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U16.1 WBV-Pokal: An den eigenen Nerven gescheitert

Baskets unterliegen in einem dramatischen Finale dem Gastgeber SW Baskets Wuppertal mit 67:68.

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Am Tag der Arbeit mussten die Jungs der U16 zum Final Four, des Pokals des Westdeutschen Basketball Verbands nach Wuppertal reisen. Zunächst traf das Team von Trainer Nico Schröder morgens um 10:00 Uhr auf den Regionalligisten aus Düsseldorf. Der Außenseiter begann konzentriert und ging gleich im ersten Angriff in Führung. Die Baskets fanden zunächst nicht ins Spiel und so dauerte es drei Minuten ehe David Marten erstmals für den Favoriten einnetzte. Beide Mannschaften agierten sehr unkonzentriert und die Partie war von Fehlwürfen geprägt. Nach sieben gespielten Minuten zeigte die Anzeigetafel 13:9 für die Düsseldorfer. Deren Coach nahm eine Auszeit um seinem Team den weiteren Richtungsweg geben zu können. Doch die Baskets nutzten diese Gelegenheit um selbst den Weg ins Spiel zu finden. Das Resultat in den verbleibenden drei Minuten war ein 15 zu 3 Lauf bis zum Pausenpfiff. Beim Stand von 23:16 ging es nun in die Spielunterbrechung.

Die Baskets hatten nun das Spiel übernommen. Sofort nach Wiederanpfiff machte das Team dort weiter, wo es vor der Pause aufgehört hatte. Binnen sechs Minuten erhöhte die Mannschaft um Kapitän Niklas Feld auf 42:21. Der Regionalligist hatte extreme Probleme mit dem schnellen Umschaltspiel der Bonner. Bonn zwang die Landeshauptstädter nun zu Würfen aus der Distanz, sicherte sich den Rebound und trieb den Ball mit hohem Tempo nach vorn. In den so entstehenden Überzahlsituationen hatten die Bundesstädter nun leichtes Spiel und konnten immer wieder mit freien Korblegern abschließen. Zur Halbzeitpause führte das Team dann bereits mit 54:30.

Nach der Pause nahmen die Gäste etwas Tempo aus dem Spiel und so konnte die Mannschaft aus Düsseldorf den dritten Spielabschnitt ausgeglichen gestalten. Nach dem Treffer von Linus Eckmann  zeigte die Anzeigetafel 75:48 für die Baskets zu Beginn des letzten Viertels.

Der Sieger der Partie stand noch nicht fest, aber die Anzeichen, dass Bonn das Finale erreichen würde, standen gut. Doch nun machten die Bonner noch einmal ernst. Mit einem 18 zu 3 Lauf machten die Baskets den Sack binnen sechs Minuten zu. Jetzt ging es nur noch darum ob die 100 fallen würde und wer diesen Korb erzielt. Das Team wollte unbedingt das Lars Zuchel den entscheidenden Korb erzielt und suchte den Center an der Dreipunktelinie. Dieser tat dem Team den Gefallen und hielt drauf, er verfehlte aber sein Ziel. Tom Schneider griff sich den Abpraller und erhöhte 90 Sekunden vor dem Ende der Partie auf 99:55. Doch damit nicht genug, auch den fälligen Einwurf der Düsseldorfer schnappte er sich und versenkte den Ball direkt unter dem Korb. Am Ende der Partie hieß es 103:58 für Bonn, die damit als erstes Team im Finale um den Pokal standen. Wie so oft eine Mannschaftsleistung des gesamten Teams. Alle Spieler wurden eingesetzt und konnten Punkte erzielen, fünf sogar einen zweistelligen Wert.

 

 

Im zweiten Halbfinale trafen die Teams vom TSV Bayer Leverkusen und die heimischen SW Baskets Wuppertal aufeinander. Beide Teams kennen sich sehr gut, denn beide Vereine kooperieren im JBBL Team des TSV Bayer Leverkusen. So standen auf beiden Seiten des Spielfeldes, Spieler des JBBL Kaders von Leverkusen und es gab wenige Geheimnisse. Umso überraschender war es, dass sich die Hausherren deutlich mit 74:48 durchsetzen konnten. Wuppertal verstand es den Heimvorteil zu nutzen und zog unter den Augen der ca. 150 Fans nach Bonn als zweite Mannschaft ins Finale um 17:00 Uhr ein.

