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Zu wenig Intensität gegen starke Bayern

Nach zuletzt (wettbewerbsübergreifend) sieben Siegen in Folge haben die Telekom Baskets Bonn am Sonntagnachmittag wieder eine Niederlage einstecken müssen: Gegen den Pokalsieger und Tabellenführer FC Bayern München Basketball verschlief die Mannschaft von Headcoach Roel Moors die erste Halbzeit (36:56) und verlor am Ende mit 81:90 (15:25, 21:31, 22:22, 23:12). Nach bereits 22 Punkten Rückstand kämpften sich die Baskets im Schlussviertel zwar noch einmal auf 81:88 heran, doch der Sieg war dem Münchner Euroleague-Team nicht mehr zu nehmen. Noah Kirkwood beendete das Spiel mit 17 Punkten als Topscorer. Am kommenden Dienstag, dem 05.03.204, sind die Telekom Baskets dann in der Basketball Champions League gefordert, wenn sie in der „Round Of 16“ um 18 Uhr auswärts auf Galatasaray Istanbul treffen.

Sam Griesel erzielte 14 Punkte. Foto: Christina Pahnke

Key facts

  • Verletzungsupdate: Neben dem Langzeitverletzten Benedikt Turudic musste auch Harald Frey mit Rückenproblemen aussetzen
  • Fahriger Beginn: Bonn leistete sich acht Ballverluste in der ersten Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel jedoch nur noch vier
  • Willkommen zurück: Nach überstandener Rückenverletzung feierte Flo Koch sein Comeback. Es war sein erstes Bundesligaspiel seit dem 08.05.2022

 

Spielbericht

Thomas Kennedy bediente Sam Griesel per Bodenbass, der den Ball frei zum 2:3 (2. Minute) im Korb versenkte. Es war einer der wenigen Lichtblicke im ersten Viertel, welches die Telekom Baskets Bonn völlig verschliefen. In der Defense meist einen Schritt zu langsam, im Angriff zu viele leichtfertige Ballverluste (sechs im ersten Viertel), der FC Bayern München nahm derartige Geschenke dankend an. Mit einem 9:0-Lauf gerieten die Baskets bereits in der vierten Minute zweistellig in Rückstand (2:12). Zwar konnte Pape den Münchner Lauf per Dreier beenden, doch Bonn kam im ersten Viertel zu selten in die Zone, was auch an den schnellen zwei Fouls von Center Kennedy lag, der somit schnell auf die Bank geordert wurde. Headoach Roel Moors musste früh auf Small-Ball umstellen, doch ohne einen weiteren etatmäßigen Center auf dem Feld tat sich sein Team schwer gegen die Physis des Tabellenführers. Einzig Noah Kirkwood konnte im ersten Viertel mit sieben Punkten dagegenhalten, traf jedoch ausnahmslos durch Sprungwürfe (15:25, 10.).

Auch im zweiten Viertel lagen die Baskets überwiegend zweistellig zurück, kamen sogar mit 30:52 ins Hintertreffen (19.). Highlights wie der spektakuläre Fastbreak-Alley-Oop-Dunk von Savion Flagg nach tollem Zuspiel von Brian Fobbs waren zu selten, um den Tabellenführer unter Druck zu setzen. Erst die Wiedereinwechslung von Thomas Kennedy stabilisierte das Bonner Offensivspiel wieder etwas, der als ständige Anspieloption am Korb für Unruhe in der Münchner Zone sorgte. Doch der Pokalsieger war zu abgezockt, nutzte nahezu jede freie Lücke, um per Dreier abzuschließen (10/19 Dreier in der ersten Halbzeit). Mit einem 36:56-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.

