen zwischen den Baskets und anderen Clubs unterschrieb der kämpferische Power Forward gestern abend einen Zweijahres-Vertrag. Auch Sport-Manager Arvid Kramer ist überzeugt, dass wir mit Nadfeji einen spektakulären Spieler verpflichtet haben. Er ist ein Riesenkämpfer, ein Hutchinson-Typ hoch zwei. Seine Statistik-Daten aus der YUBA-Saison 2000/2001: 21,4 Punkte (pro Spiel), 7,4 Rebounds, 3,5 Ballgewinne/Steals, 34,1 Minuten durchschnittliche Spielzeit. Er stand im 20er-Kader der jugoslawischen National-Mannschaft.

 

Damit haben die Baskets ihre zwei Bosman-B-Positionen belegt und nach der Verpflichtung von Terrence Lamont Rencher noch einen Amerikaner frei. Dieser soll die Brettcenter-Position einnehmen, eine klassische Fünf, sagt Kramer. Bei Foul-Trouble wird der 2,15 m große und mehr als 115 Kg schwere Marc Suhr vom BBL-Absteiger BCJ Tigers Hamburg auflaufen. Der 31jährige Routinier (2000/2001: 11,2 Punkte pro Spiel, 8 Rebounds), einst bei Benetton Treviso und Herzogtel Trier im Trikot, soll für mehr Stabilität unter den Körben sorgen.

 

Diese Verpflichtungen zeigen, dass wir sehr genau wissen, wo bislang unsere Achillesferse war, sagt Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich, man denke nur an das Saporta-Cup-Viertelfinale gegen Maroussi Athen. Damit meint Wiedlich die fehlende Masse unter den Körben. Die Baskets nähmen die Euroleague-Qualifikation sehr ernst das sind keine Just-for-Fun-Spiele, wir haben immerhin eine Kaution von 250.000 Dollar hinterlegt.

 

Mit Maurizio Pratesi, Branko Klepac und Paul Burke haben die Baskets bisher nur drei Spieler aus dem alten Team weiterverpflichtet, das zuletzt die Deutsche Vizemeisterschaft errang. Das ist zwar schade, aber unsere Vizemeister hätten uns mit ihren Gehaltsvorstellungen in den Ruin getrieben, sagt Wiedlich. Deshalb habe der Club frühzeitig nach Alternativen Ausschau gehalten. Neben einem amerikanischen Brettcenter erwägen die Baskets auch noch die Verpflichtung eines Flügelspielers.

 

Neuer Co-Trainer der Telekom Baskets Bonn wird Carsten Schul (vorm. Brandt Hagen), der damit an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, an der er 1995/96 als Power Forward mit den Baskets in die 1. Liga aufgestiegen war. Auch Martin Otto, einst Aufbauspieler des Godesberger TV (Vorgängerverein der Telekom Baskets Bonn) und zuletzt als Trainer der A-Jugend des SER Rhöndorf Deutscher Meister, kehrt zurück. Otto wird die Koordination der Perspektiv-reichen Baskets-Talente und Jugend-Nationalspieler übernehmen. Zugleich ist er Co-Trainer des Baskets-Kooperationspartners SG Sechtem (2. Liga Nord), wo Baskets-Nachwuchstalente per Doppellizenz Spielpraxis sammeln sollen. Auch die Kooperation mit der SG Sechtem wird jetzt mehr mit Leben gefüllt. Insgesamt eine erfreuliche Entwicklung, zieht Wiedlich ein Zwischenfazit.


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