Das sogenannte kleine Finale endete nach großem Kampf des Außenseiters aus Düsseldorf mit 74:72 für Leverkusen, die sich so Platz drei sicherten.

Zwischen dem Ende des ersten Halbfinales um 12:00 Uhr und dem Endspiel um 17:00 Uhr lagen fünf Stunden die das Team Baskets nicht unbedingt in der Halle verbringen wollte. Was liegt da in Wuppertal näher, als mit der Schwebebahn die Stadt zu erkunden.

 

 

Das Finale hieß also SW Baskets Wuppertal gegen Telekom Baskets Bonn. Eine Begegnung die so wohl die wenigsten erwartet hatten. In Bonn sprach man in der Vorbereitung immer nur von einem möglichen Endspiel gegen Leverkusen. Natürlich wünschte sich das Team von Nico Schröder diesen Gegner auch ein wenig, denn mit dem Werksteam hatte man nach der unglücklichen Niederlage zu Hause vor zwei Monaten noch eine Rechnung offen. Aber man muss es nehmen wie es kommt und Wuppertal hatte sich verdient ins Finale gespielt. Vor allem vor den Fans hatte man großen Respekt. Diese verwandelten die Halle in ein Tollhaus und unterstützten Ihr Team hervorragend. Eben ein echter Heimvorteil.

Fabian Steffan eröffnete für Bonn und brachte sein Team gleich im ersten Angriff in Führung. Bis zur Dritten Minute verlief alles, wie man es sich auf Seiten der Gäste wünschte. Mit gutem Passspiel ließ man den Ball laufen und fand immer wieder den Abschluss. 7:5 führte das Team der Baskets, ehe Wuppertals Coach Thomas Braun sein Team erstmals zur Seitenlinie bat und in der Verteidigung umstellte. Wie auch schon in der laufenden Saison setzten die Baskets auf schnelles Passspiel und Penetration zum Korb. Dies lässt sich am einfachsten mit einem Mann unter dem Korb stoppen. Wuppertal nutze seinen Längenvorteil und „parkte“ einen Verteidiger unter eben diesem Korb. Damit kamen die Bonner nicht zurecht. Zum einem ist diese Form der Verteidigung verboten und wird somit von dem Bonner Team auch nicht trainiert, zum anderen kann man dies nur mit Schützen von außen verhindern. Bonns beste Werfer konnten an diesem Tag nicht ins Spielgeschehen eingreifen. Mikel Marzouki war auf Grund seines Kurzeinsatzes in der JBBL für den Pokalwettbewerb gesperrt und Christopher Völzgen hatte sich am Vortag das Schlüsselbein gebrochen und lag zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem OP Tisch. Aber auch ein ganz anders Problem hatten die Bonner. Die Freiwurflinie entwickelte sich immer mehr zum Problem des Teams. Denn schafften Sie es einmal den Ball zum Korb zu bringen, wurden sie oft unsanft gestoppt, was sie eben an diese Linie brachte. Doch nun zeigte sich, was die Fans in einem Heimspiel ausmachen können. Die schon laute Halle wurde noch lauter und die ca. zehn kleinen Trommler liefen mit Ihren Trommeln und Fanfaren hinter den Bonner Korb. Sichtlich beeindruckt von diesem Wirbel vergaben die Gäste Punkt um Punkt an der Linie. In der Summe sollten es zwölf vergebene Chancen aus 18 Versuchen in Halbzeit eins werden. Die Gastgeber dagegen spielten sich in einen Rausch. Ihnen sollte im ersten Spielabschnitt alles gelingen und so endete das erste Viertel mit 24:9 für Wuppertal. Neun magere Punkte in einem Viertel, von einem Team das einen Saisonschnitt von deutlich mehr als 80 hat. Da lief einiges nicht so wie es sein sollte. Entsprechend intensiv fiel auch die Ansprache des Trainers in der Pause aus. Die Baskets schienen nun wach zu sein und starteten sofort mit einem sechs zu null Lauf in das zweite Viertel. Die Verteidigung stand nun auch wieder besser im Passweg und so konnten sich die Gäste einige Bälle erkämpfen, die dann in schnellen Punkten mündeten. Nun fiel endlich auch mal ein Dreipunktewurf für die Baskets, die so vier Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit durch Thomas Klingenhäger zum 22:34 verkürzen konnten. Die Baskets hatten den Weg über die Verteidigung zurück ins Spiel gefunden, nur mit der Freiwurflinie wollten sie einfach nicht zurechtkommen. In den verbleibenden Spielminuten versuchten sich Fabian Steffan, Linus Eckmann, David Marten und Jonas Falkenstein an der Linie. Einzig Jonas konnte seine beiden Versuche in Punkte umwandeln. Und so ging es mit einem sieben Punkte Rückstand beim Stand von 29:36 zum Pausentee. „Sieben Punkte sind im Basketball nichts, da haben wir in der Vergangenheit schon ganz andere Spiele gedreht. Wir müssen nur weiter an uns glauben und endlich mal den Ball von der Freiwurflinie versenken. Da haben wir 12 Punkte liegenlassen. Treffen wir nur die Hälfte dann ist das Spiel völlig offen. Also raus gehen, kämpfen und siegen.“ gab der Coach die einfache aber klare Richtlinie vor. Und er hatte Recht, die Baskets hatten viele Chancen, versäumten es aber, diese zu nutzen. Für die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt bereits alle Spieler einmal auf dem Feld, Wuppertal dagegen spielte mit einer kleinen Rotation und setzte auch bis zum Ende der Partie nicht alle Spieler die auf dem Spielberichtsbogen standen ein. Der Weg zum

