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Telekom Baskets schließen Hinrunde mit Niederlage ab

Bonn unterliegt WALTER Tigers Tübingen 73:79 zu viele Ballverluste und abgegebene Rebounds Ensminger: 12 Punkte, 10 Rebounds

 

 

 

Der Schlussspurt im letzten Viertel war nicht von Erfolg gekrönt. Nachdem vor vier Tagen bereits Alba Berlin in Tübingen eine Niederlage kassierte, ergeht es am Dreikönigstag den Telekom Baskets Bonn nicht besser. In einer Nachholpartie des 3. Spieltags in der Beko Basketball Bundesliga haben die Bonner Basketballer mit 73:79 (19:19, 19:13, 17:18, 24:23) bei den WALTER Tigers Tübingen verloren. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel schlichen sich bei der Mannschaft von Trainer Michael Koch individuelle Fehler (16 Ballverluste) ein, welche die Hausherren in eine zwischenzeitlich zweistellige Führung ummünzten. In der Schlussphase präsentierte sich Tübingen an der Freiwurflinie als zu sicher, als dass die Baskets ein erfolgreiches Comeback hätten lancieren können. Die Baskets schließen damit die Hinrunde der Beko BBL mit 18:16 Punkten auf Platz sieben ab.

 

Mit der ersten Ballberührung gab Tübingens Johannes Herber vor, aus welcher Entfernung an diesem Tage der heftigste Wind wehen würde. Ein Dreier des Nationalspielers motivierte in der Folge auch seinen Teamkollegen Branislav Ratkovica sowie Bonns Jeremy Hunt dazu, von jenseits der 6,75m-Linie zuzuschlagen und sorgten damit beim Publikum gleich für gute Stimmung (6:5, 2. Minute). Weniger gut fand Baskets-Headcoach Michael Koch die anschließende Phase, in der die Hausherren ein ums andere Mal am offensiven Brett die Finger an den Rebound bekamen und somit einen 8:0-Lauf starten konnten (14:5, 5. Minute). Die Rheinländer kamen zu einer kurzen Besprechung an der Seitenauslinie zusammen und arbeiteten danach merklich besser am Brett. Mit einem 12:1-Run übernahm der Baskets-Tross die Führung (15:17, 9. Minute), musste zur Viertelpause allerdings den Ausgleich hinnehmen (19:19).

 

Satte fünf Offensiv-Rebounds hatte Bonn den Gastgebern im ersten Abschnitt gestattet es sollte bis zur Pause kein weiterer folgen. Kaum hatte Hunt einen Korbleger verwandelt, da beraubten sich die Magentafarbenen durch ihre eigene Unkonzentriertheit des Momentums. Vier Ballverluste in fünf Angriffen begünstigten, dass die Tigers die Führung übernahmen (26:21, 15. Minute). Nach einem erfolgreichen Abschluss von Jacob Jaacks am Brett und dem zweiten Hunt-Dreier schien die Partie erneut offen (26:26, 15. Minute), Ratkovica und Co. präsentierten sich allerdings mit mehr Biss und nahmen so eine kleine Führung mit in die Halbzeitpause (38:32).

 

Der Beginn des dritten Durchgangs gehörte einzig und allein Tübingens Kenneth Williams. Der Center markierte im Alleingang acht Zähler in Folge für seine Farben mehr als sein aktueller Saisonschnitt (7,6 PpS) und schraubte die Differenz damit im Handumdrehen in den zweistelligen Bereich (46:34, 23. Minute). Es war an Folarin Campbell mit seinen vierten Wurf des Abends für Hoffnung auf ein Comeback im Bonner Lager zu sorgen (46:36, 24. Minute). Ein Dreipunktspiel des Amerikaners später sah es glatt danach aus, als sei der offensive Knoten der Gäste geplatzt (48:39, 25. Minute). Zwar wurde Williams bis zum Viertelende fast komplett ausgeschaltet, dafür sprangen andere Tigers-Akteure in die Bresche (54:41, 28. Minute). Dadurch änderte sich bis zur Viertelpause nichts, wenngleich sich erkennen ließ, dass die Baskets im Abschluss immer öfter den Weg ans Brett suchten (56:49).

 

Chris Oliver und Radovan Markovic mit seinem vierten Dreier sorgten dafür, dass Mike Koch kurz nach Wiederanpfiff eine mahnende Auszeit nehmen musste (61:49, 32. Minute). Die klaren Worte des Trainers schienen Wirkung zu zeigen, denn seine Schützlinge agierten von da an defensiv mit weitaus höherer Intensität und suchten vorne den hochprozentigen Abschluss in Ringnähe (67:64, 38. Minute). Über drei Minuten war Tübingen kein Treffer aus dem Feld heraus erlaubt worden, sodass sich Williams sein nächsten Zähler auf ehrliche Weise an der Freiwurflinie verdienen musste (69:64, 38. Minute). Der wie so oft unauffällig aber effektiv agierende Chris Ensminger sammelte einen ganz wichtigen Offensiv-Rebound ein und verwertete die zweite Chance postwendend, ehe auf der Gegenseite Oliver zwei Boni einnetzte (71:66, 39. Minute). Die Baskets warfen alles was sie hatten in die offensive Waagschale. Knapp eine Minute vor Schluss versenkte Hunt einen Schuss von der Dreierlinie und erhöhte damit den Druck auf die Gastgeber (71:69). Bonn war knapp eine Minute vor dem Ende wieder auf zwei Punkte heran gekommen. Das Spiel stand auf der Kippe. Der anschließend gefoulte Ratkovica brachte nur einen seiner zwei Freiwürfe unter, was Bonn 48 Sekunden vor Spielende ein gutes Stück näher ans Ziel brachte (72:69, 40. Minute).

 

Ausgerechnet ein Offensivfoul von Folarin Campbell in dieser wichtigen Phase spielte den Tigers den Ball in die Karten, die Truppe von Igor Perovic konnte den letzten Angriff jedoch nicht ausspielen. Bonn entschied sich für ein taktisches Foul an Oliver, der an der Linie keine Nerven zeigte (74:69). Ensminger verkürzte abermals, was Oliver an der Freiwurflinie diesmal nicht komplett auffangen konnte (75:71). Die Baskets suchten den Abschluss aus der Distanz, doch der Dreierversuch Campbells verfehlte sein Ziel. Da Tübingen in den verbleibenden Sekunden keinerlei Schwäche offenbarte, blieb die herbeigesehnte Wende aus.

 

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

Wir haben es über zu weite Strecken des Spiels nicht geschafft, die Verteidigung Tübingens richtig zu lesen und entsprechende Lösungen zu finden. Dies gilt ebefalls für unsere eigene Defense, in der wir zu oft aus unseren geplanten Strukturen ausgebrochen sind. Uns fehlt in solchen Momentan auswärts die Abgebrühtheit, um den eigenen Rhythmus besser zu wahren, beziehungsweise schneller wieder aufzunehmen.

 

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (dnp), Ensminger (12, 10 Rebounds), Hunt (17/2), King (2), Campbell (17/2), Thülig (dnp), Wise (8), Jaacks (6), Flomo (4), Ohlbrecht (3/1), Tyndale (4)

 

WALTER Tigers Tübingen:

Herber (7/1), Ratkovica (9, 8 Assists), Markovic (14/4), Simon (1), Vargas (dnp), Albus (dnp), Kashirov (7), Spoden (dnp), Oliver (22), Thomas (0), Watts (5/1), Williams (14)

 


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