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Zweite Fünf leitet Sieg ein

Bonn gewinnt 74:72 gegen Oldenburg 15:0-Lauf im letzten Viertel Koch: Wille und Einstellung haben gestimmt.

 

 

 

 

 

 

Die Telekom Baskets Bonn haben in der Beko Basketball Bundesliga einen 74:72 (17:22, 17:14, 16:17, 24:19)-Sieg über die EWE Baskets Oldenburg errungen. Die Mannschaft von Trainer Michael Koch kam dabei nach zweistelligem Rückstand im dritten Viertel eindrucksvoll zurück und stellte durch einen 15:0-Lauf im Schlussabschnitt die Weichen auf Sieg auch wenn es naturgemäß gegen die Niedersachsen noch einmal eng wurde und der Oldenburger Louis Campbell mit einem Dreier das Comeback hätte zunichte machen können.

 

Für die Baskets stand Nic Wise, der am vergangenen Mittwoch beim EuroChallenge-Spiel gegen Prostejov umgeknickt war und eine Bänderdehnung erlitten hatte, wieder im Aufgebot und wurde von Coach Koch in der Starting Five aufs Feld geschickt. Der Guard zeigte kaum Anzeichen, dass ihn sein lädierter Knöchel noch behindert und erzielte den ersten Korb des Abends für die Hausherren (2:2, 2. Minute). Zwei schnelle Dreier von Mindaugas Lukauskis initiierten einen 8:0-Lauf Oldenburgs, durch den sich die Mannen von der Hunte erstmals absetzen konnten (2:10, 4. Minute). Ein zweistelliger Vorsprung sollte Lukauskis und Co. jedoch verwehrt bleiben, da Bonn in der Verteidigung aufwachte und das strukturierte Setplay der Nordlichter effektiver störte (17:22).

 

Den ersten Treffer im zweiten Abschnitt für die Hausherren verwandelte Youngster Fabian Thülig (19:23, 11. Minute), doch es sollte für lange Zeit der letzte erfolgreiche Feldwurf der Rheinländer sein. Oldenburg überzeugte durch physisches Auftreten, ließ keine einfachen Abschlüsse zu und schickte Bonn stattdessen lieber an die Linie. Durch die gute Quote von der Linie die Magentafarbenen versenkten in der ersten Hälfte 16 von 20 Freiwürfen blieb die Partie weiter eng, auch wenn Folarin Campbell erst sieben Minuten nach Thüligs Jumper aus der Distanz zuschlug (30:31, 18. Minute) die Gäste nahmen einen knappen Vorsprung jedoch mit in die Kabine (34:36).

 

Es blieb dabei, dass sich die rheinischen Baskets in der Rolle des Verfolgers wiederfanden. Die Denfese gab wenig Grund zur Klage, doch in der Offensive wurden die Chancen zu wenig genutzt. Zu wurden einfache Korbleger oder Fastbreaks nicht in Punkte verwandelt. Mit seinem dritten Dreier des Abends schraubte Oldenburgs Lukauskis die Differenz erstmalig in den zweistelligen Bereich (43:53, 28. Minute). Die Aufholjagd sollte jedoch nicht auf sich warten lassen: Mit einem 7:0-Run bis zum Viertelende war Bonn wieder dran (50:53).

 

Die Gäste netzten natürlich durch Lukauskis kurz nach Anpfiff des Schlussviertels einen weiteren Schuss von Downtown ein, der von den 5.120 Zuschauern im Telekom mit einem kollektiven Seufzen kommentiert wurde (52:56, 32. Minute). Angeführt von einem erfrischend aktiven Jacob Jaacks leitete die zweite Fünf der Gastgeber dann jedoch die Wende ein. Jaacks schien bei jeder Aktion ob offensiv oder defensiv seine Finger am Ball zu haben. Zudem zeigten sich Thülig und der unermüdlich arbeitende Mark Tyndale im Angriff furchtlos.

 

Endlich gingen auch die Bälle in die Reuse, die in den drei Vierteln zuvor noch daneben gelegt wurden. Die Truppe von Coach Michael Koch setzte endlich konsequent auf die Karte Teamplay und bekam prompt den Gewinn ausgezahlt. Bonn rauschte mit einem 15:0-Lauf an Oldenburg vorbei, woran auch zwei von Geburtstagskind Predrag Krunic genommene Auszeiten nichts ändern konnten (67:56, 36. Minute). Eine Leistung, die auch das Publikum im Telekom Dome mit lautstarker Unterstützung dankte und so den finalen Spielabschnitt zumeist im stehen verbrachte.

 

Doch Oldenburg wollte sich seinem Schicksal nicht so einfach ergeben. Der bis dahin für seine Verhältnisse nahezu unsichtbar agierende Rickey Paulding übernahm das Ruder und hauchte seinen Farben mit einem Dreier gegen den Mann Leben und Hoffnung ein (70:64, 39. Minute). Wie es sich für ein Aufeinandertreffen Baskets vs. Baskets gehört, wurde es in den Schlusssekunden noch einmal richtig eng. Alex King verwandelte bei 31 Sekunden verbleibender Restspielzeit nur einen von zwei fälligen Freiwürfen (73:70, 40. Minute), was beiden Mannschaften noch mindestens einen weiteren Ballbesitz bescherte. Louis Campbell vollstreckte nur fünf Sekunden später auf der Gegenseite am Brett (73:72), wodurch Bonn den finalen Angriff nicht mehr ganz ausspielen konnte. Erneut schickten die Gäste King an die Linie, wo der Forward abermals nur einen Boni versenkte (74:72). Selbstverständlich war es Campbell, der die letzte Oldenburger Chance in die Hand nahm, die Uhr runterticken ließ und mit zwei, drei Dribblings Anlauf den Dreier zu Sieg nahm und verfehlte.

 

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

Es gab Phasen in diesem Spiel, wo die Mannschaften abgetaucht sind, um dann wieder die Oberhand zu gewinnen. Natürlich hatten wir auch ein bisschen Glück am Ende aber so ist Basketball. Ich bin froh, dass nach dem EuroChallenge-Spiel die Einstellung und der Wille der Mannschaft gestimmt haben. Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns, auch wenn Nic Wise nach seiner Verletzung nur auf einem Fuß spielen konnte.

 

Predrag Krunic (Trainer EWE Baskets Oldenburg):

Gratulation an Michael Koch und sein Team zum Sieg. Wir haben heute zu 70, 80 Prozent ein ordentliches Spiel gezeigt und nur in einer Phase wirklich die Kontrolle über die Partie verloren. Unsere Center hatten Foulprobleme, weswegen wir in der Schlussphase am Brett nicht mehr aggressiv agieren konnten. Meine Mannschaft hat gekämpft, gekämpft bis zum Ende. Der letzte Ball von Campbell kann reingehen oder nicht diesmal ist er leider daneben gegangen.

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (dnp), Ensminger (6), Hunt (5/1), King (4), Campbell (17/2), Thülig (6), Wise (11), Jaacks (11), Ohlbrecht, Tyndale (14)

 

EWE Baskets Oldenburg:

Lukauskis (16/4), Njei (dnp), Baynes (4), Smeulders, Campbell (9), Protic (3), Stevic (10), Hain, Paulding (17/3), Smith (5/1), McNaughton (8)

 


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