 Sieg führte nur über die Verteidigung und so spielten die Gäste auch zu Beginn des dritten Spielabschnittes. Fabian Steffan machte so viel Druck am Wuppertaler Aufbauspieler, dass dieser immer wieder gezwungen war unkontrollierte Pässe zu spielen. Für seine Mitspieler war es dann ein Leichtes diese abzufangen. Vor allem Tom Schneider und Thomas Klingenhäger gelang es so den Ball ein ums andere Mal zu stehlen und den Vorsprung der Hausherren weiter zu verkürzen. Binnen zwei Minuten hatten die Baskets sich beim Stand von 39:36 wieder in Schlagdistanz gebracht. Doch nun folgte ein elf zu zwei Lauf der Wuppertaler. Hatten die Baskets in der ersten Halbzeit noch 18 Freiwürfe waren es im dritten Spielabschnitt nur zwei. Hatte Wuppertal in der Halbzeitpause das verteidigen gelernt? Nein, die beiden Schiedsrichter änderten ihre Linie und ließen nun deutlich mehr Kontakt auf beiden Seiten des Spielfeldes zu. Es dauerte einige Minuten, ehe die Baskets dies umsetzen konnten und so nahmen sie erst in der zweiten Hälfte es dritten Spielabschnitt diese Härte an. Sie starteten selbst, angeführt durch einen weiteren erfolgreichen Dreipunktewurf von Niklas Feld, einen elf zu fünf Lauf und beendeten das Viertel mit 20:20 und dem Zwischenstand von 49:56.