Bonn startete die zweite Halbzeit mit einem 9:4-Lauf und zwang Bayern-Trainer Pablo Laso zur Auszeit (45:60, 25.). Moors Männer spielten nun mit mehr Dringlichkeit, fanden sowohl am Korb durch Kennedy als auch von der Dreierlinie durch Griesel zu mehr Erfolg. Die gute Phase endete jedoch abrupt: Zunächst belohnte sich Chris Sengfelder für seinen Einsatz an der Freiwurflinie zum 58:72. Doch München beendete das dritte Viertel mit zwei weiteren Dreiern und ging abermals mit 20 Punkten in Führung (58:78, 30.).

Im Schlussviertel mobilisierten die Telekom Baskets noch einmal alle Kräfte und spielten nun mit der von Cheftrainer Moors geforderten Energie: Sieben ihrer insgesamt elf Offensiv-Rebounds angelten sich die Baskets in den letzten zehn Minuten! Gleichzeitig hatten die Gastgeber die Partie schon ein wenig zu früh abgehakt: So traf Rückkehrer Flo Koch kurz nach seiner Einwechslung von außen zum 74:86 (38.), Kennedy legte mit einem Dunk nach, Co-Captain Kirkwood punktete erneut aus der Mitteldistanz. Bonn hatte sich mit einem 7:0-Lauf wieder in Schlagdistanz gebracht (78:86, 39.). Glynn Watson Jr. verkürzte 38 Sekunden vor Spielende noch einmal auf 81:88, doch das letzte Aufbäumen kam zu spät. Der 81:90-Sieg war dem Münchner Euroleague-Team nicht mehr zu nehmen.

 

Stimmen zum Spiel

Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

"Ich gratuliere dem FC Bayern München zum Sieg. Auch wenn bei ihnen heute ein paar Spieler gefehlt haben, waren sie von der ersten Sekunde an bereit und wir nicht. Das ist eindeutig. Ob es an der Pause lag, kann ich nicht genau sagen. Das soll auch keine Ausrede sein. Es ist nicht meine Mentalität, nach Ausreden zu suchen. Aber wir sind von Beginn an hinterhergelaufen. Ich denke, wir haben das Spiel in den ersten fünf Minuten verloren. Wir wurden geschlagen und hingen in den Seilen und konnten erst in der zweiten Halbzeit ein wenig darauf reagieren. Das ist natürlich nicht genug und auch nicht die Identität, die ich von meiner Mannschaft sehen möchte." 

Pablo Laso (Headcoach FC Bayern Basketball): 

„Wir haben diese Saison schon gegen Bonn gespielt und wusste, wie schwer das Duell wird. Sie sind physisch und athletisch und spielen guten Basketball. Aber wir wussten auch, dass wir uns dem von Beginn an stellen mussten, auch wenn es das dritte Spiel in drei Tagen war. Der Start war entscheidend für den Spielverlauf. Es war nicht ganz einfach, weil wir einige Spieler angeschlagen oder krank hatten. (…) Andi hatte Probleme mit dem Oberschenkel, wir wollten nichts riskieren. Auch mit Bonga, der erst am Freitag umgeknickt war, ihn hätten wir aber bringen können. (…) Aber insgesamt spielen wir jetzt sehr solide, wir haben Lucic und Booker nach ihren Verletzungen zurück. Wir haben den Ball gut für offene Würfe bewegt und defensiv seit dem ersten Tag eine Identität entwickelt. Ich bin happy über unsere Leistung, aber ich denke, wir haben immer noch genug zu verbessern, um auf unser gewünschtes Level zu kommen.“

 

Punkterverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Flagg (5 Punkte/1 Dreier), Griesel (14/3, 7 Rebounds), Watson (8/1), Fobbs (6/1), Koch (3/1), Pape (5/1), Kirkwood (17/1), Sengfelder (9/1), Kennedy (14, 8 Rebounds), Blunt (dnp), Bulic (dnp)

FC Bayern München Basketball:

Edwards (17), Bolmaro (17), Brankovic (13), Booker (12), Giffey (11), Weiler-Babb (6), Harris (6), Wimberg (4), Weidemann (2), Lucic (2), Bonga (dnp), Obst (dnp)

 

 


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