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Zu wenig Fokus in der Defense

ratiopharm ulm - Telekom Baskets Bonn: 105:87

Eine schwache Dreierquote (8/27, 29,6 Prozent) und fehlender Fokus in der Defense besiegelten am Sonntagabend früh die 87:105 (22:31; 18:27; 26:21; 21:26)-Niederlage der Telekom Baskets Bonn zu Gast bei offensivstarken Ulmern. Zwar kämpften sich die Baskets im Schlussviertel nach bereits 22 Punkten Rückstand noch einmal bis auf acht Punkte heran (73:81, 32. Minute), doch die guten Bonner Phasen waren insgesamt zu selten, um in fremder Halle gewinnen zu können. Harald Frey musst mit Verdacht auf Gehirnerschütterung früh im Spiel ausgewechselt werden und konnte nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. Savion Flagg avancierte mit einem Double-Double aus 16 Punkten und zehn Rebounds zum besten Bonner.

Till Pape traf einen von insgesamt nur acht Bonner Dreipunktewürfen. Foto: Florian Achberger

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Spielbericht 

Die Anfangsphase in Ulm gestaltete sich ausgeglichen. Bonn attackierte die Ulmer Zone und konnte über Till Pape und Noah Kirkwood früh Erfolge feiern (6:6, 3 Minute). Auch das Bonner Passspiel war so wie von Headcoach Roel Moors gewünscht. Nach klugen Pässen stand im ersten Viertel regelmäßig ein Baskets-Spieler an der Dreierlinie frei. Leider zeichnete sich bereits da ab, dass Bonn und der Dreipunktewurf an diesem Abend keine guten Freunde mehr werden würden. Trotz weit offener Wurfchancen traf lediglich Glynn Watson Jr. einen von insgesamt neun Bonner Dreierversuchen im ersten Viertel. Auf der Gegenseite war Ulm aus allen Lagen heiß, traf sowohl aus dem Zweier- als auch Dreierbereich hochprozentig und erspielte sich mit einem 13:3-Lauf die erste zweistellige Führung (9:19, 5.). Mit einem 22:31-Rückstand (10.) ging es anschließend ins zweite Viertel.

Im zweiten Viertel das gleiche Bild: Kein Wurfglück von außen, zu wenig Fokus in der Defense. Gastgeber Ulm war sowohl im Angriff als auch in der Defense immer einen Schritt zu schnell. Insgesamt 16 Ballverluste leisteten sich die Baskets im Spiel. Die Bonner Hypothek wuchs bis auf 30:52 (17.) an, ehe es mit 18 Punkten Rückstand in die Halbzeitpause ging (40:58).

Die Unterbrechung tat den Baskets gut: Fiel in der ersten Halbzeit nur einer von insgesamt 14 Dreierversuchen, rauschten kurz nach dem Seitenwechsel je ein Dreier von Watson, Flagg und Fobbs durchs Netz. Die Baskets spielten nun stringenter, sowohl im Angriff als auch in der Defense war die Intensität höher, und nutzten Ulms nachlassende Aufmerksamkeit für einen Zwischenspurt zum 58:70 (26.). Auch ihre starke Reboundarbeit half den Baskets dabei, Ulm nicht bereits im dritten Viertel vollends davoneilen zu lassen. Insgesamt 19 Offensivrebounds, die zu 24 „Second-Chance-Points“ führten, sicherten sich die Baskets im Spiel. Savion Flagg griff dabei am häufigsten zu und schnappte sich insgesamt sechs Offensivrebounds. Näher kamen Bonn aber erst einmal nicht heran, sodass es mit einem 66:79-Rückstand ins Schlussviertel ging.

Dort fasste sich Co-Captain Kirkwood ein Herz und riss die Partie an sich: Mit sieben Punkten in Folge brachte er sein Team noch einmal bis auf 73:81 (32.) heran. Bonn konnte noch einmal Hoffnung schöpfen, die jedoch von einem Ulmer 11:2-Lauf zum 75:92 (34.) jäh zerschlagen wurde. Erneut waren es jetzt Bonner Ballverluste, ein zu langsames Umschalten von Offense zu Defense und Fehler in der Verteidigung, die ein Baskets-Comeback endgültig verhinderten. Endergebnis: 87:105.

 

Stimmen zum Spiel 

Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

„Ich gratuliere Ulm zum Sieg. Heute hat nur eine Mannschaft richtigen Basketball gespielt und das war leider nicht meine. Wir haben im ersten Viertel offensiv ganz gut angefangen, aber es gab gar keine Defense. Gegen ein Team wie Ulm, das so viel Qualität besitzt, hat man keine Chance zu gewinne, wenn man keine Defense spielt. Wenn man in dieser Liga auswärts 87 Punkte erzielt, bedeutet das zwar nicht gleich, dass man das Spiel gewinnen muss. Aber man müsste dann eine Chance dazu haben. Das hatten wir aber heute gar nicht.“

Anton Gavel (Headcoach ratiopharm ulm):

„Beide Teams haben offensiv gut angefangen, dann haben wir ein paar Stopps bekommen. Trotzdem konnten wir uns teilweise nicht belohnen, da wir Offensivrebounds zugelassen haben. Ich glaube, in der ersten Halbzeit waren es 14, in der zweiten haben wir dann nur fünf zugelassen. Unser drittes Viertel war wieder nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir wollen da defensiv besser agieren. Wir haben Turnovers produziert und einfach Körbe zugelassen. Im vierten Viertel haben wir dann noch gute Entscheidungen gegen die Switching-Defense gefunden und sind froh, dass wir bestehen konnten.“

 

Punkteverteilung (Boxscore >>>)

Telekom Baskets Bonn:

Flagg (16 Punkte/2 Dreier, 10 Rebounds), Griesel (8), Udanoh (7, 7 Rebounds, 4 Assists, 5 Steals), Watson (18/2), Frey (0), Fobbs (9/1), Pape (10), Kirkwood (14/2, 3 Steals), Sengfelder (2), Turudic (3)

ratiopharm ulm:

Dadiet (6), Bretzel (2), Herkenhoff (3), Nunez (18), Klepeisz (7), Figueroa (12), Mathias (15), de Paula (5), Jallow (17), Williams (20)


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