Noch immer waren es sieben Punkte, noch immer war das Spiel nicht entschieden. Beide Teams arbeiten hart in der Verteidigung und so merkte man den Spielern die schweren Beine allmählich an. In den ersten fünf Minuten des Schlussviertels fielen kaum Punkte. Sechs auf Seiten der Baskets aus Bonn und drei auf Seiten der Baskets aus Wuppertal. Beide Körbe schienen wie vernagelt zu sein. Lars Zuchel griff sich in dieser Phase der Partie alles was die Gastgeber liegen ließen. Zudem schafften es die Bonner die Hausherren so lange am Werfen zu hindern, dass deren Angriffszeit von 24 Sekunden ablief und sie den Ball bekamen. Doch auch bei den Bonnern selbst schlichen sich nun Unkonzentriertheiten ins Spiel ein. Ein unglückliches Rückspiel hier, ein Fehlpass da, erneut ein verpasster Rebound und man musste wieder in die Verteidigung. Diese stand gut, aber noch immer lag man einige Punkte zurück. Erst zwei Minuten vor dem Ende der Partie war es David Marten der zum 63:63 und dann zum 65:65 ausgleichen konnte. Die Partie stand nun auf „Messers Schneide“ wie man so schön sagt. Beide Teams hatten es verdient zu gewinnen, aber es kann eben nur einen Sieger geben. Wuppertals bester Werfer Tarik Kilic ging nun an die Linie und versenkte beide Würfe im Bonner Korb, 67:65 hieß die erneute Führung der Hausherren. Noch war genügend Zeit und Tom Schneider zog beherzt zum Korb und es gab die Freiwürfe drei und vier in Halbzeit zwei für die Baskets. Tom verpasste den ersten und versenkt dann aber den zweiten. Wuppertal nahm die Auszeit es waren nur noch 32 Sekunden auf der Uhr. Der Bonner Coach fragte sein Team wie sie das Spiel beenden wollen. Die Uhr stoppen und den Gegner an die Freiwurflinie schicken oder ein weiteres Mal gut verteidigen. Denn schließlich gelang den Hausherren nur ein Feldkorb in den letzten fünf Minuten. Die Verteidigung stand gut und der Ball wurde lange weit weg vom Korb gehalten. Dann brachte Wuppertal den Ball mit nur noch drei Sekunden auf der Schussuhr nach Einwurf zu ihrem Aufbauspieler Tarik Kilic unter dem Korb. Dieser wurde unglücklich vom Bonner Jan Hebestreit gefoult und versenkte einen der beiden Freiwürfe zur erneuten Wuppertaler 68:66 Führung. Von nun an war es Dramatik pur. 15 Sekunden zeigte die Spieluhr, als Wuppertal sein drittes Mannschaftsfoul im letzten Viertel begann. Die Devise für Bonn war klar, mit allem was geht musste man den Korb attackieren. Die Wuppertaler warfen den anstürmenden Gästen alles entgegen was sie nur hatten. Ein weiterer Pfiff, das nächste Foul. Nun war auch das „Konto“ der Gäste voll, aber der Bonner Angriff gestoppt. Wie würden sich die Hausherren entscheiden? Schicken sie die Baskets mit den Fans im Rücken und dem Wissen um die schwache Freiwurfausbeute an die Linie oder verteidigen sie bis zum Schluss. Ersteres sollte es werden. Thomas Klingenhäger stand an der Linie und hatte sechs Sekunden vor dem Ende der Partie die Chance auszugleichen. Beide Würfe verfehlten Ihr Ziel. Doch  die Baskets konnten sich den Rebound sichern und Jan Hebestreit hatte die Chance direkt unter dem Korb doch noch den Ausgleich zu schaffen. Gleich vier Wuppertaler warfen sich auf ihn und so verfehlte der Wurf sein Ziel. Nun war es an ihm 1,6 Sekunden vor dem Ende der Partie den Ausgleich von der Freiwurflinie zu schaffen. Der erste Wurf sitzt, Jubel auf Bonner Seite. Der zweite Wurf verfehlte sein Ziel, erneut kann sich ein Bonner den Ball sichern, doch der Wurf aus der Bedrängnis wird abgeblockt und so jubeln nun die Hausherren.  Mit 68:67 gewinnen die SW Baskets Wuppertal gegen die Telekom Baskets Bonn. Den Bonnern, die bis zum letzten Wurf gekämpft haben, blieb aber der „ganz große Wurf“ verwehrt. Die Chance auf den Titel war da, aber wie sagten es Thomas und Fabian nach dem Spiel so treffend: „Das ist eben das Los der Bonner, wir werden immer zweiter.“ Die Mannschaft gratuliert dem glücklichen Sieger aus Wuppertal und wünscht dem Team das toll gekämpft hat viel Erfolg im Bundesfinale Ende Mai.

Für Bonn spielten und kämpften:

 

Jonas Falkenstein, Tom Scheider, Fabian Steffan, Linus Eckmann, Thomas Klingenhäger, Niklas Feld, Lars Zuchel, Jan Hebestreit und David Marten.


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